Lebensdaten
1836 – 1911
Geburtsort
Prenzlau (Uckermark)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Chemieindustrieller ; Apotheker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137067216 | OGND | VIAF: 81308900
Namensvarianten
  • Holtz, Julius
  • Holtz, J. F.
  • Holtz, Julius Friedrich

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Zitierweise

Holtz, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137067216.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Friedrich, Apotheker in P.;
    M Juliane Louise Frieder. Albertine, T d. Amtmanns Bergemann;
    1863 Sophie (1839–89), T d. Ernst Maren (1798–1847), Bildhauer u. Keramiker, u. d. Sophie Keller; Schwager Otto March ( 1913), Architekt.

  • Biographie

    H. hatte nach Studienjahren in Berlin und Paris die Hofapotheke in Berlin-Charlottenburg erworben, die er aber 1871 verkaufte, um sich an der Gründung der „Chemischen Fabrik auf Aktien (vormals E. Schering), Berlin“ zu beteiligen. 1874 wurde er in den Vorstand dieser Gesellschaft aufgenommen. Während sein Freund E. Schering, der Begründer dieses Unternehmens, mehr der vorsichtig wägende Wissenschaftler war, stellte H. den Typus des entschlossen wagenden Kaufmanns dar, der überdies ein hervorragendes Organisationstalent besaß, so daß sich beide ergänzten. H. verdankt die Scheringsche Fabrik nicht nur ihre rasche Erweiterung, sondern er hat auch die ersten Geschäftsbeziehungen nach Übersee angeknüpft und dadurch den Ruf der Firma in der Welt begründet. Besonders interessierte er sich für den amerikanischen Markt. Er beschickte die Weltausstellung in Philadelphia (1876) mit einer Auswahl Scheringscher Erzeugnisse und besuchte sie selbst, um die entstandenen Beziehungen in dauernde Geschäftsverbindungen umzuwandeln. Auf dieser Amerikareise, die H. mit einigen Direktoren anderer deutscher chemischer Fabriken gemeinsam antrat, entstand der Plan zur Gründung des „Vereins zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands“, eines der führenden deutschen Industrieverbände, dessen Vorsitz H. seit 1881 25 Jahre lang innehatte. Er übernahm 1885 bei der Einführung der gewerblichen Unfallversicherung die Aufgabe, die Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie zu begründen und auszubauen (ehrenamtlicher Vorsitzender). Frühzeitig hat H. die Notwendigkeit einer privaten Fürsorge für alle Werksangehörigen erkannt. Nach Überwindung der „Gründerkrise“ der 70er Jahre schuf er die ersten Rücklagen für einen Sozialfonds. 1886 rief er die „Beamten- und Arbeiterpensionskasse der Chemischen Fabrik auf Actien (vormals E. Schering) “ als eine der ersten derartigen Einrichtungen Berlins ins Leben. H. war ein begeisterter Verehrer A. W. von Hofmanns, eines der eifrigsten Mitglieder der Deutschen Chemischen Gesellschaft, als deren Schatzmeister (seit 1880) er sich wie kein anderer um die Errichtung des Hofmann-Hauses (1900) verdient gemacht hat, das fortan der Gesellschaft als Heimstätte diente.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c;
    KR.

  • Literatur

    G. Kraemer, in: Berr. d. dt. chem. Ges. 44, 1911, S. 3395 (P);
    B. Lepsius, in: Festschr. z. Feier d. 50j. Bestehens d. Dt. Chem. Ges., = Berr. d. Dt. Chem. Ges. 51, 1918 (Sonder-H.), S. 101 u. ö.;
    ders., 50 J. Chem. Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering), 1921;
    H. Holländer, Gesch. d. Schering-AG, 1955;
    BJ 16 (Tl.).

  • Porträts

    Ölgem. v. H. H. Günter (Berlin N 65, Verwaltungsgebäude d. Schering-AG), Abb. in: Scheringbll. 2, 1936, S. 99.

  • Autor/in

    Hans Holländer
  • Zitierweise

    Holländer, Hans, "Holtz, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 555-556 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137067216.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA