Lebensdaten
um 1550 oder 1555 – 1628
Geburtsort
Mecheln (?)
Sterbeort
Danzig
Beruf/Funktion
Bildhauer ; Architekt ; Wiedertäufer
Konfession
Täufer
Normdaten
GND: 132703106 | OGND | VIAF: 95684235
Namensvarianten
  • Block, Willem von dem
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Zitierweise

Block, Wilhelm von dem, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132703106.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V François (s. Einleitung);
    S Abraham s. (1), Isaak und Jakob (s. Einleitung).

  • Biographie

    B. kam - in Mecheln ausgebildet - um 1568 an den Königsberger Hof. Hier führte er kleinere Aufträge am Schloß aus und scheint nach Dänemark (Seeland, Lund) exportiert zu haben. 1578-82 arbeitete er das Wandgrabmal für die Herzogin Elisabeth im Königsberger Dom mit enger Anlehnung an das Albrechtsmonument des C. Floris in derselben Kirche. Sein Vorbild - das von den Kardinalsgräbern in S. Maria del Popolo in Rom abhängig ist - übersetzte er dekorativ bereichert und etwas unbeholfen ins Südniederländische. 1583/84 schuf er das Wandgrab für Christoph Bathory in der Jesuitenkirche von Karlsburg (Siebenbürgen). 1584 bot er dem Danziger Rat seine Dienste an, dem er am 27.2.1586 den Abriß für ein „zierliches Tor von gehauenen Marksteinen“ als Fassade zum Backsteinbau des Hohen Tors (1576) einreichte. Ein zweiter Entwurf im März kam bis 1588 zur Ausführung (Rückfront 1884 zugefügt, polnische Restauration 1943 bis 1950). Das Hohe Tor steht mit der ehemaligen St. Jorispoort in Antwerpen (1553) in der Nachfolge der Festungsbauten Sanmichelis in Verona. B. wurde Freimeister in Danzig. Um 1585 lieferte er das Epitaph für die Reichsgrafen Dohna in der St. Knudskirche in Odense (Fünen) mit barockartig bewegten Tragefiguren (Malerei von Isaak von dem B.?). Eine Vorliebe für Friesdarstellungen wie dort zeigte er auch an dem Danziger Portal Langer Markt 43. Die Reliefs an seinem großen Steinepitaph für Eduard Blencke in St. Marien zu Danzig (1591, 1945 zerstört) waren manieristisch artikuliert. Bei seinen weiteren Grabbauten setzten sich seit der Mitte der 90er Jahre mehr und mehr die saftigeren und barocken Formen durch, während die dekorative Haltung allmählich einer klassizisierenden Auffassung Platz macht. Beim Grabmal für die Familie Koß (Kathedrale Oliva) wurde um 1620 die Gruppe der Beter pyramidal komponiert. Den Typ des Elisabethgrabes vollendete B. in seinem Spätwerk, dem Monument der Prinzessin Anna von Schweden ( 1625) in St. Marien zu Thorn. An dem großzügigen, aber kühlen Werk sieht man die erste Knorpelkartusche. Als Vorbilder haben B. nachweislich Florentiner Kleinbronzen sowie zeitgenössische Graphik gedient.

  • Werke

    Weitere W Wandnischengrab f. Kg. Joh. III. v. Schweden, 1594-96 (die Einzelteile blieben wegen Zahlungsversäumnis verpackt im Danziger Rathaus, Anfang d. 18. Jh. im Zeughaus aufgestellt, 1782 nach Schweden transportiert, 1818 u. 1893 im Dom zu Upsala fälschl. als Baldachingrabmal wiedererrichtet, Rekonstruktion b. Hahr, s. L);
    Wandgrab f. Kard. A. Bathory, 1598 (Wartenburg, Kr. Allenstein, Klosterkirche);
    Tumbengräber d. Brüder Tylicki, um 1609/15 (St. Marien, Thorn);
    Fassade u. Portal am Haus d. Äbte v. Pelplin, 1612 (Elisabethgasse 3, Danzig);
    Denkmal f. Ture Bielke, Danzig, um 1615 (Linköping/Schweden, Dom);
    Tumba f. Simon u. Judith Bahr, um 1620 (St. Marien, Danzig).

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: Ae. Dieckmann, Danziger Ansichten (1614), Kupf.-Folge, 1625;
    R. Curicke, Der Stadt Danzig hist. Beschreibung (1645), Kupf.-Folge, 1685, hrsg. v. D. Krannhals, Danzig 1941;
    J. Falck, Civitatis Gedanens. Porta Lapid., Kupf.,|1649, nach K. Glockenheller;
    A. Semrau, Die Grabdenkmäler d. Marienkirche in Thorn, in: Mitt. d. Copernicusges., H. 7, Thorn 1892;
    H. Ehrenberg, Die Kunst am Hofe d. Herzöge v. Preußen, 1899: Mitt. d. Westpreuß. Gesch.ver., 1903, S. 29;
    G. Cuny, Danzigs Kunst u. Kultur im 16. u. 17. Jh., 1910;
    A. Hahr, Studier i Joh. III:s renässans II, Upsala 1910;
    Mitt. d. Westpreuß. Gesch.ver. 13, 1914, Nr. 3;
    Zs. d. Westpreuß. Gesch.ver. 62, 1922, S. 57;
    O. Kloeppel, Das Stadtbild v. Danzig, Danzig 1937;
    H. Carl, Der Neptunsbrunnen auf d. Langen Markte zu Danzig, in: Zs. f. Kunstgesch. 6, 1937, S. 147;
    W. Drost, Danziger Malerei, 1938;
    S. Schéle, Bielkegraven i Linköpings domkyrka, in: Konsthist. Tidskrift 20, 1951;
    ders., Wilh. v. d. B. och Sverige, u. G. Eimer, Die frühbarocke Bewegung im Ostseeraum (Hss. im Konsthist. Inst. Stockholm);
    ThB (überholt). - Qu. im Archiv u. d. Bibl. Mecheln.

  • Autor/in

    Gerhard Eimer
  • Zitierweise

    Eimer, Gerhard, "Block, Wilhelm von dem" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 310-311 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132703106.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA