Lebensdaten
1814 – 1881
Geburtsort
Chemnitz
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Hüttenmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136219519 | OGND | VIAF: 80602465
Namensvarianten
  • Ihle, Friedrich Moritz
  • Ihle, F. M.
  • Ihle, Fr. Moritz
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Zitierweise

Ihle, Friedrich Moritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136219519.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav Friedrich, Kreisgerichtsdir. in Ch.;
    M Amalie Gnauck;
    Leipzig 1850 Agnes Charlotte, T d. Dr. iur. Christn. Gottfr. Hillig in L.;
    S Rudolph (1851–1924), 1878-84 Prof. am Polytechnikum in Darmstadt, 1884-94 Laboratoriumsvorstand b. d. Chem. Fabrik Wilhelmi in L., dann Privatgel. (s. Pogg. III, IV).

  • Biographie

    I. studierte 1831-34 an der Bergakademie Freiberg und wurde 1835 Hüttengehilfe bei den Freiberger Hütten. Nachdem er 1838-41 auf der Kupferhütte zu Alten (Norwegen) gearbeitet hatte, kehrte er nach Freiberg zurück, trat 1842 als Assessor in das Oberhüttenamt ein, wurde 1848 Oberhüttenvorsteher und schließlich 1855 als Oberhüttenverwalter oberster Beamter der Freiberger Hütten. Auf Reisen studierte er das Hüttenwesen in Norwegen, Schweden und England. 1875 schied I., der zu den führenden Metallurgen des 19. Jh. gehörte, aus dem Amte und zog nach Leipzig. – Eines seiner Hauptziele war die Unschädlichmachung der Abgase beim Verhütten, das er durch neuartige Abscheidungsverfahren für diese bisher ungenutzt abrauchenden Nebenprodukte erfolgreich löste. Durch Vorröstung gewann er die schweflige Säure der Schwefelerze, verarbeitete sie in der 1857 erbauten Schwefelsäurefabrik im Bleikammerverfahren, vervollkommnete diesen Prozeß weiter durch Einführung von Gerstenhöferschen Röstöfen (1862) und Gay-Lussac-Apparaten (1866) und erreichte somit die Vergütung der Schwefelgehalte der angelieferten Erze. Nachdem mit Erbauung des 56 m hohen Zentralschornsteins in Muldenhütten (1859) der Anfang zu einer Flugstaubkondensation gemacht war, wurde durch Errichtung von Flugstaubkammern auch die Gewinnung und kommerzielle Nutzung der Arsengehalte möglich: Arsenige Säure, metallisches Arsen und rotes Arsenik ließen sich nun direkt gewinnen, seit 1857 in größerem Umfange. Seit 1865 wurde auch die Zinngewinnung aufgenommen. 1855 führte I. den Pattinson-Prozeß ein, 1859 die Kupfervitriolgewinnung, 1861 die Gold-Silber-Scheidung, 1862 die Wismutextraktion und 1863 die Herstellung von säure- und feuerfesten Tonwaren. 1866 stellte man zunächst in Halsbrücke, 1869 auch in Muldenhütten Pilz-Hochöfen auf, wodurch mit den Flammöfen die Hauptquelle der Rauchschädenentwicklung beseitigt wurde. I. verbesserte durch diese Maßnahmen die Rentabilität der sächs. Erzgruben ganz wesentlich, denn die Schwefel-, Arsen- und Zinkgehalte machten sich nunmehr bezahlt. Seit 1868 verarbeitete er auch ausländische Erze sowie Gekrätze, erleichterte den Erzbezug durch den 1862 hergestellten Gleisanschluß von Muldenhütten und legte damit den Grund für die Unabhängigkeit der Freiberger Hütten vom heimischen Erzbergbau.

  • Literatur

    Mitt. d. Freiberger Altertumsver. 18, 1881;
    C. Schiffner, Aus d. Leben alter Freiberger Bergstudenten I, 1935, S. 151 f. (P).

  • Autor/in

    Walter Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Walther, "Ihle, Friedrich Moritz" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 125 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136219519.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA