Lebensdaten
erwähnt um 1425 oder 1450 , gestorben 15. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Kupferstecher
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129210005 | OGND | VIAF: 33070617
Namensvarianten
  • Meister der Spielkarten
  • Spielkartenmeister
  • Meisther der Spielkarten
  • mehr

Orte

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Zitierweise

Meister der Spielkarten, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129210005.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    M. war einer der frühesten Stecher und hatte vermutlich das Goldschmiedehandwerk erlernt. Er arbeitete allem Anschein nach im Elsaß, höchstwahrscheinlich in Straßburg, da seine Kupferstiche Analogien zu zeitgenössischen Bildern dieser Gegend aufweisen, insbesondere zu denen aus dem Umkreis des Meisters des Frankfurter Paradiesgärtleins. Sein Hauptwerk sind die Blätter eines Kartenspiels, die in fünf Farben Blumen, Hirsche, Vögel, Wilde Leute und Raubtiere darstellen. Sie befinden sich heute großenteils in der Bibliothèque Nationale in Paris und im Kupferstichkabinett in Dresden. In der Folge wurden diese Spielkarten zu einer wichtigen Quelle für dekorative Themen: Kopien der Tiere, Vögel und Blumen wurden besonders zur Rahmengestaltung in illuminierten Handschriften verwendet. Beispiele dafür finden sich in allen Teilen Europas in der 2. Hälfte des 15. Jh. Nach datierten Codices zu schließen, müssen die Spielkartenstiche kurz vor 1440 entstanden sein. Daß einige der Motive aus älteren Handschriften stammen, weist auch auf die Verwendung älterer Musterblätter für die eigenen Arbeiten des Stechers hin. Seine Spielkarten sind daher einer der ersten Belege für die Reproduktionsmöglichkeiten des Kupferstichs. Nur wenige weitere zugeschriebene Blätter besitzen dieselbe zarte Umrißlinie, die dekorativen Einzelheiten und das Gefühl für plastische Werte, die der Meister durch eine Vielfalt der Schraffierungsstriche auszudrücken vermag. Daher scheint eine Reihe von Arbeiten, die M. zugeschrieben werden, nach stilistischen Kriterien das Werk anderer anonymer Stecher aus demselben oberrhein. Milieu zu sein. Trotz des im Umfang geringen Werkes ist M. als der herausragende Künstler der ersten Generation von Kupferstechern anzusehen. Seine Arbeiten sind von hohem ästhetischem Wert.

  • Literatur

    M. Lehrs, Gesch. u. krit. Kat. d. dt., niederländ. u. franz. Kupferstichs im 15. Jh., Bd. 1, 1908;
    M. Geisberg, Das älteste gestochene dt. Kartenspiel v. Meister d. Spielkarten, 1905;
    ders., Die Anfänge d. Kupferstiches, 1923, ²1924;
    L. Fischel, in: Zs. für Kunstwiss. 1, 1947, S. 23-38;
    A. H. van Buren u. S. Edmunds, in: Art Bull. 56, 1974, S. 12-30;
    M. Wolff, ebd. 64, 1982, S. 587-601;
    ThB.

  • Autor/in

    Martha Wolff
  • Zitierweise

    Wolff, Martha, "Meister der Spielkarten" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 720 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129210005.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA