Lebensdaten
um 1370 oder 1375 – 1433
Geburtsort
Ölsnitz (Vogtland)
Sterbeort
Langheim bei Lichtenfels (Oberfranken)
Beruf/Funktion
Abt des Zisterzienserklosters Langheim
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 131594877 | OGND | VIAF: 30674803
Namensvarianten
  • Heidenreich, Nicolaus

Orte

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Zitierweise

Heidenreich, Nicolaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131594877.html [02.05.2024].

CC0

  • Biographie

    H. trat wohl schon frühzeitig in das Zisterzienserkloster Langheim ein. Wo er die „ungewöhnliche Gelehrsamkeit und Weltbildung“, die Jäck ihm mit Recht nachrühmt, erwarb, ist unbekannt. Er wurde 1405 als Nicolaus II. zum Abt gewählt; es gelang ihm bald, die wirtschaftlichen Verhältnisse seines Klosters, das in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in eine schwere Krise geraten und noch tief verschuldet war, zu ordnen (Anlage eines Urbars, das die Einkünfte des Klosters zuverlässig fixierte). Als Teilnehmer des Konzils von Konstanz erlangte er 1417 von dem neugewählten Papst Martin V. eine umfassende Bestätigung der klösterlichen Privilegien. 1422 wurde er vom Generalkapitel der Zisterzienser zum Generalvisitator aller Klöster des deutschen Sprachgebietes ernannt. Nachdem schon 1408 König Ruprecht Langheim wieder in den Schutz des Reiches genommen und ihm die volle Gerichtsbarkeit innerhalb der Klostermauern zugestanden hatte und der Bamberger Landrichter Peter Truchseß von Pommersfelden 1412 den Abt als einen „gefürsteten Mann“ anerkannt hatte, annulierte Kaiser Sigismund 1429 auf Betreiben des Abtes die vom Hochstift Bamberg erpreßte Unterwerfung Langheims unter dessen ausschließlichen Schutz, erklärte Langheim zum Reichskloster, befreite seine Hintersassen vom Zentgericht und erteilte ihm das Bergwerksregal – Privilegien, die allerdings die Nachfolger H.s nicht behaupten konnten. 1431 wurde der Abt zum kaiserlichen Kaplan ernannt. 1429/30 ließen die Hussiten ihre Zerstörungswut auch an Langheim aus, angeblich weil H. in Konstanz für den Tod des Johannes Hus gestimmt hatte.

  • Literatur

    H. J. Jäck, Beschreibung d. Wallfahrtsortes d. Vierzehnheiligen zu Frankenthal u. d. … Cistercienserabtei Langheim, 1826;
    F. Geldner, Langheim, Wirken u. Schicksal e. fränk. Zisterzienserklosters, 1966, S. 28 ff., 233.

  • Autor/in

    Ferdinand Geldner
  • Zitierweise

    Geldner, Ferdinand, "Heidenreich, Nicolaus" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 250-251 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131594877.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA