Lebensdaten
1811 – 1884
Geburtsort
Neumarkt/Rott
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Kinderarzt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133796892 | OGND | VIAF: 72593037
Namensvarianten
  • Hauner, Napoleon (eigentlich)
  • Hauner, Napoleon Michael Simon (eigentlich)
  • Hauner, August (bis 1881)
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Zitierweise

Hauner, August von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133796892.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Corbinian (1773–1838), Klosterrichter in Frauenchiemsee, dann Rentbeamter in N., S d. Posthalters Simon in Wasserburg u. d. Theresia Westner;
    M Anna Maria (1773–1850), T d. Metzgers Joh. Lang in Frauenchiemsee u. d. Catharina Forstner;
    München 1838 Marie (1816–93), T d. Dionys Gattinger (1780–1843), Advokat, Wechselgerichtsnotar u. Landrat, u. d. Katharina Huber;
    1 S, 4 T, u. a. Marie ( 1] Hugo v. Helvig, 1837–92, bayr. Gen.-Lt., 2] Adolf Frhr. v. Asch zu Asch, 1906, bayer. Gen. u. Kriegsmin., s. NDB I), Auguste ( 1876 Alfred Rr. v. Halm, 1844–1919, bayer. Leibarzt u. Obergeneralarzt, S d. Karl Rr. v. Halm, 1882, Altphilol., Bibliothekar, s. NDB VII).

  • Biographie

    H. studierte in München und Wien und ließ sich 1837 als praktischer Arzt zunächst in Thann (Niederbayern), später in Murnau nieder. Mit dem erklärten Ziel einer näheren Beschäftigung mit den Erkrankungen des Kindesalters siedelte er 1845 nach München über, wo er bereits 1846 ein privates Spital zur unentgeltlichen Heilung und Verpflegung armer kranker Kinder eröffnete. Mit anfangs sechs Betten und einem stark frequentierten Ambulatorium wurde die Anstalt in Kürze zu einem geachteten Zentrum der frühen Pädiatrie, zumal H. nach seiner Habilitierung 1850 einen klinischen Unterricht in Kinderheilkunde für Studierende und Ärzte einrichtete Die Mittel für den Unterhalt des zweimal vergrößerten Hauses wurden von privater Hand und vom bayerischen Königshaus getragen. 1853 zum Honorarprofessor ernannt, galt H. als einer der ersten Kinderärzte seiner Zeit, zumal die akademische Anerkennung und Institutionalisierung des Faches noch nicht durchgedrungen war. 1882 konnte H. die Mittel für einen sachgerechten Klinikneubau aufbringen. Dieser wurde nach seinem Tode als Schenkung dem Staat als Unterrichtsstätte für die Kinderheilkunde übertragen, wobei der Spitalverein zur Auflage machte, daß der Name „Dr. von Haunersches Kinderspital“ fortdauernd erhalten bleibe.

    Die Bedeutung H.s für die Pädiatrie liegt einmal in dem klugen und richtungweisenden Streben nach äußerer Anerkennung der Kinderheilkunde, zum anderen aber auch in seinem weniger bekannten wissenschaftlichen Werk. Da er durch die Umstände gezwungen war, jährliche Rechenschaftsberichte über seine Anstalt zu veröffentlichen, finden sich seine Ergebnisse meist in diesen niedergelegt. Seit 1852 neben den berühmtesten Pädiatern Europas Mitherausgeber von „Behrend's Journal für Kinderkrankheiten“, hat er dort umfangreiche kasuistische Erfahrungen aus seiner Tätigkeit veröffentlicht. Hauptarbeitsgebiote waren die infektiösen Gehirnerkrankungen, der Kehlkopfkrampf in seiner Beziehung zu Stoffwechselerkrankungen sowie umfassende statistische Untersuchungen über die Zusammenhänge von Klimaveränderungen mit entsprechenden Krankheitshäufungen. H. hat als einer der ersten regelmäßige Untersuchungen über die Beziehungen von Puls, Atmung und Körpertemperatur beim Kinde angestellt. Von seinen „Beiträgen zur Pädiatrik“ konnte nur ein Band (1863) erscheinen, seine „Grundzüge zur physischen Erziehung der Kinder“ (1868) markieren den Übergang zu einer fundierten Pathophysiologie des Kindesalters.

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Krup u. üb. d. Heilung dess. durch kaltes Wasser, in: Journal f. Kinderkrankheiten 15, 1830, S. 202-10;
    Klin. Vorträge im Kinderspital zu München, ebd. 18, 1852, S. 81-108;
    Klin. Beobachtungcn üb. d. Gehirnkrankheiten d. Kinder, bes. üb. d. Gehirntuberkulose, ebd., S. 321-48;
    Therapeut. Versuche u. Erfahrungen aus d. Kinderspital zu München, ebd. 25, 1855, S. 152-80;
    Ber. üb. d. 11. J. des mit d. Kinderhospitale zu München verbundenen Ambulatoriums, ebd. 31, 1858, S. 121-55 (Unterss. z. Bioklimatik d. Kinderkrankheiten);
    Ber. an d. kgl. Physikat in München üb. d. Leistungen d. H.-schen Kinderspitales daselbst seit s. Gründung im J. 1846 bis Ende Okt. 1859, ebd. 35, 1860, S. 120-49 (neues Morbiditätsschema d. Kinderkrank - heiten);
    Über d. Kehlkopfkrampf d. Kinder, ebd. 41, 1863, S. 321-66;
    Btrr. z. Pädiatrik I, 1863.

  • Literatur

    BLÄ.

  • Porträts

    Phot. (München, Stadtbibl., Maillinger Bilderchronik).

  • Autor/in

    Eduard Seidler
  • Zitierweise

    Seidler, Eduard, "Hauner, August von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 97-98 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133796892.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA