Lebensdaten
1563 – 1625
Geburtsort
Aurich
Sterbeort
Leerort (Ostfriesland)
Beruf/Funktion
Graf von Ostfriesland
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 132654660 | OGND | VIAF: 50394170
Namensvarianten
  • Enno III.
  • Enno III., Ostfriesland, Graf
  • Enne, Ostfriesland, Graf
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Zitierweise

Enno III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132654660.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Edzard II. (1532–99), Gf. v. Ostfriesland (seit 1561), S des Enno II. (1505–40), Gf. v. Ostfriesland, u. der Anna ( 1575, s. NDB I);
    M Katharina (1539–1610), T des Kg. Gustav I. (Wasa) v. Schweden ( 1560) u. der Margarete Lejonhufvud;
    1) Esens 29.1.1581 Walpurgis ( 1586), T des Gf. Joh. v. Rietberg u. der Gfn. Agnes v. Bentheim, 2) Esens 25.6.1598 Anna (1573–1610), T des Hzg. Adolf v. Holstein-Gottorf ( 1586, s. NDB I);
    1 S, 2 T aus 1), 1 natürliche T, 3 S, 2 T aus 2), u. a. Rudolf Christian (1602–28), Ulrich II. (1605–48, s. ADB 39), Grafen v. Ostfriesland (seit 1625 bzw. 1628).

  • Biographie

    Die Regentschaft E.s über das Harlingerland, das er 1581 durch Heirat mit einer rietbergischen Erbtochter gewann und 1600 (Berumer Vergleich) für immer mit Ostfriesland vereinigte, zeigt seine Herrscherfähigkeiten in günstigem Licht. Auch der 1600 von seinem Kanzler Franzius in Prag gestellte Antrag, E. zum Admiral einer in Emden zu bildenden Reichsflotte zu ernennen, spricht für den Wert seiner Persönlichkeit. Seine Regierung in Ostfriesland ist jedoch durch den ständigen Kampf der Stände gegen den Landesherrn gekennzeichnet, in dem E. wichtige Rechte auf dem Gebiet des Steuerwesens, der Militär- und Gerichtshoheit, des Pachtrechts und der Predigerbesetzung preisgeben mußte, sich aber durch Beweise von Energie, Versöhnlichkeit und Zähigkeit sowie durch bemerkenswerte Verwaltungsmaßnahmen (Untergerichtsordnung von 1614, Deichordnungen und andere) als Landesherr zu behaupten vermochte. Unter ihm wurde der Dualismus des Ständestaats durch eine Reihe von Verträgen mit den Landständen beziehungsweise der Stadt Emden (Delfzijl 1595, Emden 1599, Den Haag 1603 und Osterhusen 1611) verfassungsrechtlich festgelegt. Die E. vorgeworfene Spanienfreundlichkeit ist durch Ermittlung eines Geheimvertrages von 1599 bestätigt worden. Harte Schicksalsschläge wie Plünderung seines Archivs (1609), Gefangensetzung durch die eigenen Untertanen (1618), Besetzung des Landes durch den Mansfelder (1622–24), der Verlust der Herrlichkeiten Inn- und Knyphausen (1623) und die große Fastnachtsflut von 1625 vermochten ihn zwar zu treffen, so daß er zeitweise sogar an eine Vereinigung Ostfrieslands mit den Niederlanden dachte, ganz niederzwingen aber konnten sie ihn nicht.

  • Literatur

    E. R. Brenneysen, Ost-Fries. Historie u. Landes-Vfg., 2 Bde., Aurich 1720;
    T. D. Wiarda, Ostfries. Gesch. III, Leer 1793, S. 162 f., 191-607, IV, 1794, S. 1-231;
    O. Klopp, Gesch. Ostfrieslands v. 1570-1751, 1856, S. 25 f., 108-278;
    W. Sauer, in: Jb. d. Ges. f. bildende Kunst u.vaterländ. Altertümer z. Emden 3, 1878, S. 57-59;
    C. Hinrichs, ebd. 22, 1927, S. 33-57;
    H. Wiemann, ebd. 33, 1953, S. 51-69;
    B. Hagedorn, Ostfrieslands Handel u. Schiffahrt … (1580-1648), 1912, S. 243-506;
    H. Reimers, Ostfriesland bis z. Aussterben s. Fürstenhauses, 1925, S. 185-207;
    J. J. Boer, Ubbo Emmius en Oost-Friesland, 1936, S. 24-227 u. ö.;
    E. E'sselborn, Das Geschl. Cirksena, 1945 (Ms. im Staats-Archiv Aurich), S. 86-94 u. ö.;
    G. Löning, Ostfries. Gesch. II, 1951, S. 29-40;
    J. König, Verwaltungsgesch. Ostfrieslands, 1955, S. 471-78 u. ö.;
    G. Möhlmann (u. J. König), Gesch. (u. Bestände) d. Nd.sächs. Staats-Archivs Aurich. 1955, S. 16-21, 109;
    H. Antholz, Die pol. Wirksamkeit d. Joh. Althusius in Emden, 1955.

  • Porträts

    in d. Regierung u. in d. Ostfries. Landschaft in Aurich; Abb. auf Münzen (vgl. Jb. d. Ges. f. bildende Kunst u. vaterländ. Altertümer z. Emden 23, 1932, S. 100 f.).

  • Autor/in

    Joseph König
  • Zitierweise

    König, Joseph, "Enno III." in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 537 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132654660.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA