Lebensdaten
erwähnt 938, gestorben 947
Beruf/Funktion
Herzog von Bayern und Kärnten
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133280276 | OGND | VIAF: 43022939
Namensvarianten
  • Berchtold
  • Berthold
  • Berchtold
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Zitierweise

Berthold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133280276.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Liutpold (Luitpold, 907), Markgraf im bayerischen Nordgau, Donaugau, Kärnten und Pannonien;
    M Kunigunde (später Königin Konrad I., 918), Schw der schwäbischen Grafen Erohanger ( 917) und Berthold;
    B Arnulf „der Böse“, Herzog von Bayern ( 937);
    Biletrud, T des Herzogs Giselbert von Lothringen (890–939);
    S Heinrich der Jüngere, Herzog von Bayern und Kärnten ( 989).

  • Biographie

    Von seinem älteren Bruder Arnulf, dem ersten nachkarolingischen Herzog von Bayern, mit der Verwaltung des Herzogtums Kärnten und des Vintschgaues betraut, wurde B. nach dem Abfall Eberhards, des Sohnes Arnulfs, von Otto dem Großen als Herzog von Bayern eingesetzt (938). Als solcher war er ein treuer Anhänger des Königs, besonders im Kampfe gegen Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen; er bewahrte gegenüber der Reichsgewalt nicht mehr die gleiche unabhängige Stellung wie Arnulf, dessen Säkularisationen er zum Teil rückgängig machte. Von nun an übte der König das Recht der Besetzung der bayerischen Bistümer, dem Herzog wurde ein Pfalzgraf zur Seite gestellt und die Verwaltung des alten karolingischen Gutes scheint vom Herzogsgut getrennt worden zu sein. Am 12.8.942 oder 943 errang B. einen bedeutsamen Sieg über die Magyaren bei Wels. Im bayerischen Herzogtum folgte ihm nicht sein unmündiger Sohn Heinrich, sondern Ottos des Großen gleichnamiger Bruder.

  • Literatur

    ADB II;
    S. Riezler, Gesch. Baierns I/1, ²1927;
    A. Jaksch, Gesch. Kärntens I, 1928;
    R. Holtzmann, Gesch. d. sächs. Kaiserzeit, 1943, S. 121 f., 140 f.: Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VIII, 1935, Sp. 966 f.

  • Autor/in

    Heinrich Appelt
  • Zitierweise

    Appelt, Heinrich, "Berthold" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 153 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133280276.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bertold (Berchtold), Herzog von Baiern und Kärnten (938—945), aus dem bairischen Geschlechte der Luitpoldinger, das mit Berchtolds Bruder Arnulf im J. 911 den bairischen Herzogsstuhl bestiegen hatte. Als nach Arnulfs Tode dessen Sohn Eberhard dem Könige Otto I. gegenüber dieselbe Selbstständigkeit behaupten wollte, welche König Heinrich I. seinem Vater eingeräumt hatte, wurde er von Otto des Herzogthums entsetzt und verbannt, und sein Oheim B., welcher bisher Kärnten verwaltet hatte, im J. 938 mit der Herrschaft über Baiern betraut, die herzogliche Gewalt aber insbesondere durch die Erneuerung des Pfalzgrafenamtes gemindert. B. ist der erste bairische Stammesherzog der zu Gunsten des Reiches sich mit geschmälerter Oberherrlichkeit begnügte; denn sein Bruder Arnulf hatte die Hoheit des deutschen Königthumes doch mehr nur nominell anerkannt, als daß er sie sich in der That hätte gefallen lassen. Während seiner achtjährigen Regierung blieb B. in unwandelbarer Treue dem Könige Otto ergeben, was diesem bei seinen Kämpfen gegen die Herzoge Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen sehr zu statten kam. Als die beiden Empörer in einem Gefechte bei Andernach den Tod gefunden hatten, belohnte König Otto die Treue Berchtolds durch eine Gebietsvergrößerung im östlichen Franken und trug ihm seine Schwester Gerberga, welche Giselberts Gemahlin gewesen war, oder deren Tochter Wiltrude zur Gemahlin an. B. wählte die Tochter, die er wenige Jahre darauf, nachdem sie die Mannbarkeit erreicht hatte, heirathete. Leuchtenden Ruhm erwarb sich B. durch seinen Sieg über die Ungarn; als dieselben 944 neuerdings in Baiern einfielen, wurden sie von ihm am 11. August auf der Welserheide im Traungau mit einer so blutigen Niederlage heimgeschickt, wie sie nie zuvor erlitten hatten. Im Innern zeigte sich B. der Geistlichkeit geneigter als sein Bruder Arnulf, der dieselbe durch Säcularisationen schwer heimgesucht hatte: Freising, St. Emmeram und Salzburg erlangten durch Berchtolds Schenkungen oder auf seine Verwendung ansehnliche Vergrößerungen ihres Grundbesitzes. Der Herzog starb am 23. December 945, von seiner Gemahlin Wiltrude einen Sohn Heinrich oder Hezilo hinterlassend, der erst im|J. 983 dem Vater in seinen herzoglichen Würden in Baiern und Kärnten folgen sollte.

    • Literatur

      Vgl. Büdinger, Oeterreichische Geschichte Bd. I.

  • Autor/in

    Riezler.
  • Zitierweise

    Riezler, Sigmund Ritter von, "Berthold" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 518-519 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133280276.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA