Lebensdaten
1863 – 1933
Geburtsort
Lauffen/Neckar
Sterbeort
Herrenberg (Württemberg)
Beruf/Funktion
Agrarpolitiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 130003670 | OGND | VIAF: 47856906
Namensvarianten
  • Körner, Theodor
  • Körner, Theodor
  • Körner, Theodor Christian
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Körner, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130003670.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian (1834–1900), Glaser- u. Schreinermeister in Stuttgart, S d. Joh. Christian in Steinheim/Murr u. d. Joh. Dorothea Müller aus Bietigheim;
    M Christiane Wenzel (1839–1907) aus Forchtenberg;
    ⚭ Klara (1865–1925), T d. Seifensieders August Ziegler;
    3 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach Besuch der Realschule und der kaufmännischen Fachschule baute K. in Stuttgart eine Druckerei auf, die ihm die wirtschaftliche Grundlage seiner späteren Arbeit als Verleger und Redakteur sicherte. 1895 übernahm er die Geschäftsführung des neugegründeten Bundes der Landwirte in Württemberg und behielt sie auch nach dessen Umwandlung (1919) in den Württembergischen Bauern- und Weingärtnerbund bis 1933 bei. Die berufliche und politische Sammlung der Landwirte, die den Bund zu einer der einflußreichsten politischen Kräfte des Landes machte, stand in starkem Gegensatz zur Zentrumspartei. K.s berufsorganisatorische Arbeit wurde ergänzt durch die Herausgabe der Bundeszeitschrift, einer Fachzeitschrift und zweier Tageszeitungen („Schwäbische Tageszeitung“ seit 1913, „Gäubote“, Herrenberg, seit 1919); durch die Mitarbeit seiner Kinder und Schwiegersöhne in Druckerei, Verlag und Berufsorganisation erhielt K.s Tätigkeit die Struktur eines Familienbetriebs. – Unter seiner Leitung betonte der „Bauernbund“ seine politische Selbständigkeit durch eigene Kandidaturen für die Landtags- und Reichstagswahlen wie auch in der politischen Bildungsarbeit und Propaganda, suchte allerdings durch Fraktionsgemeinschaft, wenn nicht -Zugehörigkeit, mit anderen konservativen Gruppen seinen Anschauungen und Interessen größere Wirkung zu verschaffen. So gehörte K. selbst 1907-18 in der württembergischen Abgeordnetenkammer der konservativen Fraktion an, im Reichstag 1920-28 der DNVP-Fraktion. Als der Württembergische Bauern- und Weingärtnerbund 1924 zweitstärkste Landtagsfraktion und stärkste Regierungsfraktion geworden war, überließ er der DNVP die Führung der Regierung durch Staatspräsident Bazille und ein weiteres Ministeramt, während K. sich mit dem Amt des Landtagspräsidenten (bis 1928) begnügte, das er – obwohl bis dahin als streitbarer Parteipolitiker bekannt – mit Würde versah. – Durch die zunehmenden Sympathien der Bundesmitglieder für die NSDAP und die DNVP Hugenbergs wurde die gemäßigte Politik K.s, der sich persönlich 1932 für Hindenburgs Wiederwahl als Reichspräsident einsetzte, seit 1930 mehr und mehr in Frage gestellt. Nach den durch Anhängerverluste gekennzeichneten Märzwahlen 1933 verzichtete der Württembergische Bauern- und Weingärtnerbund, wenige Wochen vor K.s Tod, auf jede eigenständige Politik, konnte dadurch jedoch die Gleichschaltung als Berufsorganisation nur kurzfristig verzögern.

  • Werke

    Volkswirtsch.ftl. Flugschrr. Nr. 1-7, 1911-20;
    Wahlhdb. f. d. württ. Wähler, 1912;
    Schrr. z. Wahlbewegung, 1920. |

  • Nachlass

    Nachlaß im Fam.bes.

  • Literatur

    W. Grube, Der Stuttgarter Landtag 1457-1957, 1957;
    B. Bendach, Die Württ. Sektion d. Bundes d. Landwirte 1893-1918, Ein Btr. z. agrar. Bewegung im Za. Wilhelms II., Mag.arb. Göttingen 1975;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen
  • Zitierweise

    Hiller von Gaertringen, Friedrich Freiherr, "Körner, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 389 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130003670.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA