Lebensdaten
1758 – 1841
Geburtsort
Frankenhausen (Thüringen)
Sterbeort
Hildesheim
Beruf/Funktion
Buchhändler ; Musikverleger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 132374226 | OGND | VIAF: 28228926
Namensvarianten
  • Gerstenberg, Johann Daniel
  • Gerstenberg, Iogann Daniėlʹ
  • Gerstenberg, J. D.

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Zitierweise

Gerstenberg, Johann Daniel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132374226.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Adam (1725–81), Bürger u. Fuhrmann in F., S d. Fuhrmanns Joh. Christoph in F. u. d. Maria Dor. Kutzleb;
    M Eva Maria (1729–1803), T |d. Salzmeisters Joh. Paul Ernst in F. u. d. Elisabeth Cath. Glocke;
    Hoheneggelsen b. Hildesheim 1793 Henriette Cath. (1763–1825), T d. Heinr. Kaspar Baurmeister (1716–76), Pastor u. Sup. in H.;
    3 S, 2 T, u. a. Constantin (1794–1877), Buchhändler u. Zeitungsverleger, Ferdinand (1797–1849), Buchdrucker; Nachkomme Walter (* 1904), Prof. d. Musikwiss.

  • Biographie

    G. studierte Rechtswissenschaft in Leipzig, nachdem er 1778-86 Chorschüler des Gymnasiums Andreanum in Hildesheim gewesen war. Daneben komponierte er als Autodidakt einige Klaviersonaten und Lieder. 1788 ging er nach Rußland, zuerst als Hauslehrer nach Kiew, und eröffnete dann 1791 eine Musikalienhandlung in Sankt Petersburg. 1793 begann er Noten unter der Firma „Gerstenberg et Comp.“ zu veröffentlichen, gründete 1795 eine eigene Notenstecherei und trat mit dem Stecher Friedrich August Dittmar in Partnerschaft; die Firma nannte sich nunmehr „Gerstenberg & Dittmar“. 1796 errichtete G., durch den Kartographen J. Perthes unterstützt, eine Filiale in Gotha, siedelte selbst jedoch noch im gleichen Jahr nach Hildesheim über, wo er fortan als Buchhändler und Verleger wirkte. Dittmar führte den Verlag in Petersburg allein bis 1808 weiter. – Als G. nach Sankt Petersburg kam, lag der Notendruck nicht mehr ausschließlich in staatlicher Hand. Einige private Unternehmen deutscher Herkunft hatten begonnen, sich dort niederzulassen, so 1781 Friedrich Meyer und B. Th. Breitkopf, mit J. K. Schnoor assoziiert, und 1787 Reinsdorp. G. entfaltete alsbald eine rege und umfangreiche verlegerische Tätigkeit und wurde damit zum bedeutendsten Musikverleger jener Zeit in Rußland. 1795 gab er erstmals ein Taschenbuch für Musikliebhaber (in russischer Sprache) heraus und gemeinsam mit Dittmar ein Liederbuch oder vollständige Sammlung alter und neuer russischer Volks- und anderer Lieder für Forte-Piano. In seinem Verlag erschienen periodische Sammeldrucke, wie etwa das „Journal d'Airs et Duos choisis dans les meilleurs operas français et italiens donnés au Théâtre de Saint Petersbourg …“, die ersten russischen Ausgaben mit Musik von Haydn, Mozart und Beethoven und Werke von J. W. Häßler (so dessen „Fantaisie et Sonate pour le clavecin ou forte-piano, Oeuvre III, 1795), F. Baumbach, A. Eberl, I. E. Khandochkine, Kozlowski, J. P. Th. Nehrlich, C. Pozzi, Tietz und vielen anderen zeitgenössischen Komponisten.

  • Literatur

    B. Jurgenson, Abriß d. Gesch. d. Notendrucks, Moskau 1928 (russ.);
    B. Volman, Russkie Pecatnye Noty XVIII veka, Leningrad 1957;
    C. Hopkinson, Notes on Russian Music Publishers, London 1959;
    W. Gerstenberg, in: MGG IV. Sp. 1838 f. (W-Verz., L).

  • Autor/in

    Imogen Fellinger
  • Zitierweise

    Fellinger, Imogen, "Gerstenberg, Johann Daniel" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 326-327 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132374226.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA