Lebensdaten
erwähnt 1589, gestorben 1613
Beruf/Funktion
kaiserlicher Hofkriegsrat ; General
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 131616757 | OGND | VIAF: 57750370
Namensvarianten
  • Draskowics von Tralostyan, Johann Graf
  • Draskowics, Johann Graf von
  • Draskowics von Tralostyan, Johann Graf
  • mehr

Zitierweise

Draskowics, Johann Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131616757.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Draskowics: Johann Graf v. D., Freiherr von Tralostyan, kaiserl. wirkl, geh. Rath und Hofkriegsrath, Ban von Croatien, Slavonien und Dalmatien und commandirender General von Ungarn. Das Geschlecht der Grafen v. D. von Drachenstein gehört zu den ältesten Oesterreichs und eines der hervorragendsten von den zahlreichen Mitgliedern desselben ist unser Johann, dessen Geburtsjahr leider unbekannt geblieben ist. Frühzeitig schon widmete er sich den Kriegsdiensten gegen die Türken und zeichnete sich 1589 gegen Skanderbeg bei Possega besonders aus. Als im J. 1591 Hassan Pascha, Statthalter von Bosnien, mit einem zahlreichen Heere in Croatien einfiel, schlug D. diese Schaaren bei Kopreiniza und half mit Auersperg u. A. das belagerte Sissek entsetzen. 1596 wurde er Banus von Croatien und Slavonien, auf welch wichtigem Posten er die Eroberung von Clissa beförderte und die Türken bei Petrinia schlug. 1600 nahm D. Antheil an der Schlacht und Befreiung von Kanisa, am nützlichsten wurde er jedoch durch seine treue Standhaftigkeit wider den aufrührerischen Bocskay 1604, durch welche er nicht nur die Wankenden aufrecht erhielt, sondern auch die versammelten Reichsstände zum energischen Widerstande innerhalb der Landesgrenzen wie zum Angriffskampf zu bewegen wußte. Alle Versuche Bocskay's, den verdienstvollen D. zum Abfall zu bewegen, scheiterten. Dieser eilte vielmehr die Croaten mit den treu gebliebenen Ungarn zu vereinigen und Bocskay nicht nur mehrere Stützpunkte abzunehmen, sondern ihn auch bis nach Szigeth zurückzudrängen. Nach Beendigung des Bürgerkrieges 1606 legte D. seine Banatwürde freiwillig nieder, um sein Leben in Ruhe zu beschließen. Allein der Kaiser wollte einen so vielfach ausgezeichneten Mann nicht entbehren und ernannte ihn zum Kronschatzmeister, Hofkriegsrath, geheimen Rath und commandirenden General in Ungarn. Seiner neuen Thätigkeit entrückte der Tod im J. 1613 den wackeren Mann. Obwol stets dem bewegten Kriegsleben hingegeben, fand D. doch noch die Muße, um die Uebersetzung des zweiten Theiles von Guevara's „Fürsten-Uhr“ aus dem Spanischen ins Ungarische zu bewirken.

    • Literatur

      Hirtenfeld, Oesterr. Militär-Lexikon, II. Bd. S. 107.

  • Autor/in

    v. Janko.
  • Zitierweise

    Janko, Wilhelm Edler von, "Draskowics, Johann Graf von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 382 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131616757.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA