Lebensdaten
um 1484 oder 1485 – vor 1567
Beruf/Funktion
Bauernführer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 135963907 | OGND | VIAF: 80390279
Namensvarianten
  • Feuerbacher, Matern
  • Feuerbacher, Mathern

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Feuerbacher, Matern, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135963907.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans (?);
    N. N.;
    K.

  • Biographie

    F. war ein wohlhabender Bürger der Kleinstadt Großbottwar. Er besaß einen Hof und eine gutgehende Wirtschaft. 1510 war er Ungelter, saß also in Gericht oder Rat. Er konnte lesen und schreiben und führte ein Siegel. Im Armen Konrad 1514 hatte sich F. gegen die Aufrührer gewandt. Auch zu Beginn des Bauernkrieges 1525 stellte er sich auf die Seite der Obrigkeit. Als sich die Bottwarer Bauern am Ostersonntag unter dem Eindruck der Weinsberger Bluttat auf dem Wunnenstein bei Bottwar versammelt hatten, ließ sich F. auf Drängen des Adels am 17.4. zum Hauptmann wählen, um den Anschluß des Haufens an die Weinsberger zu verhindern. Während Verhandlungen mit der Landschaft liefen, zog F.s Haufen durch das Land und brachte die Amtsorte zum Anschluß. Jäcklein Rohrbachs Haufen ebenso wie die Zabergäuer unter Wunderer vereinigten sich mit F.s Haufen, der oberster Hauptmann blieb. Am 25.4. zog er in Stuttgart ein. Sein Ziel war, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben und das Evangelium und die Wahrheit an den Tag kommen zu lassen. Er suchte Württemberg vor dem Einfall „fremder Nationen“ zu schützen und führte ein straffes Regiment. Doch fehlte ihm der Blick für das Erreichbare und die Kraft sich durchzusetzen. Am Vorabend der Schlacht bei Böblingen wurde F. am 11.5. abgesetzt, weil er für stete Verhandlung mit dem Schwäbischen Bund eintrat und zu viel Rücksicht auf Adel und Klöster nahm. Er floh nach der Niederlage in die Schweiz. Im Januar 1527 wurde er in Rottweil, das zur Schweiz gehörte, verhaftet, aber nicht an Österreich ausgeliefert. Nach langwierigem Prozeß wurde er vom kaiserlichen Hofgericht am 13.9.1527 freigesprochen. Er ging nach Zürich, um den Beistand der Stadt zur Erlangung seines Gutes zu gewinnen. 1539 war er Küchenmeister des Markgrafen Ernst von Baden. Dann verlieren sich seine Spuren.

  • Literatur

    G. Bossert, Der Bauernoberst M. F., in: Württ. Jb. f. Statistik u. Landeskde., Jg. 1923–24, S. 81-102, Jg. 1924–25, S. 1-35;
    G. Franz, Aus d. Kanzlei d. württ. Bauern im Bauernkrieg, in: Württ. Vj.hh. 41, 1935, S. 83-108, 281-305;
    ders., Der dt. Bauernkrieg, ⁵1958;
    E. Meyer, Die rechtl. Behandlung d. Empörer v. 1525 im Hzgt. Württ., 1957.

  • Autor/in

    Günther Franz
  • Zitierweise

    Franz, Günther, "Feuerbacher, Matern" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 115 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135963907.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA