Lebensdaten
um 1350 oder 1360 – nach 1410
Geburtsort
Krummau (Böhmen)
Sterbeort
Passau
Beruf/Funktion
Baumeister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135972884 | OGND | VIAF: 293031548
Namensvarianten
  • Krumenauer, Hans
  • Krumenauer, Hanns der
  • Chrumpenawer, Hans
  • mehr

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Zitierweise

Krumauer, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135972884.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    vor 1395/96 Anna N. N.;
    1 S Stephan ( 1461), Geselle in Wien 1429, Baumeister, Hauptwerk: St. Stephan in Braunau 1439–66, ferner St. Jakob in Wasserburg (Chor u. Turm) 1445-58, Dom zu Salzburg (Paradies ?) 1452-59, St. Lorenz in Tittmoning (Langhaus ?) vor 1459, St. Andreas in Kitzbühel (Erhöhung v. Chor und Langhaus ?), Planung v. St. Michael in Altötting (1469 vollendet) u. d. Pfarrkirche zu Erlach (1478 vollendet) (s. ThB 31, S. 569 f.);
    N Stephan Burghauser, S (?) d. Hans v. Burghausen (Hans Stethaimer, 1432), Baumeister, Maler.

  • Biographie

    K. ist erstmals sicher 1395/96 in Landshut als Meister und Steinmetz belegt. In den Jahren vor und nach 1402 arbeitete er für das Kloster Niederaltaich und wahrscheinlich zur gleichen Zeit auch für den Straubinger Hof, der ihm 1405 einen Steinbruch abgabenfrei verlieh. 1405 und 1410 ist er als Dombaumeister zu Passau bezeugt. K. ist nicht identisch mit Jan (dem Neffen des Meisters Staniek), der 1407 die Weiterführung der Veitskirche in Krummau übernahm, von der Querverbindungen zu St. Martin in Landshut führen.

    Urkundlich gesichert sind für K. die Wallfahrtskirche zu Unterfrauenau, die im 18. Jh.|einem Neubau weichen mußte, und der 1407 begonnene Domchor zu Passau, bei dem jedoch das reiche Maßwerk der oberen Partien von seinen Nachfolgern stammen dürfte. In Passau ist dem Meister wahrscheinlich auch die 1414 bereits vollendete Erasmuskapelle am Dom zuzuschreiben. Der Nachweis, daß K. in Landshut und Straubing tätig war, und zwar vor dem Auftauchen des Hans von Burghausen (Stethaimer), hat dem Problem erneut Aktualität verschafft, wieviel von dessen Bauten einem Vorgänger gehört. Nach dem derzeitigen Forschungsstand sind K. der Bau der Chöre von St. Martin in Landshut und der Karmelitenkirche in Straubing sowie ein erheblicher Einfluß auf die Planung der Schiffe dieser beiden Kirchen zuzuschreiben. Mit diesen Werken zählt K., der auf südböhm. Raumvorstellungen aufbaut und die Parlerischen Netzgewölbe nach Bayern vermittelte, zu den bedeutendsten Architekten nach Parler.

  • Literatur

    Die Kunstdenkmäler v. Bayern, Reg.bez. Nd.-bayern III: Stadt Passau, hrsg. v. F. Mader, 1919, S. 23 ff., 147 ff., VI, 1921, S. 196 ff., XVI, 1927, S. 17 ff.;
    T. Breuer, Parlerzeit u. Weicher Stil, in: Hdb. d. bayer. Gesch. II, 1966, S. 890 ff.;
    J. Krämmer, Die spätgot. Ostteile d. Domes in Passau, Diss. Salzburg 1972;
    J. Bureš, Ein unveröff. Choraufriß aus d. Ulmer Bauhütte, Zur nachparler. Architektur in Süddtld. u. Wien, in: Zs. d. dt. Ver. f. Kunstwiss. 29, 1975, S. 3 ff.;
    J. W. Cook, St. Martin, Landshut, and the Architecture of Hanns von Burghausen, Diss. Yale University 1975, Ann Arbor/Mich. University Microfilms 1976;
    H. Puchta, Btrr. z. Stethaimerproblem, in: Das Münster 28, 1975, S. 39 ff.;
    ders., Zur Stellung d. Hans v. Burghausen in d. Entwicklung d. spätgot. Gewölbe, in: Ars Bavarica 1982;
    ders., Quellen zu d. spätgot. Baumeistern Hans u. Stephan K., ebd.;
    F. Kobler, Altbayern, Kat. „Die Parler u. d. Schöne Stil“, Köln, I, 1978, S. 387 ff.;
    W. Haas, Die Vierungspfeiler d. got. Domes in Passau, in: Jb. d. bayer. Denkmalspflege 30, 1978, S. 92 ff.;
    ThB 19, S. 59.

  • Autor/in

    Hans Puchta
  • Zitierweise

    Puchta, Hans, "Krumauer, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 120-121 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135972884.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA