Lebensdaten
1675 – 1750
Geburtsort
Eisleben
Sterbeort
Halle/Saale
Beruf/Funktion
Geograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 132142503 | OGND | VIAF: 60233790
Namensvarianten
  • Eberhard, Christoph
  • Alethophilus
  • Eberhard, Christophor.
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Zitierweise

Eberhard, Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132142503.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann, Pfarrer in Wiederstedt, seit 1681 in Eisleben;
    Hamburg 1719 Anna, Wwe des Kaufm. u. Fabr. Heinr. Münter in Moskau, T des Eisenfabrikanten Werner Müller in Moskau;
    2 S Johann Paul (1723–95), Architekt u. Kupferstecher, Prof. der Baukunst in Göttingen (ADB V, ThB), Joh. Peter s. (2).

  • Biographie

    E., ein typischer Vertreter der polyhistorischen Richtung des frühen 18. Jahrhunderts, von Hause aus Theologe, wurde durch mathematisch-geographische Versuche und durch die Erfindung geographischer Meßinstrumente bekannt. 1711 nahm er als russischer Generalstabsprediger unter dem General Weide am Einfall der Russen in die Moldau teil, hielt sich dann in Deutschland auf und befreundete sich mit dem Hallenser Diakon Christoph Semler, der zu jener Zeit eine dreifache Methode, die longitudinem maris zu erforschen, ausarbeitete. Gemeinsam mit Semler fertigte E. Instrumente zur Messung der geographischen Länge und Breite und unternahm es, da auf die Findung einer solchen Methode in England ein Preis von 30 000 Pfund ausgeschrieben war, als der welterfahrenere von beiden, die Forschungsergebnisse in Deutschland und Westeuropa bekannt zu machen. Seine Reisen führten ihn 1717 nach Amsterdam, 1718 nach Den Haag und London. In Amsterdam gelang es ihm, Zar Peter I. für seine Studien zu interessieren und einen Ruf nach Rußland zu erhalten. Nach einer Notiz in Johann Bernoullis „Reisebeschreibungen“ (1782) soll ihm der Zar „für die bekannt gemachte longitudinem maris“ eine Summe von 20 000 Dukaten ausgezahlt haben. E. trat dann aber in dänische Dienste. Friedrich IV. von Dänemark ernannte ihn zum Vizepräsidenten von Altona und gab ihm gleichzeitig die Möglichkeit, seine Erfindungen weiter auszuarbeiten. Später kehrte E. auf Wunsch Peters I. nach Rußland zurück und leitete in Kamtschatka den Bau eines Schiffes, das eine geographische Expedition an die Küsten Amerikas führen sollte. Diese Arbeiten wurden jedoch nach dem Tod des Zaren vorzeitig abgebrochen. E. lebte von nun ab in Deutschland und blieb bis zu seinem Tode in Halle seßhaft.

  • Werke

    Specimen theoriae magneticae quo ex certis principiis magneticis ostenditur vera et universalis methodus inveniendi longitudinem et latitudinem, London 1718 (v. e. Ungenannten [S.P. W.] angeblich gegen d. Willen E.s veröff., u. u. d. T. „Versuch einer magnetischen Theorie etc.“, Leipzig 1720, ins Deutsche übers.).

  • Literatur

    ADB V; Meusel, Gel. Teutschland;
    Pogg. I; Jöcher-Adelung II, S. 808 (unrichtiger Vorname Ephraim).

  • Autor/in

    Christa Schille
  • Zitierweise

    Schille, Christa, "Eberhard, Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 238-239 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132142503.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Eberhard: Christoph E., geboren 1675, 1750 in Halle, war unter General Weide Generalstabsprediger bei der 1711 in die Moldau einfallenden russischen Armee. In Gemeinschaft mit dem Diaconus Christoph Semmler in Halle erfand er Instrumente zur Messung der geographischen Länge und Breite und reiste mit diesen sowol zu Lande als zur See, um sie zu zeigen und zu erproben. Im J. 1717 war er in Amsterdam, um sie Czar Peter I. vorzulegen,|1718 im Haag und in London. Später hielt er sich in Rußland auf, verheirathete sich dort, trat aber dann in die Dienste Friedrichs IV. von Dänemark, der ihn zum Vicepräsidenten von Altona ernannte, wo er seine Erfindungen völlig ausarbeiten sollte. Peter I. rief ihn jedoch nach Rußland zurück, schickte ihn nach Kamtschatka, wo er ein Schiff bauen und mit demselben die Küsten von Amerika untersuchen sollte. Der Tod des Kaisers unterbrach die Arbeiten und der nachmalige Graf Ostermann rieth ihm, nach Deutschland zu gehen, wo er sich zuletzt in Halle aufhielt. Wider seinen Willen veröffentlichte ein „S. P. W.“ in Leipzig 1720 das „Specimen theoriae magneticae quo ex certis principiis magneticis ostenditur vera et universalis methodus inveniendi longitudinem et latitudinem confectum a Christoph Eberhardo.“ Londini Oct. XXXI anno MDCCXVIII. Derselbe Anonymus übersetzte das Buch auch ins Deutsche unter dem Titel „Versuch einer magnetischen Theorie etc.“, 1720. Von seinen Söhnen war Johann Paul gräflich Stolberg-Wernigerode’scher Architekt, später Privatdocent zu Göttingen, und Johann Peter Professor der Medicin, Mathematik und Physik an der Universität zu Halle.

    • Literatur

      Vgl. Meusel, Lex.

  • Autor/in

    Bruhns.
  • Zitierweise

    Bruhns, Christian, "Eberhard, Christoph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 566-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132142503.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA