Lebensdaten
1847 – 1917
Geburtsort
Görshagen (Kreis Schlawe, Pommern)
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Pädagoge
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133712729 | OGND | VIAF: 70127080
Namensvarianten
  • Ernst, Albert

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Ernst, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133712729.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludw. ( um 1857), Mühlenbesitzer in Marsow (Kr. Schlawe);
    M aus pomm. Fam.;
    um 1873 Selma (1852-1926), T des Schulzenhofbesitzers Joh. Heinr. Hasse in Belgard b. Lauenburg u. der Gutsbesitzerstochter Friederike Mielke;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    Der frühe Tod des Vaters und der Verlust der verschuldeten elterlichen Mühle zwangen E. schon kurz nach seiner Konfirmation, Mutter und 4 jüngere Geschwister zu verlassen und als Hauslehrer sein Brot zu verdienen. 1867 nahm ihn das Lehrerseminar in Köslin auf. Sein unablässig auf Fortbildung gerichtetes Streben führte zur Ablegung aller ihm zugänglichen Prüfungen, auch der des Lehramts für Mittel- und Höhere Mädchenschulen (1875) und des Examens pro rectoratu (1876). Die ländliche Volksschule in Belgard bei Lauenburg, die private Höhere Töchterschule Dr. Wegener in Stettin und das Lehrerseminar in Franzburg waren Stationen seines pädagogischen Wirkens. Die Ernennung zum Leiter der Städtischen Höheren Mädchenschule in Schneidemühl krönte 1879 seine berufliche Laufbahn. Mehrseitiger organisatorischer Ausbau verdoppelte die Zahl der Klassen. 10 Jahre lang leitete er auch die gewerbliche Fortbildungsschule. 2 Reisen nach England machten ihn mit dem Haushaltungsunterricht für Mädchen bekannt. Als einer der ersten in Deutschland forderte er 1886 in öffentlicher Rede (Gesellschaft für Verbreitung der Volksbildung) die „obligatorische“ Einführung dieses Faches und die Hebung der damals noch stark vernachlässigten „Allgemeinbildung“ der Mädchen aus „unteren“ Volkskreisen. Seine teils in Verbindung mit J. Tews, teils mit F. Pagel herausgegebenen Lesebücher für Mädchen- und Fortbildungsschulen fanden viel Beachtung. 1898-1903 war E. freisinniger Abgeordneter im Reichstag, 1898-1917 im Abgeordnetenhaus. Er trug hier unermüdlich im Sinne Diesterwegs die Anliegen der Volksschullehrer vor: Gleichstellung mit den „Subalternbeamten I. Klasse“, vertiefte Vorbildung, Verbesserung des Volksschulwesens. Daß diese Ziele im allgemeinen erreicht wurden, ist zum guten Teil seiner Beharrlichkeit zuzuschreiben.

  • Werke

    Der Haushaltungsunterricht f. Mädchen aus d. Volke, 1890; Der Haushaltungsunterricht in England, 1900; Aufss. in preuß. u. pomm. Schulztgg., seit 1876.

  • Literatur

    J. Tews, in: Jb. d. Dt. Lehrerver., 33. Jg., 1907, S. 1-15;
    ders., Gedenkrede, in: Päd. Ztg., 46. Jg., 1917, S. 49-51;
    ders., Aus Arbeit u. Leben, 1921, S. 118 u. 129;
    C. L. A. Pretzel, Gesch. d. Dt. Lehrerver., 1921, S. 286;
    Hdb. f. d. Preuß. Abgeordnetenhaus 1908 u. 1914 (P). – Qu.: Personalakt 1879-1906 b. Hauptstelle f. Erziehungs- u. Schulwesen Berlin-Schöneberg.

  • Autor/in

    J. Heinrich Hagen
  • Zitierweise

    Hagen, J. Heinrich, "Ernst, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 627 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133712729.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA