Lebensdaten
1755 – 1820
Geburtsort
Jena
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
Hoffaktor ; Kaufmann
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136106803 | OGND | VIAF: 80507760
Namensvarianten
  • Koch, Anton Wilhelm Friedrich
  • Coch, Anton Wilhelm Friedrich

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Zitierweise

Koch, Anton Wilhelm Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136106803.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1723–75), preuß. Stabskapitän, Stadthauptm. in J., S d. Holzförsters Jon. Martin in Döbritschen u. d. Maria Magd. Tänzer;
    M Friederike Christiane (1725–76), T d. Pfarrers Joh. Georg Michaelis in Münchengosserstädt u. d. Cath. Sabina Illge;
    1) Weimar 1779 Bernhardina Dorothea ( 1784), T d. Kauf- u. Handelsherrn Friedrich Andreas Henniger in Weimar, 2) Jena 1784 Martha Sophia Rosina (1761–1845), T d. Joh. Moritz Köberlein, Obermeister d. Weißbäckerinnung in J., u. d. Rosina Magdalena Bezold;
    4 S (2 früh †), 1 T aus 1), 2 S aus 2), u. a. Theodor (1786–1863), Kaufm. in J., seit 1814 Leiter d. K.schen Unternehmens, Gründer v. Tabak-, Zigarren-, Schokolade- u. Likörfabr., Lotterie- u. Versicherungsunternehmer, Auswanderoragent, seit 1828 auch als Bankagent tätig;
    E Hermann (s. 2).

  • Biographie

    K. absolvierte seit 1771 eine Kaufmannslehre bei Firmen in Naumburg, Görlitz, Camburg und Eisenberg. 1776, nach dem Tode des Vaters, kehrte er nach Jena zurück und überreichte der Kramerinnung ein Gesuch um Aufnahme. Er fand jedoch zunächst keine Unterstützung und erhielt erst 2 Jahre später die herzogliche Genehmigung. K. verkaufte nun das elterliche Haus am Markt und zog in die Saalgasse, wo er eine Materialwarenhandlung einrichtete. Mit außergewöhnlicher Rührigkeit weitete er sein Warenangebot aus und hatte so bedeutenden geschäftlichen Erfolg, daß ihm schon 1789 der Titel eines Hoffaktors verliehen wurde. 1803 gründete er eine Porzellanfabrik, deren Erzeugnisse freilich überwiegend in Heimarbeit gefertigt wurden. Neben der kaufmännischen Tätigkeit widmete er sich öffentlichen Aufgaben. Seit 1798 oblag ihm die Überwachung des Brauwesens, seit 1812 auch die des Feuerlöschwesens der Stadt. 1810 wurde er Ratsbeisitzer, 1816 Mitglied der Polizeikommission. Gleichzeitig wurde ihm die Schriftsässigkeit zugesprochen, die ihn in allen Dingen dem Landesherren unmittelbar unterstellte. Von seinem wachsenden Wohlstand machte er oft großzügig Gebrauch. Der Stadt lieh er zinslos Geld. Als im Oktober 1806 im Verlauf der Schlacht bei Jena 20 Wohnhäuser abbrannten, war K. der einzige, der den Betroffenen unverzüglich mit Geld und Naturallieferungen half, ohne daß er später etwas zurückgefordert hätte. – 1809 trat K.s Sohn Theodor als Teilhaber in das Unternehmen ein, das nun „W. Koch & Sohn“ firmierte. 1814 zog sich K. ganz aus der Firma zurück, die fortan „W. Koch junior“ hieß. Ihre wirtschaftliche Bedeutung brachte es mit sich, daß K.s Name in mancher Weise mit Jenas Aufstieg als Universitätsstadt verbunden war. Viele Studenten ließen sich ihre Monatswechsel „via Koch“ anweisen. Bei seinem Tode hinterließ K. 7 Häuser und einen Grundbesitz, der einem Fünftel der unbebauten Stadtflur entsprach.

  • Autor/in

    Herbert Koch
  • Zitierweise

    Koch, Herbert, "Koch, Anton Wilhelm Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 249 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136106803.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA