Lebensdaten
1759 – 1826
Geburtsort
Kassel
Sterbeort
Paris
Beruf/Funktion
hessen-darmstädtischer Diplomat
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133928608 | OGND | VIAF: 23343972
Namensvarianten
  • Rabe von Pappenheim, August Wilhelm
  • Pappenheim, August Wilhelm von
  • Rabe von Pappenheim, August Wilhelm
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Zitierweise

Pappenheim, August Wilhelm von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133928608.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christoph Friedrich (1713–70), hess. Gen.major, Oberamtmann in Schmalkalden, S d. Fritz Luppert (1675–1719) u. d. Anna Catharina Sophie Köster;
    M Sophie Anna (1726–96), T d. Isaac du Bos du Thil (1679–1769), Oberst u. Kdt. zu Braunfels (s. NDB IV*), u. d. Eleonore Freiin v. Graß;
    9 Geschw u. a. Wilhelm Maximilian Rabe v. P. (1764-1815), weimar. Major, westfäl. Kammerherr u. Oberzeremonienmstr.;
    Frankfurt/M. 1797 Helene (1779–1814), T d. Ludwig Adolf v. Lersner (1739–87), hann. Oberst, u. d. Caroline v. Barckhaus gen. v. Wiesenhütten (1755–1811);
    3 K;
    Vt Carl Du Bos Frhr. du Thil (1777–1859), hessen-darmstädt. Min. (s. NDB IV; L).

  • Biographie

    P. immatrikulierte sich 1778 in Göttingen, um Jura zu studieren, und kämpfte anschließend in einer Subsidienbrigade des Lgf. Friedrich II. von Hessen-Kassel im Amerik. Unabhängigkeitskrieg. Nachdem er 1786 ein Angebot, seine militärische Karriere in Ostindien fortzusetzen, ausgeschlagen hatte, diente er in den 80er Jahren im sog. Patriotenheer gegen den Erbstatthalter der Niederlande. 1790 trat er als Major und Adjutant des Lgf. Ludwig X. in hessen-darmstädt. Dienste und stieg bis zum Generalleutnant (1811) auf. Im Februar 1798 war P. erstmals in diplomatischer Sondermission in Paris, um mit dem Direktorium über Entschädigungen des Landgrafen für die seit 1790 an Frankreich abgetretenen Gebiete zu verhandeln. Nach erfolgreichem Abschluß wurde er im August desselben Jahres als zweiter landgräfl. Vertreter zum Rastatter Kongreß gesandt und vertrat dort die frankreichfreundliche Position des Landgrafen. Im Februar 1799 trat P. seine zweite diplomatische Mission in Paris an. Mit großer Beharrlichkeit erreichte er, ohne bindende Verpflichtungen mit der Franz. Republik einzugehen, umfangreiche Entschädigungen für die Landgrafschaft. Nach dem Reichsdeputationshauptschluß, der zur Angliederung des Hzgt. Westfalen an Hessen-Darmstadt führte, blieb P. als bevollmächtigter Minister in Paris. Nach der verhängnisvollen Fehleinschätzung der napoleon. Politik durch den Landgrafen und dessen Anlehnung an den Berliner Hof im Krisenjahr 1805, ließ sich P., der seine Arbeit in Paris durch Agitationen am Darmstädter Hof in Frage gestellt sah, zunächst beurlauben, im September 1805 folgte seine Abberufung. Erst nach dem außenpolitischen Kurswechsel des Landgrafen im Januar 1806 wurde P. nach Paris zurückbeordert. Hier gelang es ihm durch zähe Interventionen und gegen die Interessen der drei süddt. Partner Napoleons, dem zum Großherzogtum avancierten Hessen-Darmstadt einen Platz als vollwertigem Bündnispartner im Rheinbund zu sichern. P. genoß dabei nicht nur das Ansehen des Kaisers und der übrigen Diplomaten, sondern vor allem das des Außenministers Talleyrand. Nach der Niederlage Napoleons 1813 und dem Übergang Hessen-Darmstadts zu den Alliierten wurde er Ende November erneut abberufen, vertrat aber das Großherzogtum wieder in Paris von 1818 bis zu seinem Tod.

  • Literatur

    J. R. Dieterich, Die Pol. Landgf. Ludwigs X. v. Hessen-Darmstadt v. 1790-1806, in: Archiv f. hess. Gesch., NF 7, 1910, S. 417-53;
    W. Gunzert, Friedrich Jakob Bast aus Buchsweiler (1771–1811), ebd., NF 32, 1974, S. 337-45;
    ders., Darmstadt z. Goethezeit, 1982, S. 264-70 (P);
    Denkwürdigkeiten aus d. Dienstleben d. hessen-darmstädt. Staatsmin. Frhr. du Thil, 1803–1848, hg. v. H. Ulmann, 1921, S. 39 f. u. 608;
    H. Reichert, Stud. z. Säkularisation in Hessen-Darmstadt. 1. T., 1927, S. 14;
    H. Ebling. Die hess. Pol. in d. Rheinbundzeit 1806-1813, 1952, S. 11-17;
    U. Germann, „Lieber den Franzosen sich preiszugeben“, Die Pol. Hessen-Darmstadts in d. J. 1798 u. 1799, in: Archiv f. hess. Gesch., NF 53, 1995, S. 143-77;
    dies., Hessen-Darmstadt in napoleon. Zeit, Die Entschädigungsverhh. d. J. 1798-1815 (in Vorbereitung);
    Dipl. Vertr. III. - Zur Fam.:
    Gotha, geneal. Tb., Freiherrl. Häuser 7, 1857-60;
    R. v. Buttlar-Elberberg, Stammbuch d. althess. Rr.schaft, 1888, Tafel 11. – Eigene Archivstud. (Hess. StA Darmstadt, Hess. StA Marburg).

  • Autor/in

    Uta Germann
  • Zitierweise

    Germann, Uta, "Pappenheim, August Wilhelm von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 53 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133928608.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA