Lebensdaten
1657 – 1728
Geburtsort
Halle
Sterbeort
(Hannover)
Beruf/Funktion
Staatsmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135708745 | OGND | VIAF: 67689289
Namensvarianten
  • Alvensleben, Johann Friedrich von
  • Alvensleben, Ioannes Fridericus ab
  • Alvensleben, Joannes Fridericus ab
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Zitierweise

Alvensleben, Johann Friedrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135708745.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gebhard von Alvensleben (s. 4);
    1686 Adelheid Agnes von der Schulenburg;
    5 K überlebend, u. a. Rudolf Anton von Alvensleben (1688–1737), großbritischer und hannoverischer Geheimer Rat und Staatsminister, Karl August von Alvensleben (1698–1746), Geheimer Kammerrat.

  • Biographie

    A. studierte in Leipzig und Saumur und bildete sich auf Reisen durch die Niederlande, England, Frankreich, Italien und die Schweiz. 1686 ernannte ihn Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel zum Hofrat. 1687 führte A. der Republik Venedig ein braunschweigisches Truppenkontingent gegen die Türken zu. 1688 von Kurfürst Friedrich III. zum brandenburgischen Kammerrat und Kriegsrat berufen, wurde er 1691 zum wirklichen Geheimen Rat ernannt, blieb aber zugleich in braunschweigischen Diensten und behielt Wohnsitz auf seinen Gütern. 1703 verhandelte A. während des Nordischen Krieges in Danzig mit Schweden. Seit 1719 hannoverischer Staatsminister, erbat er 1726 den Abschied. Die von König Friedrich Wilhelm I. 1717 befohlene Ablösung des Lehnskanons führte unter Leitung des Ministers A. zur letzten Adelsfronde gegen die preußische Krone, die trotz der Entscheidung des Reichsgerichts zugunsten der Ritterschaft, wie der Protektion Kaiser Karls VI. (Edikt vom 1.2.1725) und der Mehrzahl der Reichsstände erfolglos blieb. Der politische Briefwechsel A.s mit Leibniz umfaßt 129 Blatt (Staatsbibliothek Hannover). Er diente der Wahrung des Reichsgedankens gegenüber der aufstrebenden Macht Preußens und des Welfenhauses. Im Auftrage A.s erbaute der braunschweigische Hofarchitekt Hermann Korb 1694 bis 1702 das Schloß Hundisburg, ein Hauptwerk des Barock in Niedersachsen, mit bedeutenden Gartenanlagen. Umfassend gebildet, Gelehrter und Kunstsammler, schuf A. eine große Bibliothek, die u. a. Leibniz benutzte. Als Staatsmann im Dienste verschiedener Dynastien, zugleich als Polyhistor und Mäzen ist A. typisch für den „homo universalis“ des Hochbarock.

  • Literatur

    O. v. Heinemann, Gesch. v. Braunschweig u. Hannover, 1884–92;
    E. Bodemann, Die Leibniz-Hs. d. Kgl. Bibl. z. Hannover, 1895;
    L. v. Ranke, 12 Bücher preuß. Gesch., Krit. Ausg. v. G. Küntzel, 3 Bde., 1930;
    U. v. A., Die braunschweig. Schlösser d. Barockzeit, 1937.

  • Porträts

    Stich v. J. G. Wolffgang, Berlin 1729.

  • Zitierweise

    Alvensleben, Udo von, "Alvensleben, Johann Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 233-234 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135708745.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA