Lebensdaten
1499 – 1571
Geburtsort
Zürich
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
protestantisch
Normdaten
GND: 135772923 | OGND | VIAF: 22412757
Namensvarianten
  • Asper, Hans
  • Asper, Johannes

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Zitierweise

Asper, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135772923.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich Asper, aus Züricher Ratsgeschlecht;
    1526 T des Großrates Nöggi, Zürich;
    S, u. a. Hans Rudolf Asper (* 9.3.1531), Maler in Zürich, Rudolf Asper (1552–1611), Maler;
    E Hans Conrad Asper (1588–1666 ?, S des Hans Rudolf), Bildhauer und Baumeister in Wien, Konstanz, München und Salzburg.

  • Biographie

    A.s künstlerische Vorstellungen entwickelten sich in Zürich unter dem Eindruck der Arbeiten des jüngeren Hans Leu, der ein persönlicher Schüler Dürers und ein Freund Baldungs war. Bevor er sich künstlerisch formiert hatte, brachen 1523 die Reformation und der Bildersturm herein. Der bilderlose, auf das Wort gerichtete protestantische Kult kam ohne das Altarbild aus, das durch Jahrhunderte das Rückgrat der künstlerischen Tätigkeit im Abendland gewesen war. So wurde A. der erste Maler in Zürich, dessen Tätigkeit sich auf das Bildnis, das zunehmendem Interesse begegnete und auf dekorative, vor allem heraldische Malereien mit dem Hoheitszeichen beschränken mußte. Er war ein angesehener Mann, der im Großen Rat saß und sich der Gunst der Obrigkeit erfreute. Dennoch vermochte er sich mit seiner Kunst nur ungenügend zu ernähren, so daß er schließlich öffentlich unterstützt werden mußte. Erhalten haben sich von seinen Arbeiten etwa zwei Dutzend Bildnisse (Schweizerisches Landesmuseum Zürich, Kunsthaus Zürich, Zentralbibliothek Zürich, Kunstmuseum Solothurn, öffentliche Kunstsammlung Basel, Museum Allerheiligen Schaffhausen). Sie sind mit den Initialen signiert, datieren zwischen 1531 und 1564 und stellen zürcherische Magistraten und Reformatoren dar. Dazu kommt eine umfangreiche Darstellung des zürcherischen Standeswappens mit den Löwen als Schildhaltern, zwei|flankierenden Stilleben mit Kompositionen aus Früchten und Tieren, die zu den frühesten bekannten Stilleben gehören (Rathaus Zürich). Außerdem kennt man von A. Holzschnitte für die Chronik von Stumpf und die Tierbücher von Gesner. Verloren oder zerstört sind Fassadenmalereien, Ausmalungen von Innenräumen und historische Schlachtenbilder, Bemalungen von Brunnenskulpturen, Turmuhren, Fahnen. - Seine Bildnisse sind auf neutralen, meist grünen Hintergrund gemalt. Bei der Bildwirkung kommt dem einfachen, ruhigen Kontur große Bedeutung zu. Die Auffassung ist eng, die Malweise trocken; aber in auffallender Stilverspätung bleiben noch lange wesentliche Elemente der spätgotischen Bildnismalerei erhalten. Mit den Jahren zunehmend werden die Bildnisse spröder und die monumentale Haltung erstarrt zur Konvention.

  • Werke

    u.a. Bildnis d. P. Füssli, 1535 (Solothurn); Bildnis d. H. Wirz, 1536 (Landesmus.);
    Doppelbildnis d. Eheleute Schmid-Schärer, 1538 (ebenda);
    Bildnis d. H. Stampfer, 1540 (Zentralbibl. Zürich);
    Bildnisse d. Familie d. Söldnerführers W. Fröhlich, 1549 (Solothurn);
    Bildnis d. Ch. Froschauer, 1556;
    Bildnis d. Bürgermeisters G. Müller, 1564.

  • Literatur

    ADB I;
    W. Wartmann, H. A. v. Z., in: Die Rheinlande 30, 1920, S. 169-76;
    ders., Tafelbilder d. XV. u. XVI. Jh., in: Züricher Kunstges., Neujahrsbl. 1922;
    D. Fretz, H. A., d. Besitzer d. Holbeinschen Familienbildes, in: Anz. f. schweizer. Altertumskde., NF 25, 1924, S. 205-20;
    P. Ganz, Malerei d. Frührenaissance, Zürich 1924, S. 123 f.;
    W. Hugelshofer, Die Zürcher Malerei d. Spätgotik II, Zürich 1928;
    ders., Zu einigen neuen altschweizer Gemälden, in: Jb. f. Kunst u. Kunstpflege in d. Schweiz IV, 1925–27, S. 237 f.;
    P. Boesch, Der Zürcher Apelles, in: Zwingliana 9, 1949, S. 16 bis 50;
    ThB;
    Schweizer Lex. I, 1945;
    Bénézit I, 1948. – zu Hans Conrad A.:
    F. Pirckmayer, Notizen z. Bau- u. Kunstgesch. Salzburgs, in: Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskde., 1903, S. 260-80;
    R. West, Konrad A., in: Mhh. f. Kunstwiss. 14, 1921, S. 50-55;
    P. C(orrodi), Ein Enkel H. A.s, in: NZZ, 1922, Nr. 1404;
    A. Schulz, Die St. Peterskirche z. München, 1932, S. 62;
    N. Lieb, Münchener Barockbaumeister, 1941, S. 46.

  • Porträts

    Medaille v. J. Stampfer, 1540;
    Selbstbildnis, ca. 1550 (Zürich, Stadtbibl.).

  • Autor/in

    Walter Hugelshofer
  • Zitierweise

    Hugelshofer, Walter, "Asper, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 417-418 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135772923.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Asper: Hans A., Maler, geb. zu Zürich 1499, 21. März 1571, erfreute sich von Seite seiner Mitbürger eines großen Rufes, wie die Medaille zeigt, welche sie durch Hans Stampfer auf ihn prägen ließen; darauf sein Bild mit der Inschrift: Imago Joannis Asper, Pictoris, Anno Aetatis suae 41. 1540. Auf dem Revers ein Todtenkopf und die Verse: Sich wer du bist, Der Tod gwüs ist, Ungwüs die Stund, Redt Gotes Mund. Im J. 1545 wurde er zum Mitglied des großen Rathes gewählt. Trotzdem starb er in dürftigen Umständen. A. malte Historienbilder und Portraits und hatte zugleich als Stadtmaler den Anstrich der öffentlichen Gebäude, Brunnen, Thüren etc. zu besorgen. Seine Fresken, die er an dem Gesellschaftshaus der sogen. Böcke zu Zürich gemalt hatte, gingen bei dessen Abbruch 1696 zu Grunde. Besonderen Ansehens erfreuten sich seine Bildnisse, von denen noch eine Anzahl zu Zürich erhalten ist, unter anderm befinden sich Bildnisse von Zwingli und seiner Tochter Regula Gwalter mit ihrem kleinen Mädchen auf der Stadtbibliothek daselbst. Sie sind ganz tüchtig, aber ohne besondere Feinheit gemalt. — Wahrscheinlich gebührt ihm auch ein hervorragender Antheil an Erfindung und Zeichnung vieler Holzschnitte in Druckwerken, namentlich der Froschauerschen Officin, z. B. in Stumpf's „Eidgen. Chronik“. — Vgl. Woltmann u. Vögelin in Meyer's Künstlerlex.

  • Autor/in

    W. Schmidt.
  • Zitierweise

    Schmidt, Wilhelm, "Asper, Hans" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 620 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135772923.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA