Lebensdaten
1837 – 1914
Geburtsort
Herford
Sterbeort
Dortmund
Beruf/Funktion
Bergbauindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 134002342 | OGND | VIAF: 45508353
Namensvarianten
  • Kleine, Eduard

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Zitierweise

Kleine, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd134002342.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Ludwig (1805–85), Pfarrer in H., S d. Brauers u. Böttchermeisters Ludwig in Minden u. d. Dorothea Elisabeth Grotian;
    M Elise (1813–94), T d. Pfarrers Adolf Heidsieck in H. u. d. Magdalena Auguste Alemann;
    Dortmund 1866 Mathilde (1844-n. 1922), T d. Adolf Hueck (1804–69), Stadtsyndikus u. Gewerke in D., u. d. Eugenie Berensmann;
    5 K, u. a. Eugen (1867–1928), Geh. Bergrat, Gen.dir. d. Harpener Bergbau AG (s. Wenzel), Elisabeth Agnes ( Emil Stens, 1864–1938, Bergwerksdir. in Essen u. Mülheim/Ruhr);
    N d. Ehefrau Adolf Hueck ( 1955), Bergwerksdir. (s. NDB IX).

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1855 entschloß sich K. zum Studium des Bergfachs, das er 1858 in Halle aufnahm und nach Unterbrechung durch Militärdienst 1861 an der Bergakademie Berlin abschloß. 1863 legte er das Bergreferendarexamen am Oberbergamt Dortmund ab. Nach Teilnahme am Krieg gegen Dänemark und kurzer Tätigkeit als Steiger auf der Zeche Crone bei Hörde übernahm K. die Leitung verschiedener südöstlicher Dortmunds gelegener privater Steinkohlenzechen. 1865 bereits Direktor der Zechen „Witwe“ und „Barop“, übernahm er 1868 auch die Leitung der Grube „Bickefeld“ bei Aplerbeck und 1873 die der Zeche „Siebenplaneten“, als deren Repräsentant er bis zum Verkauf an die Harpener Bergbau AG 1905 erfolgreich fungierte. Im Verlauf seiner Tätigkeit erwarb K. auch selbst Beteiligungen an einigen Gruben, so an „Gottessegen“ und „Westfalia“. Als die von ihm geführten Zechen „Hamburg“ und „Franziska“ 1904 von der Gelsenkirchener Bergbau AG angekauft wurden, wechselte er in den Aufsichtsrat dieses damals größten Bergwerksunternehmens im Ruhrgebiet über.

    Neben seiner erfolgreichen Geschäftspolitik als Bergbauunternehmer – Einbringung traditioneller älterer Schachtanlagen in wachstumsorientierte Konzerne – hat sich K. frühzeitig in verschiedenen Verbänden und Gemeinschaftsorganisationen des Ruhrbergbaus engagiert. Auf diesem Gebiet liegt seine eigentliche Leistung. An erster Stelle ist sein Einsatz für eine Kartellisierung der Absatz- und Preispolitik der westfälischen Steinkohle zu nennen. Seine Denkschrift von 1885 über die „Aufbesserung der Lage des niederrheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbaus“ ist als epochemachend für das auf dem Wege über mehrere organisatorische Zwischenstationen 1893 gegründete Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat anzusehen. Seine fast 40jährige Tätigkeit in verschiedenen Gremien des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1905–09 Vorsitzender, seit 1913 Ehrenmitglied) ist ebenfalls bemerkenswert. K. war aktiv in Gremien der Eisenbahnen (unter anderem Landeseisenbahnrat) und im Wasserstraßenbeirat für den Dortmund-Ems-Kanal und setzte sich hier für ein für den Bergbau preisgünstiges Frachttarifwesen ein. Neben unternehmerisch motiviertem Engagement in den Organisationen des Knappschaftswesens standen vielfältige politische Betätigungen im staatlichen, provinzialen und kommunalen Bereich: K. war 1887-89 Reichstagsabgeordneter der Nationalliberalen Partei, seit 1887 Mitglied des Westfälischen Provinziallandtages, seit 1894 Vorsitzender der Finanzkommission, seit 1911 stellvertretender Vorsitzender des Landtages, seit 1875 Stadtverordneter von Dortmund, 1877-1914 unbesoldeter Stadtrat. Seit 1906 war er Präsident der Handelskammer Dortmund. Die Stadt ernannte ihn 1913 zu ihrem Ehrenbürger. – Geheimer Bergrat (1912).

  • Werke

    Weitere W Über Selbstkosten u. Preise d. westfäl. Kohlen, 1891;
    Die Selbstkosten d. westfäl. Kohlen im J. 1891, in: Glückauf 29, 1893, S. 1339 f.;
    Die Lippe, d. beste Wasserverbindung d. Dortmund-Emshäfen-Kanals mit d. Rheine, 1894;
    Die Gestaltung d. Schleppmonopolgesetzes f. d. neuen westl. Wasserstraßen im Kgr. Preußen, in: Zs. f. Binnenschiffahrt 17, 1910, S. 330-36.

  • Literatur

    E. Jüngst, Festschr. z. Feier d. 50j. Bestehens d. Ver. f. d. bergbaul. Interessen im Oberbergamtsbez. Dortmund in Essen, 1908;
    D. Baedeker, in: Jb. f. d. Oberbergamtsbez. Dortmund 8, 1909, S. III-XXII;
    Der Bergbau 27, 1914, S. 277 f.;
    Dt. Industrieztg. 33, 1914, S. 293 f.;
    Glückauf 50, 1914, S. 609 f.;
    W. Serlo, Bergmannsfamilien in Rheinland u. Westfalen, 1936, S. 85 ff. (P);
    ders., Männer d. Bergbaus, 1937, S. 85;
    P. H. Mertes, Das Werden d. Biographien Dortmunder Wirtsch., 1940, S. 236 ff.;
    F. Mariaux, Gedenkworte z. 100j. Bestehen d. Harpener Bergbau-AG, 1956;
    J. Risse, in: Der Anschnitt 12, 1960, S. 13-18 (P);
    W. Schulte, Westfäl. Köpfe, 1963, S. 155 f. (P).

  • Autor/in

    Evelyn Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Evelyn, "Kleine, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 748 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd134002342.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA