Lebensdaten
1516 – 1575
Geburtsort
Altenburg (Thüringen)
Sterbeort
Magdeburg
Beruf/Funktion
weimarischer Kanzler ; Jurist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136323707 | OGND | VIAF: 80688030
Namensvarianten
  • Kötteritz, Wolf von
  • Kötteritz, Wolf von
  • Köttheritz, Wolf von
  • mehr

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Zitierweise

Kötteritz, Wolf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136323707.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Sebastian, auf Kötteritzsch u. Kroptewitz, kursächs. Rat u. Amtmann zu Altenburg u. Bitterfeld, Kirchenvisitator 1528 u. 1533, übergab mit Kanzler Brück 1530 d. Confessio Augustana, S d. Nicol, auf Kötteritzsch b. Colditz, Sitten u. Kroptewitz b. Leisnig (Sachsen), u. d. Barbara v. Nischwitz;
    M Katharina (Mechthild) v. Spiegel a. d. H. Püchau;
    B Christian, franz. u. kursächs. Obrist;
    - Weimar 10.4.1551 Brigitta, Kammerjungfer d. Kfn. v. Sachsen, T d. Hans v. Poigk (Pack), sächs. Kammerrat u. Amtmann zu Torgau;
    3 S, 5 T, u. a. Hermann, Rat d. Pfalzgf. bei Rhein u. d. Gf. v. Erbach, Brigitta ( 1571 Hans Ernst v. Teutleben, Hofrichter zu Jena);
    E Caspar v. Teutleben (1576–1629), sachsen-weimar Rat u. Hofmarschall, dann sachsen-coburg. Rat u. Gesandter, Gründungsmitgl. d. „Fruchtbringenden Ges.“ (s. ADB 37).

  • Biographie

    In Wittenberg wurde K. 1530 immatrikuliert und studierte Jus bis 1542. Er reiste durch Frankreich und war Erzieher von Ludwig Graf von Eberstein-Neugarten. 1547 wurde er in Königsberg bei Herzog Albrecht von Preußen „auf Lebenszeit“ Hofrat mit akademischer Lektur. Mit Andreas Osiander seit 1549 zunächst befreundet, wurde er im April 1551 zusammen mit Dr. Stancarus zum Vermittler im Osiandrischen Streit bestimmt, beriet Herzog Albrecht in Briefen und Gutachten, nahm gegen Osiander Stellung und geriet in Gegensatz zum Herzog und dessen Mandat (Februar 1553). K. wurde Herbst 1553 als Lehrkraft des Pädagogiums entlassen. Durch Dr. Adrian Albinus wurde er von Markgraf Hans von Küstrin dessen Schwiegersohn Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg 1560 als Oberkanzler für die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth empfohlen. Er vertrat Januar 1561 Ansbach auf dem Naumburger Fürstentag, unterschrieb dort die Confessio Augustana invariata und brachte die Aufforderung zur Organisation des evangelischen Kirchenwesens mit. Vom Generalsuperintendenten Karg unterstützt, betrieb er die Einziehung der geistlichen Güter unter fürstliche Verwaltung und verfaßte das „Gutachten über Verwaltung und Verwendung der Geistlichen Güter“ (September 1561), fortan Richtschnur für die Ansbacher Geistliche-Güter-Politik. Auf Grund des jus reformandi in ecclesiasticis et politicis, sollten die geistlichen Güter dem Genuß von Privatpersonen entzogen und ihrem Stiftungszweck entsprechend (pia causa) verwendet werden. K. erfuhr wegen Eigenmächtigkeit und aufwendigem Lebensstil die Ungunst des Fürsten und in der Pfründenfrage scharfe Gegnerschaft der einheimischen Räte und Beamten. Weil K. den Herzog Albrecht auf Lebenszeit geleisteten Eid gebrochen und Staatsgeheimnise verraten habe, wurde seine Bestallung durch das Hofgericht am 22.1.1562 für nichtig erklärt. Aus Ansbach verwiesen, wurde er 1562 bei Pfalzgraf Wolfgang in Neuburg/Donau Hofrat und Landvogt und nach dessen Tod 1569 Kanzler Herzog Wilhelms in Weimar. Nach des Herzogs Tod 1573 als Gnesiolutheraner verfolgt und seiner Güter verlustig, fand er in Magdeburg letzte Zuflucht.

  • Literatur

    K. Schornbaum, Zum Tag v. Naumburg 1561, in: Archiv f. Ref.gesch. 8, 1911 (mit Briefen K.s);
    H. Gürsching, Der Oberkanzler W. v. K. u. d. Geistl. Güter in d. Fränk. Markgrafschaften 1560–62, in: Festgabe f. Landesbischof Hans Meiser, 1950, S. 9-44;
    K. H. Mistele, Johs. Brenz an W. v. K., in: Bll. f. württ. KG 72, 1972;
    Zs. f. bayer. KG 25, 1956, S. 127;
    J. R. Fligge, Hzg. Albrecht v. Preußen u. d. Osiandrismus 1522–68, 1972. -
    Qu.: Staatsarchiv Nürnberg (Prozeßakten, Rep. 110, Nr. 59, 60, 73, 78).

  • Autor/in

    Georg Kuhr
  • Zitierweise

    Kuhr, Georg, "Kötteritz, Wolf von" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 411-412 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136323707.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA