Lebensdaten
1766 – 1851
Geburtsort
Mannheim
Sterbeort
Mannheim
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
jüdisch?
Normdaten
GND: 13623321X | OGND | VIAF: 80614061
Namensvarianten
  • Ladenburg, Wolf Haium
  • Ladenburg, Wolf
  • Ladenburg, Wolf Hajum
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Zitierweise

Ladenburg, Wolf Haium, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13623321X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Haium Moses Hirsch L. (um 1735-81), Kaufm. in M., S d. Moses Zwi Hirsch Neuburger ( 1765/70), Rabbiner u. Kaufm. in Ladenburg, u. d. Reitze N. N.;
    M Therese Grötzinger ( 1798);
    1784 Mina (1770–1845), T d. Löb Lorch in Mainz;
    19 K (10 früh †), Herrmann (s. Gen. 4), Heinrich (1794–1848), Bankier, Teilh. d. Hauses L., Seligmann (s. 2), Leopold (s. Gen. 2), Rebecca ( Haium Gottschalk Mayer, Tabakfabr. in M.), Regine ( Joseph Hohenemser, 1794–1875, Inh. d. Bankhauses H. L. Hohenemser & Söhne in M.);
    E Carl (s. 3), Albert (s. 5), Rudolph (* 1809) u. Max Mayer (1818–71), Begr. d. Tabak- u. Zigarrenfabrik „Gebr. Mayer“ in M. 1838;
    Ur-E Eduard (s. 4), Rudolf (s. 6).

  • Biographie

    Der frühe Tod seines noch in Ladenburg gebürtigen, als nicht unvermögender Händler nach Mannheim zugezogenen Vaters zwang L. früh zur Selbständigkeit, die hohe Aussteuer seiner sehr jungen Frau, 8 500 Gulden in bar, war sicherlich eine zusätzliche Stütze beim Aufbau eines im Münzwechselgeschäft und im Handel mit Juwelen 1785 beginnenden Bankgeschäftes, das bald auch Kreditgeschäfte durchführte und seit 1832 als Bankhaus „Wolf Haium Ladenburg & Söhne“ firmierte. Älter war das 1771 erwähnte Bankhaus der christlichen Familie Schmaltz, etwas jünger das 1792 gegründete jüd. Bankhaus von H. L. Hohenemser & Söhne; außerdem betrieb damals in Mannheim auch der 1810-20 als Oberbürgermeister amtierende Tuch-, Wein- und Tabakhändler Joh. Wilhelm Reinhardt (1753–1826) Bankgeschäfte. Als der „Schutz- und Handelsjude“ 1809 Bürgerrecht erhielt, war er ein wohlhabender, einflußreicher Bankier, der für solide Geschäfte auch weit über Mannheim hinaus bekannt war. Er nahm interessiert Anteil an der städtischen Politik, ohne sich an dieser direkt beteiligen zu dürfen, während er lange Jahre der israelit. Gemeinde vorstand und in den Oberrat, die höchste jüd. Kirchenbehörde in Baden, berufen wurde. Er war ein angesehener Bürger, lebte zurückgezogen, war aber doch exponiert genug, daß z. B. die Fenster seines Hauses 1830 eingeworfen wurden und er zweimal mit seiner Familie aus Mannheim flüchten mußte. Für soziale Zwecke vor allem der israelit. Gemeinde, insbesondere ihre Volksschule, um deren Errichtung er sich bereits sehr bemüht hatte, gab er mehrfach größere Summen.

    L. hatte selbst keine kaufmännische Ausbildung erhalten. Bei seinen Söhnen legte er besonderen Wert auf einen frühen Eintritt in die Bank. Eine besondere Rolle spielte anscheinend sowohl bei Töchtern als auch bei Söhnen die eheliche Verbindung mit Nachkommen aus anderen Privatbankhäusern – hieraus entwickelte sich eine Heiratstradition, die auch von den folgenden Generationen beachtet wurde. Nach ihrer Ausbildung in der väterlichen Bank nahm L. seine Söhne Herrmann (1816), Heinrich (1821) und Seligmann (1823) – und zwar jeweils im Jahr ihrer Heirat – als Teilhaber auf. Mit der Erweiterung des Bankunternehmens wurden also zugleich engere Verbindungen mit den wohlhabenden Familien des pfälz. Hofagenten Mayer (die Heiraten Herrmanns und Rebeccas), des Kasseler Bankiers Goldschmidt (Heiraten Heinrichs und Seligmanns) und des Mannheimer Privatbankiers Hohenemser (Heirat Regines) geknüpft. 1840 zog sich L. aus dem Bankgeschäft zurück, nachdem er 1839 einen Gesellschaftsvertrag mit seinen Söhnen abgeschlossen hatte.

  • Literatur

    Bad. Biogr. II, 1872, S. 3-5;
    - s. a. L zu 1)-4).

  • Autor/in

    Hermann Schäfer
  • Zitierweise

    Schäfer, Hermann, "Ladenburg, Wolf Haium" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 386-387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13623321X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA