Lebensdaten
um 900 – 988
Sterbeort
Bremen
Beruf/Funktion
Erzbischof von Hamburg-Bremen ; Heiliger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135668247 | OGND | VIAF: 3696082
Namensvarianten
  • Adeldag
  • Adaldag
  • Adeldag
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Zitierweise

Adaldag, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135668247.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    A. entstammt wahrscheinlich einer vornehmen sächsischen Familie. Er war ein Verwandter und Schüler Bischof Adalwards von Verden. Als Domherr in Hildesheim wurde er Mitglied der königlichen Kapelle, wo er seit 927 als Diktator und Schreiber, 936/37 als Kanzler und Notar nachweisbar ist. 937 wurde er als solcher von Otto I. zum Erzbischof von Hamburg-Bremen ernannt und war dann auch weiterhin ein einflußreicher Ratgeber der Ottonen. Er begleitete u. a. Otto I. auf seinem zweiten Zuge nach Italien, seiner Obhut wurde 964 der abgesetzte Papst Benedikt V. anvertraut (ebenso vielleicht schon 939 auch Erzbischof Friedrich von Mainz). Unter ihm erhielt Hamburg-Bremen 947/48 die drei ersten Suffraganbistümer (Schleswig, Ripen, Aarhus) und griff damit weit über die Grenzen des Reiches nach Norden. Um 968 wurde ihm auch noch Oldenburg in Ostholstein (Wagrien) unterstellt, und damit nahm endlich die schon seit Ludwig dem Frommen geplante kirchliche Organisation des Nordens ihren Anfang, so daß ihn Adam von Bremen auch trotz der schweren Rückschläge in den achtziger Jahren als den Wiederhersteller der Hamburger Kirche preisen konnte. Die erneut geltendgemachten Kölner|Ansprüche auf Bremen hatte A. vorher schon erfolgreich zurückweisen können.

  • Literatur

    ADB I; G. Dehio, Gesch. d. Erzbistums Hamburg-Bremen I, 1877, S. 104-32;
    Hauck III, S. 91 ff.;
    R. Holtzmann, Kaiser Otto d. Gr., 1938, S. 71 ff.;
    ders., Gesch. d. sächs. Kaiserzeit, 1941;
    F. M.Fischer, Politiker um Otto d. Gr., 1938, S. 62 ff;
    O. Brandt, Gesch. Schleswig-Holsteins, ⁴1949, S. 45;
    O. H. May, Regg. d. Erzbischöfe v. Bremen I, 1937, S. 27-37 (L).

  • Autor/in

    Otto Heinrich May
  • Zitierweise

    May, Otto Heinrich, "Adaldag" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 47-48 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135668247.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adeldag: Adaldag, Erzbischof von Hamburg-Bremen (937—988), nimmt als unverbrüchlich treuer Anhänger der drei Ottonen eine hervorragende Stellung unter den Bischöfen des 10. Jahrhunderts ein. Aus vornehmem Geschlechte, ein Verwandter des Bischofs Adalward von Verden, wurde er durch|die Königin Mathilde, in deren Hofcapelle er sich befand, dem Könige Otto d. Gr. bekannt. Von Sept. 936 bis Febr. 937 finden wir ihn als Kanzler des Königs, während er, wie es scheint, Mitglied des Hildesheimer Domcapitels war; dann wurde er von Otto zum Nachfolger des auf einer Missionsreise in Schweden gestorbenen Erzbischofs Unni bestellt. Für seinen Metropolitansitz Bremen erlangte er die Immunität (966); gegenüber den erneueten Ansprüchen Kölns, selbst des Erzbischofs Brun, auf das Bisthum Bremen setzte er siegreich die Rechte seiner Kirche durch. In den nordischen Ländern, wie unter den Wenden gelang es ihm, die von seinem Vorgänger wieder aufgenommene Mission erfolgreich weiterzuführen und seinem Erzstifte endlich Suffraganbisthümer zu erwerben (Oldenburg, Schleswig, Ripen, Aarhus, Odensee [?]). Auf dem zweiten Zuge Otto's I. nach Italien war A. vom Herbste 961 bis zum Frühjahre 965 des Königs ständiger Begleiter, Zeuge von dessen Kaiserkrönung, Theilnehmer an den Concilien, welche Johann XII. und Benedict V. absetzten. Des Kaisers Vertrauen zu ihm zeigte sich besonders darin, daß jener unserm Erzbischof den Papst Benedict zur Gefangenhaltung in Hamburg übergab. Das nahe Verhältniß, in welchem A. zu Otto III. stand, ergibt sich aus der mehrtägigen Anwesenheit des Königs in dem Bremen benachbarten Wildeshausen 988 (März 16—20), wo Otto damals drei Urkunden zu Gunsten der bremischen Kirche ausstellte. Ob A. eine Zeitlang Otto's I. Erzkanzler für Italien gewesen ist, hat noch nicht mit Sicherheit constatirt werden können. Er starb 29. April 988.

  • Autor/in

    Bippen.
  • Zitierweise

    Bippen, Wilhelm von, "Adaldag" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 72-73 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135668247.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA