Lebensdaten
um 1500 – 1555
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Physiker ; Mediziner ; Humanist
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 129424765 | OGND | VIAF: 56595112
Namensvarianten
  • Niger, Anton
  • Melas, Anton
  • Mela, Anton
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Niger, Antonius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129424765.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Niger: Antonius N. (auch Nigrinus, Melas oder Mela genannt), geboren zu Breslau um die Wende des 15. Jahrhunderts; bezog vermuthlich 1516 die Universität Erfurt, wo er sich an Eobanus Hefsus und dessen Kreis eng anschloß. Mit Hessus trat er gegen Edward Lee für Erasmus ein. Drei Jahre wirkte er als Unterlehrer an der von Euricius Cordus geleiteten Marienschule. In nahe Freundschaft trat er auch mit Joachimus Camerarius. Nachdem er mit Schwierigkeiten das Magisterium erlangt hatte, kehrte er über Wittenberg nach Breslau zurück, wirkte dort als Lehrer und nahm 1524 als Vertreter des griechischen Textes der h. Schrift an der Disputation des Johann Heß Theil. Ebenso betheiligie er sich an dem Federkriege, der wegen der reformatorischen Bewegung zwischen Breslau und polnischen Gelehrten in Krakau entbrannte. Nachdem mehrere Versuche Melanchthon's, N. an eine Universität zu bringen, gescheitert waren, ergriff dieser das Studium der Medicin; um aber von Wien aus nachmals eine Lehrerstellung an dem Lubranski’schen Athenäum in Posen zu übernehmen. Ueber Leipzig wandte er sich 1533 nach Marburg, wo er der erste Professer der Naturwissenschaften war. Hierauf brachte er in Padua seine medicinischen Studien zum Abschlusse und übernahm dann die Stellung eines Stadtphysicus in Braunschweig. Auch dort interessirte er sich lebhaft für das Schulwesen und unterrichtete selbst im Griechischen. Am 5. Juni 1555 starb er in Braunschweig. Unter seinen Werken sind zu nennen: „Die Tristien des Ovid“, Krakau 1529; „Exhortatio ad liberalium artium studia solidam erudiendae adolescentiae rationem complectens“, Magdeburg 1550; „Psalmi aliquot Davidis graecis versibus compositi“, Leipzig 1552; die mehr als zehnmal wieder aufgelegte Umarbeitung der griechischen Grammatik von Johann Metzler (s. A. D. B. XXI, 531); „Ueber die zehn Hauptirrthümer und Mißbräuche, welche die Medicin in Mißachtung gebracht haben“ (öfter wiederholt), „Consilium de tuenda valetudine“, Leipzig 1554 u. a.

    • Literatur

      Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens, XVI, S. 180 ff.

  • Autor/in

    Gustav Bauch.
  • Zitierweise

    Bauch, Gustav, "Niger, Antonius" in: Allgemeine Deutsche Biographie 23 (1886), S. 695 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129424765.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA