Lebensdaten
1830 – 1903
Geburtsort
Gebhardshain (Westerwald)
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Textilmaschinenfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136375847 | OGND | VIAF: 80731088
Namensvarianten
  • Gebauer, Carl Friedrich Wilhelm
  • Gebauer, Friedrich
  • Gebauer, Carl Friedrich Wilhelm
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Zitierweise

Gebauer, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136375847.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johs. Gottfr. (1792–1865), Ger.schöffe in G., S e. Freigärtners in Baumgarten b. Ohlau/Nd.-schlesien;
    M Magdalena Pfeifer (1797–1843, kalh.);
    Berlin-Charlottenburg 1858 Ida Emilio Luise (1836–69), T d. Gustav Herm. Bretsch ( 1848), Inh. e. Kattunbleicherei in B.;
    3 S, 1 T, u. a. Julius (1861–1955), Dr.-Ing. E. h., KR, Mitgl. d. Ind.- u. Handelskammer Berlin, trat 1881 in d. väterliche Fabrik ein, 1900 Seniorchef (s. L), hat mit seinen Brüdern Fritz (1862–1933) u. Oscar (1868–1952) das Werk wesentlich vergrößert (1913 ca. 2000 Beschäftigte); die Firma hat als eine d. ersten Elektrizität im Maschinenbau angewendet u. Rotationsmaschinen an Stelle v. Kolbenmaschinen sowie Maschinen f. elektrischen Antrieb gebaut. Mehr u. mehr ging sie v. d. Produktion einzelner Maschinen z. Herstellung ganzer Fabrikeinrichtungen über. Im Verlauf d. 2. Weltkrieges wurde d. Produktion eingestellt.

  • Biographie

    G. trat 1858 in die Bleicherei „G. H. Bretsch Witwe“ in Charlottenburg ein, die noch als Rasenbleicherei 1833 in Bocksfelde bei Spandau gegründet war. Der Grund für die Expansionsleistung der folgenden Jahrzehnte wurde gelegt, als G. 1862 die alleinige Geschäftsführung unter der Firmenbezeichnung „Fr. Gebauer“ übernahm. Mit Erfolg widmete er sich der Entwicklung neuer Textilveredlungsverfahren, sein technisches Können und sein unternehmerischer Weitblick schufen aus dem ursprünglich kleinen Betrieb kontinuierlich ein Großunternehmen, dessen Herstellungsprogramm Bleicherei-, Färberei-, Appretur- und Textildruckmaschinen umfaßte. 1872 übereignete er den Betrieb der Berliner Centralbank für Industrie und Handel, vermutlich um die erheblichen Investitionen kapitalmäßig durchführen zu können. Nach der Umwandlung in eine AG verblieb G. als Vorstandsmitglied in der Gesellschaft. Um die schlesischen, österreichischen und westrussischen Absatzmärkte besser erschließen zu können, wurde 1880 die Barbarahütte bei Neurode in Schlesien angegliedert. Dort wurden bis zur Errichtung eines neuen Fabrikkomplexes in Berlin 1900 die schwereren Maschinen hergestellt. 1882 kaufte G. das Unternehmen wieder zurück. Bei seinem Tode zählte das Werk - jetzt wieder in der Rechtsform einer OHG - weit über 1000 Beschäftigte. – G. wurde durch seine Konstruktionen der Begründer des deutschen Textilveredlungsmaschinenbaues. Die sich dabei ergebenden färberischen und ausstattungstechnischen Möglichkeiten setzten sich selbst in England durch, das bis dahin im Bau von Textilmaschinen führend war.

  • Literatur

    Denkschr. z. Doppel-Jubiläum d. 50j. Bestehens d. Fa. „F. G.“ u. d. 25j. Wirkens d. Herrn F. G. in ders. am 27.10.1883, o. J. (1883);
    Zum 70. Geb.tag d. Herrn F. G. sen. zu Charlottenburg, in: Textil-Ztg., Jg. 1900, Nr. 49 (P);
    W. Gentsch, Denkschr. z. Feier d. 75j. Geschäfts- u. Fabrikjubiläums d. Fa. F. G., Berlin-Charlottenburg, 1833–1908, 1908 (P);
    Berlins Aufstieg z. Weltstadt, hrsg. v. Ver. Berliner Kaufleute, 1929. - Zu S Julius: Ragoczy, Führer in d. Dt. Industrie, in: Die Dt. Industrie 1888-1913, Festgabe z. 25j. Reg.Jubiläum Wilhelm II., 1. Bd., 1913;
    Wenzel;
    Rhdb. (P).

  • Porträts

    Berlin im Welthandel d. 20. Jh., hrsg. v. E. Carlotta, 1910.

  • Autor/in

    Hans-Henning Zabel
  • Zitierweise

    Zabel, Hans-Henning, "Gebauer, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 110-111 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136375847.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA