Lebensdaten
1891 – 1961
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspieler
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 129684767 | OGND | VIAF: 18309975
Namensvarianten
  • Imhoff, Fritz (Pseudonym)
  • Jeschke, Friedrich
  • Imhoff, Fritz (Pseudonym)
  • mehr

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Zitierweise

Jeschke, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129684767.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (* 1858), Oberbuchhalter in W.-Alsergrund;
    M Ottilie (* 1866), T d. hannov. Legationsrats Juan Gg. Lumée;
    B Ernst (* 1892), Sänger, Liederkomponist, Textdichter u. Interpret in W. (s. Kosch, Theater-Lex.);
    - Wien 1931 Huberta Mojzis (* 1909), Schauspielerin; kinderlos.

  • Biographie

    J. studierte nach Besuch der Handelsschule Weiss in Wien 1 Jahr Gesang bei Carl Streitmann und trat 1911 sein erstes Engagement als 2. Operettentenor in Troppau an. Weil er nur als Statist und Chorsänger fungieren durfte, ließ er sich in der Operettenschule Gothov-Grünecke ausbilden und wurde 1913 unter dem Namen Fritz Imhoff als Operettensänger vom Stadttheater Baden b. Wien engagiert; seine erste Hauptrolle spielte er als Graf Bolo Baranski in Nedbals „Polenblut“ mit sensationellem Premierenerfolg. 1916 kam er ans Brünner Stadttheater, 1918 ans Teplitzer Sommertheater. Unter der Direktion Karczag war er 1919-22 an den damals vereinigten Operettenbühnen des Raimundtheaters und des Theaters an der Wien tätig und trat gleichzeitig im Kabarett „Die Hölle“ als Komiker auf. 1920-28 wirkte er im Johann-Strauß-Theater als erster Operettenbuffo. J. wechselte seit 1928 von Bühne zu Bühne: vom Theater an der Wien zum Carltheater und zum Bürgertheater. 1928-29 zog er mit Hubert Marischka in der Revue „Alles aus Liebe“ auf einer Tournee durch Deutschland, Holland und die Schweiz. In der letzten Glanzzeit des Theaters an der Wien spielte er 1928-34 im Fach der Charakterkomik. Wichtige Rollen als Komiker hatte er an der Staatsoper in „Land des Lächelns“ mit Richard Tauber und am Stadttheater im „Weißen Rößl“. An der Volksoper spielte er 1934-38, wo die anfängliche Pleite der Operette „Der gütige Antonius“ von J. Benes durch seinen persönlichen Einsatz zur Erfolgsserie wurde. Seit 1931 trat er auch in der Revuebühne „Femina“ auf. J. unternahm Gastspiele in Deutschland, England, Frankreich, Italien, Holland, in der Schweiz, der CSSR und in Ungarn. In 173 Filmen trat er seit 1933 als Komiker auf. Er hatte mehr als 16 000 Bühnenauftritte, wirkte in 40 Fernsehstücken und 215 Radiosendungen mit. 1938-14 war er am Raimundtheater in Wien tätig und hatte dort 1945-48 die Direktion inne. In der Wiener Scala spielte er in dem antifaschistischen Volksstück „Der Bockerer“ mit großartigem Erfolg und bewährte sich damit als Menschengestalter auch im ernsten Fach. In der Nachkriegszeit war J. am Volkstheater, Bürgertheater, an den Kammerspielen, am Simpl, am Colosseum, an der Löwinger-Bühne, am Raimundtheater und am Theater in der Josefstadt engagiert. 1951-59 spielte er bei den Salzburger Festspielen die Rolle des Dicken Vetters im „Jedermann“. 1959-61 war er ständiges Mitglied des Theaters in der Josefstadt.

    J. war ein außerordentlich vielseitiger Schauspieler und feierte auch als Sänger des gepflegten Couplets und Wienerliedes Erfolge. Als Vertreter der Wiener Pawlatschenkomik trat er auf allen Wiener Bühnen außer im Burgtheater und im Akademietheater auf. Er spielte viele Wiener Typen, unter anderem Fiaker, Bäcker, Selcher. In seinem wahren Wert durch die Erfolge seiner drastischen, einfallsreichen Komik lange verkannt, entwickelte er sich als Charakterkomiker zum eindringlichen Gestalter menschlicher Schicksale. Er sah in der winzigsten Rolle eine große Aufgabe und setzte sich auch hier mit seiner ganzen künstlerischen Persönlichkeit ein. Obwohl ihm der Film die Rolle seines Lebens schuldig blieb, gestaltete er selbst den „Filmwurschtel“ als Mensch.

  • Literatur

    O. M. Fontana, Wiener Schauspieler, 1948;
    G. Obzyna, 16 800 × Theater = Fritz Imhoff, in: Expreß am Morgen, Wien v. 6.1.1961 (P);
    F. Walden, Lachen am Krankenbett: Einmal ist d. Hirsch weggrennt …, in: Arbeiterztg., Wien, v. 8.1.1961 (P);
    R. Hualla, Drei kleine Jeschkebuam, in: Oberösterr. Nachrr. v. 11.3.1961;
    |Kürschners biogr. Theaterhdb., 1956;
    Filmlex. degli autori e delle opere III, 1959;
    Kleines Lex. d. österr. Films, hrsg. v. L. Gesek, 1959;
    Glanzdorfs internat. Film-Lex. II, 1961.

  • Porträts

    Bleistiftzeichnung v. R. Fuchs, 1940 (Wien, Nat.bibl.);
    Phot. (ebd.);
    Rollenbildnis „Ein Wunder unserer Tage“, 1949 (ebd.).

  • Autor/in

    Ingrid Karner
  • Zitierweise

    Karner, Ingrid, "Jeschke, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 419-420 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129684767.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA