Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Herzöge von Croÿ
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 136189563 | OGND | VIAF: 80576945
Namensvarianten
  • Croÿ

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Croÿ, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136189563.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Das Geschlecht, dessen durchgehende Stammreihe anhebt mit Jakob, der 1287 Margaretha von Airaines heiratet, nennt sich nach dem Dorfe, beziehungsweise der 1598 zum Herzogtum erhobenen Herrschaft C. in der Picardie. Das geschichtliche Wirken der Mitglieder des Geschlechtes spielte sich vor allem in Nordfrankreich und in dem Gebiet des heutigen Belgien ab, nachdem Herren von C. seit dem 14. Jahrhundert in nahe Beziehungen zu den Herzögen|von Burgund getreten waren. Seit dem 15. Jahrhundert spaltete sich das Haus in zwei Hauptlinien, die die Söhne Johann und Anton des Johann I. von C. begründeten: Von den Söhnen Antons (1390–1475) aus seiner Ehe mit Margaretha von Lothringen stifteten Philipp und Johann wieder neue Linien. Philipps Sohn Wilhelm, genannt der Weise (1458–1521), war der Erzieher und Freund Kaiser Karls V. (sieheADB IV); sein gleichnamiger Enkel wurde 1533 Herzog von Aerschot, dessen nachgeborener Sohn Karl Philipp, seit 1574 Markgraf von Havré, 1594 in den Reichsfürstenstand erhoben. Johann, der andere Sohn Antons, begründete die Linie zu Roeulx, aus der Friedrich ( 1524) Oberhofmeister Kaiser Karls V. war und Jakob Philipp ( 1681), durch seine Gattin Erbe der Herrschaft Mylendonk am Niederrhein, 1664 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Jakob Philipps Sohn Karl Eugen (1651–1702) stand als Feldmarschall in kaiserlichen Diensten und zeichnete sich in den Jahren 1687-1693 im Kampfe gegen die Türken aus (siehe ADB IV). Der Sohn Ferdinand Gaston Lamoral des Eustachius ( 1720), eines Bruders Jakob Philipps, war kursächsischer Generalfeldzeugmeister und machte sich ebenfalls im Kampf gegen die Türken verdient. Mit dessen Enkel Ferdinand Gaston Joseph Alexander erlosch 1767 die von Anton begründete Hauptlinie im männlichen Stamme.

    Die zweite Hauptlinie wurde durch den obengenannten Johann ( 1473), den Bruder Antons, begründet. Kaiser Maximilian erhob 1486 dessen Enkel Karl (1455–1527) als Fürst von Chimay in den Reichsfürstenstand. Karls Bruder Anton ( 1546) gründete die noch blühende Linie von C.-Solre, benannt nach der Herrschaft Solre, die König Philipp II 1590 zur Grafschaft und Karl II 1677 zum Fürstentum erhob. Antons Urenkel Philipp Franz ( 1650) erwarb durch Heirat von der anderen Hauptlinie Havré, das 1627 Herzogtum wurde. Er war der Begründer einer im 19. Jahrhundert mit dem Herzog Joseph erloschenen Linie Havré. Ein anderer Bruder, Johann, erbte Solre. Seinem Urenkel Emmanuel bestätigte der französische König 1768 die Würde des Herzogs von C.. Dessen Sohn Anna Emmanuel Ferdinand Franz (1743–1803) erhielt bei dem Reichsdeputationshauptschluß als Ersatz für den Verlust linksrheinischer Besitzungen den größeren Teil des bisher fürstbischöflisch münsterschen Amtes Dülmen. Seitdem ist das Haus im Gebiete des heutigen Deutschland angesessen.

  • Literatur

    ADB IV;
    J. Scohier, La généalogie et descente de la très-illustre maison de C., Douay 1589;
    J. de Bie, Livre contenant la généalogie et descente de ceux de la maison de C., tant de la ligne principale estant chef du nom et armes d'icelles que des branches et ligne collaterale de la dicte maison, 2 Bde., Antwerpen um 1620 (1 Ex. in d. Kgl. Bibl. in Brüssel);
    Chronologie des Ducs de C., Grenoble 1790;
    Une existence de grand seigneur au 16. siècle. Mémoires autographes de Duc Charles de C., publiés … par le baron de Reiffenberg, = Société des Bibliophiles de Belgique Publ. 2, 1845;
    E. Jumel, Monographie de C., Amiens 1869;
    Bury Adels-Torn, La maison de C., Etude héraldique, historique et critique, Brüssel 1894;
    G. F. H. Rehm, Die Ebenbürtigkeitsfrage im Hause C., = Schrr. d. wiss. Ges. in Straßburg 29, Straßburg 1916;
    Kekulé v. Stradonitz, Die Ebenbürtigkeit im Hzgl. Hause C., 1916;
    P. K. L. Zorn, Die staatsrechtl. Stellung d. hzgl. Hauses C., 1917;
    M. Comtesse Hennequin de Villermont, Le duc Charles de C. et d'Arschot, Brüssel-Paris 1923;
    Biogr. Nat. Belge IV, Sp. 524;
    Chr. v. Stramberg, in: Ersch-Gruber XX, S. 211 ff.;
    La grande Encyclopédie III, Paris o. J. (ca. 1900), S. 507 f.;
    Enciclopedia universal ilustrada europeo-americana XVI, Barcelona o. J. (ca. 1930), S. 529 ff.

  • Porträts

    Singer I, 1937, S. 301.

  • Autor/in

    Heinrich Neu
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Neu, Heinrich, "Croÿ" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 425-426 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136189563.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA