Lebensdaten
1772 oder 1773 – 1845
Geburtsort
Roggersing bei Deggendorf (Niederbayern)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Hofbildhauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129125288 | OGND | VIAF: 18294306
Namensvarianten
  • Kirchmaier, Joseph
  • Kirchmayer, Joseph
  • Kirchmaier, Joseph
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Kirchmayer, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129125288.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob Kir(ch)mayr, Mesner u. Bildhauer;
    M Elisabeth Katzdobler;
    München 1812 Helena Eichelmaier (Aichlmayr);
    1 S Friedrich (1813–71), Bildhauer (s. ADB 16).

  • Biographie

    Nach einer Lehre bei seinem Vater und einem Bildhauer in Passau erhielt K. seine Ausbildung bei dem Maler Josef Berglerdem Jüngeren und bis 1804 als Stipendiat des Passauer Fürstbischofs an der Akademie der bildenden Künste in Wien als Schüler von Johann Martin Fischer. 1798 erzielte K. in der Bossiererklasse den zweiten, 1799 den ersten Kleinen Gundelschen Preis; von seinen in Wien geschaffenen Arbeiten (Büsten in Erz und Stein) ist keine bekannt. 1804-06 war er kurbayerischer Rom-Stipendiat im Atelier Canovas. Aus dieser Zeit stammt die Büste des Kronprinzen Ludwig (1805 Modell, 1808 Ausführung; Bayerisches Nationalmuseum München). Seit 1806 war K. in München ansässig. Erste Arbeiten sind Büsten für die Walhalla (die meisten verschollen). Nach 1812 – in diesem Jahr erbaute Karl von Fischer K.s Wohnhaus am Karolinenplatz – erfolgte seine Ernennung zum Hofbildhauer. An den Ausstellungen der Akademie der bildenden Künste in München und des Münchner Kunst-Vereins, zu dessen Gründungsmitgliedern K. zählt, beteiligte er sich regelmäßig. Berühmt war seine Darstellung der Psyche (1817, verschollen). Neben Arbeiten für den Hof sind zu erwähnen das Grabmal für EB Clemens Wenzeslaus in Marktoberdorf (1815), ein Christusbild für die Fugger-Gruft in Witzighausen (1818, verschollen) sowie Denkmäler für Max I. Joseph in Amberg (1825), Neumarkt in der Oberpfalz (1825) und Freising (1828). In den 20er Jahren wurde K. durch den von Ludwig Schwanthaler bestimmten Geschmack des späteren Klassizismus Thorwaldsenscher Prägung immer mehr auf private Porträtaufträge zurückgedrängt; aus den 30er Jahren sind kaum noch andere Werke überliefert. Seine letzte Arbeit ist die Büste des russischen Generaladjutanten Karl Iwanowitsch Bistram (1839, Russisches Museum Leningrad). Als Hauptvertreter des von Canova geprägten Empire in der Münchner Bildhauerkunst gehört K., obwohl gelegentlich grob im Handwerklichen und Künstlerischen, zu den wichtigsten Bildhauern der Ära Max I. Joseph.

  • Literatur

    ADB 16;
    v. Lipowsky, Baier. Künstler-Lex. I, 1810, S. 147 f.;
    Artist. München im J. 1835 …, hrsg. v. A. v. Schaden, 1836, S. 49 f.;
    R. Messerer, Briefwechsel zw. Ludwig I. u. Georg v. Dillis 1807–41, 1966;
    F. Kobler, Der Bildhauer J. K. (in Vorbereitung);
    ThB. -
    Eigene Archivstud.

  • Porträts

    Radierung v. E. L. Grimm („Münchner Künstler-Unterhaltung im J. 1812“), Abb. d. Vorzeichnung hierzu b. B. Trost, Domenico Quaglio, 1973, Abb. 68.

  • Autor/in

    Friedrich Kobler
  • Zitierweise

    Kobler, Friedrich, "Kirchmayer, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 655 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129125288.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Kirchmayer: Joseph K. (auch Kirchmaier), Bildhauer, geb. 1773 zu Rockersing (Niederbaiern), 1845 zu München, lernte bei seinem Vater, welcher verschiedene Bildnisse und Kirchenarbeiten lieferte, kam 1790 nach Passau und bald daraus zu dem Maler Vergler, welcher ihn im Zeichnen und Modelliren unterrichtete und mit dem damaligen Fürsten Leopold von Thun bekannt machte; dieser nahm ihn mit nach Wien, wo K. sieben Jahre blieb und mehrere Büsten ausführte. Dadurch kam K. in Berührung mit den baier. Gesandten Frhrn. v. Grafenreuth und Herrn v. Mieg, welche ihn an den nachmaligen König Max I. empfahlen, so daß K. 1804 nach Rom geschickt wurde; er besuchte nun Neapel und andere Städte Italiens und ließ nach dritthalb Jahren in München sich nieder, wo er mehrere Büsten in Carraramarmor für die Walhalla und viele Grabmonumente, z. B. für den Kurfürsten Wenzeslaus von Trier (in der Kirche zu Oberdorf im Allgäu) und den Münchener Friedhof ausführte. Zu seinen besten Arbeiten gehören ein Colossalbüste des Königs Max I. (für die Stadt Amberg. 1825) und die Porträtbüsten des Ministers v. Hompesch, des Herzogs von Leuchtenberg etc. Auch lieferte er allerlei Statuen, darunter eine damals vielgerühmte Psyche und eine Minerva.

    • Literatur

      Vgl. Raczynski, Gesch. der neueren Kunst, II, 494 f. A. v. Schaden, Artistisches München. 1836, S. 49 f. Nagler, 1839, VII, 28.

  • Autor/in

    Hyac. Holland.
  • Zitierweise

    Holland, Hyacinth, "Kirchmayer, Joseph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 17 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129125288.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA