Lebensdaten
1860 – 1951
Geburtsort
Zams bei Landeck (Tirol)
Sterbeort
Zams bei Landeck (Tirol)
Beruf/Funktion
österreichischer Politiker ; Genossenschaftler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135677688 | OGND | VIAF: 65228729
Namensvarianten
  • Haueis, Alois

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Haueis, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135677688.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (* 1830), S d. Alois, beide Gastwirte in Z., u. d. Genoveva Stöckl;
    M Magdalena Tripp ( 1895) aus Fließ (Tirol), Tochter d. Franz Tripp u. d. Magdalena Rietzler;
    1898 Anna (1872–1957), T d. Joh. Tiefenthaler in Kurtatsch u. d. Anna Waldthaler;
    1 S (früh †), 8 T (2 früh †).

  • Biographie

    Als Erben einer Land- und Gastwirtschaft waren H. die Probleme des Bergbauerntums von früher Jugend an vertraut. Nachdem er die Schule absolviert hatte, brachte er einige Zeit in Welschtirol zu, um hier die italienische Sprache zu erlernen. In die Heimat zurückgekehrt, begann er, sich in der Gemeindeverwaltung zu betätigen, und wurde 1890 Bürgermeister. Bald wurde er von der genossenschaftlichen Idee eingenommen, die sein ganzes Leben bestimmen sollte. So gründete er in den 90er Jahren in Zams eine Raiffeisenkasse, deren Obmann er dann bis 1938 war. Er gehörte der Katholischen Volkspartei an, als deren Kandidat er 1897 in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrates gewählt wurde. 1908 zog er in den Tiroler Landtag ein, in dem er 4 Jahre hindurch die konservative Richtung vertrat. Während des 1. Weltkrieges diente H. zunächst als Standschütze; später war er Ernährungsinspektor für den Bezirk Landeck. 1918 kehrte er in das politische Leben zurück. Die aus einer Fusion der Christlichsozialen mit den Konservativen entstandene Tiroler Volkspartei delegierte ihn in den Landtag und 1919 in die Nationalversammlung. Am 7.7.1920 wurde H. Staatssekretär für Land- und Forstwirtschaft und nach Umwandlung der Staatssekretariate in Ministerien Bundesminister. Er bekleidete das Amt bis zum 21.6.1921 und vermochte Entscheidendes zur Wiederbelebung der landwirtschaftlichen Produktion beizutragen. Besonders um die Entwicklung der Haflingerzucht in Tirol erwarb er sich große Verdienste. 1922 wurde H. Vorsitzender des Tiroler Bauernbundes. Er arbeitete im Reichsbauernbund und im Allgemeinen Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften mit, war Vorstandsmitglied des Tiroler Genossenschaftsverbandes und seit 1924 Obmann der Tiroler Bauernsparkasse. Im österreichischen Nationalrat, dem er bis zum Ende des Parlamentarismus angehörte, galt er als führender Experte in allen Fragen des alpenländischen Agrarwesens. Seit 1930 zog sich H. immer mehr ins Privatleben zurück.

  • Werke

    Hrsg.: Jb. d. Tiroler Bauernbundes in Innsbruck u. Landwirtschaftl. Kal. d. Landeskulturrates f. Tirol u. Innsbruck, 1923-25.

  • Literatur

    O. Hohenbruck u. A. Brugger, 60 J. Tiroler Bauernpol., 1964;
    G. Kolmer, Das neue Parlament, Session 1897/98, 1897.

  • Porträts

    Ölgem. v. Th. Riss (Wien, Bundesmin. f. Land- u. Forstwirtsch.);
    Phot. (Wien, Nat.bibl.).

  • Autor/in

    Walter G. Wieser
  • Zitierweise

    Wieser, Walter G., "Haueis, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 80 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135677688.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA