Lebensdaten
1838 – 1904
Geburtsort
Iserlohn
Sterbeort
Wildbad (Württemberg)
Beruf/Funktion
Bergschuldirektor ; Verbandsfunktionär
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 128649054 | OGND | VIAF: 10903761
Namensvarianten
  • Schultz-Bochum, Hugo Friedrich
  • Schultz, Hugo
  • Schultz-Bochum, Hugo Friedrich
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Zitierweise

Schultz, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128649054.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hennann (1805–86). Justizkommissar in B., Ehrenbürger ebd., Dr. iur. h. c. (s. Westfäl. Köpfe), S e. Advokaten in Recklinghausen;
    M Therese (1812–74), T d. Bernhard Heinrich Ludwig Wünnenberg, Justizkommissar, Bergmeister, Bgm. in Blankenstein;
    Ov Ferdinand (1814–93), Provinzialschulrat in Münster;
    - 1870 Margarete (1846–1907), T d. Moritz Bölling, Kreisger.rat in B., u. d. Mathilde Heintzmann;
    5 S u. a. Hermann (1877–1956), Schriftst., 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Gymnasialabschluß in Paderborn begann S. 1855 als Bergbaubeflissener beim Bergamt Bochum die Ausbildung zum Bergbeamten. Er studierte an der Univ. Göttingen und der Bergakademie Berlin, wo er 1860 mit einer Dissertation über die Besteuerung der Bergwerke in Preußen (De tributis publicis, quae fodinis Borussiae seu regalitate publica seu concessione cultis hoc tempore impo-nuntur) zum Dr. phil. promoviert wurde, absolvierte 1863 die Referendarsprüfung und war danach in verschiedenen Bergämtern und Bergwerken primär im Oberbergamtsbezirk Dortmund beschäftigt. 1866 legte er in Goslar die Bergassessorenprüfung ab und war hier als Bergrevierbeamter tätig.

    1868 trat S. als Direktor der Bergschule Bochum in die Dienste der Westfäl. Berggewerkschaftskasse (WBK). Im Kontext der konjunkturellen und technischen Entwicklung des Ruhrbergbaus und des steigenden Bedarfs an qualifizierten technischen Angestellten trieb S. seit 1871 die Reorganisation des Bergschulwesens und den Ausbau der WBK zu einer zentralen bergbaulichen Lehr- und Forschungsinstitution voran. Genannt seien die Einführung von Bergvorschulen, der Aufbau umfangreicher Lehr- und Schausammlungen oder die Etablierung des kohlenchemischen Laboratoriums, der Markscheiderei oder der Seilprüfstelle. Ebenso forcierte S. die wirtschaftlich-geowissenschaftliche Kartierung des niederrhein.-westfäl. Steinkohlenbeckens und die Erarbeitung eines umfassenden Standardwerkes über „Die Entwickelung des niederrhein.-westfäl. Steinkohlen-Bergbaus in der zweiten Hälfte des 19. Jh.“ (12 Bde., 1902–05), das von dem „Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund“ (Bergbau-Verein), dem „Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikat“ (RWKS) und der WBK finanziert und herausgegeben wurde.

    Darüber hinaus gestaltete S. als einflußrei-ches Mitglied der montanindustriellen Führungsschicht die technische und wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrbergbaus maßgeblich mit. Im „Bergbau-Verein“ hatte er führende Positionen inne (Vorstand seit 1873, Geschäftsführender Ausschuß seit 1889, Präsidium seit 1899, stellv. Vors. seit 1902). In der „Technischen Kommission“ des Bergbau-Vereins und im Vorfeld der Gründung des RWKS 1893 trat er als Verfechter von Konsolidation und Kartellbildung hervor. Ferner war er seit 1881 Vorstandsmitglied im „Verein dt. Eisenhüttenleute“ und fungierte in mehreren Montanunternehmen als Aufsichtsrat oder Repräsentant. Als Mitglied des Preuß. Abgeordnetenhauses (1880–83, 1887-1904) gehörte S. der Fraktion der Nationalliberalen Partei an und engagierte sich u. a. in der Bergrechts-, Steuer- und Verkehrspolitik für die Interessen der Bergbauindustrie, trat aber auch für die Förderung geowissenschaftlicher Erkundungen durch den Staat ein. 1881-85 war er in der Preuß. Schlagwetterkommission tätig.

  • Auszeichnungen

    Bergrat (1877);
    Geh. Bergrat (1897).

  • Werke

    Ber. über d. Stand u. d. zweckmässige Erweiterung d. v. d. Westfäl. Berggewerkschafts-Kasse unterhaltenen Anstalten u. Slgg., 1871;
    Vorschläge z. Änderung d. Status d. Westfäl. Berggewerkschafts-Kasse. 1885;
    Die Westfäl. Berggewerkschaftskasse, Ein Btr. z. Gesch. ihrer Entstehung u. Selbstverw., in: Zs. f. Bergrecht 28, 1887. S. 470-501.

  • Literatur

    Glückauf 40, 1904, S. 881 f. (P);
    Stahl u. Eisen 24, 1904, S. 865-68 (P);
    W. Bacmeister, H. S., Das Lb. e. gr. Ruhrbergmanns, 1938 (P);
    ders., in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. IV, S. 152-71 (P);
    W. Serlo, ebd. III. S. 50: ders., Männer d. Bergbaus. 1937, S. 133 f.;
    ders., Die Preuß. Bergassessoren, ⁵1938, S. 32;
    F. Schunder. Lehre u. Forsch, im Dienste d. Ruhrbergbaus. Westfäl. Berggewerkschaftskasse 1864-1964, 1964 (P);
    BJ X. Tl.;
    Biogr. Hdb. Preuß. Abg.haus I.

  • Porträts

    Foto v. Edmund Risse, undat.;
    Gem. v. Ernst Sigmund v. Sallwürk, 1943 (beide Bochum, Dt. Bergbau-MusMus.): Standbild v. Gustav Pillig. 1908 (Bochum, Techn. FH Georg Agricola).

  • Autor/in

    Stefan Przigoda
  • Zitierweise

    Przigoda, Stefan, "Schultz, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 699-700 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128649054.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA