Lebensdaten
1786 – 1853
Geburtsort
Baerl Kreis Moers
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Maschinenbauer
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 128964294 | OGND | VIAF: 25669771
Namensvarianten
  • Kamp, Heinrich
  • Kamp, Heinrich Daniel
  • Kamp, Johann Daniel Heinrich
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Zitierweise

Kamp, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128964294.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Daniel (1757–1822), Pfarrer in Jüchen u. B., seit 1789 in Elberfeld, S d. Landwirts (Pächters) Johann in Boslar u. d. Marie Agnete Immendorf;
    M Maria Cath. Gerderut (1766–87), T d. Kaufm. Heinrich Königs in Jülich u. d. Adelheid Nickels;
    Stief-M (seit 1792) Christina Wilhelmina Noot;
    Elberfeld 1808 Henriette (1783–1854), T d. Bankiers Joh. Heinrich Brink ( 1817) in Elberfeld u. d. Maria Elisabeth Honsberg; Schwägerin Anna Helene Brink ( Jakob Aders, 1768–1825, Großkaufm. u. Bankier, Ratsherr u. Bgm. in Elberfeld, Teilhaber d. Hauses J. H. Brink u. Co., Mitbegr. d. Rhein.-Westfäl. Compagnie, s. NDB I);
    7 S, 7 T, u. a. Hermann (s. Gen. 2), Otto;
    Schwieger-S Julius Blank ( 1891), alle in d. Fa. tätig;
    E Wilhelm Heinrich (s. 2);
    Ur-E Alexander Frhr. v. Falkenhausen (1878–1966), Gen.oberst.

  • Biographie

    Nach dem frühen Tod der Mutter kam K. durch die Versetzung seines Vaters 1789 als Kind nach Elberfeld. Er wurde im Bankhaus seines späteren Schwiegervaters Brink zum Kaufmann ausgebildet. Nach mehreren Reisen ins Ausland, besonders in die industriell schon entwickelten Gebiete Englands und Schottlands, reifte in ihm der Plan, auch in seiner Heimat die Industrialisierung durch Unternehmensgründungen vorwärtszutreiben und so den englischen Vorsprung aufzuholen. Mit Hilfe eines von seinem Großvater mütterlicherseits geerbten Vermögens und des Bankhauses J. H. Brink & Co, in dem er inzwischen Teilhaber geworden war, gründete er mit Friedrich Harkort 1819 auf der Burg Wetter/Ruhr die „Mechanische Werkstätte Harkort & Co“, eine der ersten Maschinenfabriken Deutschlands. 1834 führten Meinungsverschiedenheiten zwischen dem mehr auf technische Neuerungen und Experimente als auf Rentabilität bedachten Harkort und dem kaufmännisch argumentierenden K. zur Trennung, nach der K. die Firma unter dem Namen Kamp & Co zunächst allein weiterführte. Er zog für kurze Zeit nach Wetter, um seine Söhne Otto und Hermann in die Leitung einzuweisen. 1842 trat auch ein Schwiegersohn, Julius Blank, ins Geschäft ein, unter dessen Nachfolgern die Firma schließlich zu der weltbekannten Deutschen Maschinenfabrik AG (DEMAG) ausgebaut wurde. K. war an einer Reihe weiterer Gründungen führend beteiligt, so an der Rhein.-Westind. Kompagnie (1821), der Vaterländischen Feuerversicherungs-Gesellschaft (1822) und dem Deutsch-Amerikanischen Bergwerksverein (1824) – Beispiele für frühe Aktiengesellschaften. 1826 baute er mit Harkort im Elberfelder Kasinogarten das Modell einer Schienenbahn nach dem Palmerschen System auf und wurde 1833 Präsident des Elberfelder Komitees für den Rhein-Weser-Eisenbahnbau. Nachdem er sich Mitte der 30er Jahre auf sein Gut Königskamp bei Jülich zurückgezogen hatte, übersiedelte er Anfang der 40er Jahre nach Köln, wo er als Mitbegründer und erster Direktor der Feuerversicherungs-Gesellschaft Colonia in Erscheinung trat.

    Als Mitglied der Elberfelder Honoratiorenschaft übernahm K. schon früh öffentliche Ämter und erwies sich bald als der „tätigste Mann des Gemeinwesens seiner Stadt“ (Harkort). Seit 1816 war er Stadtrat und Beigeordneter, legte aber diese Ämter 1822/23 wegen eines Streits mit dem Elberfelder Oberbürgermeister nieder; er blieb Mitglied der Gewerbesteuerkommission und Vorsteher der Elberfelder Börse. 1826 wurde er als Abgeordneter Elberfelds in den Rhein. Landtag gewählt, der ihn 1827 als Deputierten nach Berlin schickte. Dort stand K. mit dem Freiherrn vom Stein in enger Verbindung und engagierte sich vor allem für die Stadt- und Landgemeindeordnung sowie für die Belange der Rheinschiffahrt und des Eisenbahnbaus. Schon 1826 bemühte er sich um die Bildung einer Elberfeld-Barmer Handelskammer, die schließlich 1831 als erste selbständige Kammer in den Preußischen Westprovinzen und als beispielgebende Gründung dieser Art zustande kam. Zum ersten Präsidenten der Kammer wurde K. gewählt, der dieses Amt bis 1834 bekleidete. 1849 entsandte ihn die Stadt Köln als einen ihrer beiden Vertreter in das preußische Herrenhaus nach Berlin, dem er bis zu seinem Tode angehörte.|

  • Auszeichnungen

    Roter Adlerorden III. Klasse (1827).

  • Literatur

    C. Matschoß, Ein Jh. dt. Maschinenbau, 1919 (p);
    E. Blank, Stammbaum d. Fam. Kamp, 1929 (P);
    Industrie- u. Handelskammer Wuppertal 1831-1956, Festschar. z. 125j. Jubiläum, 1956 (P).

  • Autor/in

    Jürgen Reulecke
  • Zitierweise

    Reulecke, Jürgen, "Kamp, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 87 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128964294.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA