Lebensdaten
1637 – 1676
Geburtsort
Lüneburg
Sterbeort
Stettin
Beruf/Funktion
Komponist ; Musiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 128593857 | OGND | VIAF: 9938777
Namensvarianten
  • Ebeling, Johann Georg
  • Ebeling Johann Georg
  • Ebeling, J. G.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Ebeling, Johann Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128593857.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg, Buchdrucker in Lüneburg;
    M Angela Lüdecken;
    1) 1663 Anna Maria Bolmeyer ( 1669 od. 71), 2) Stettin 1672 (?) Sophie Elis. Pahl, 3) Stettin 1674 (?) Sophie, T des Stettiner Kantors Joachim Kuntz ( 1676);
    2 S, 1 T aus 1), 1 T aus 2).

  • Biographie

    Schon während seines Besuches der Michaelis-Schule im musikreichen Lüneburg wird E. eine gute Ausbildung sowie mancherlei Anregungen durch den Michaeliskantor F. E. Praetorius und den Lambertiorganisten und Vertoner Ristscher Lieder, Ch. Flor, erhalten haben. 1658 studiert er in Helmstedt. 1660 wird er nach Hamburg in das berühmte Collegium musicum Matthias Weckmanns berufen. Als 25jähriger erhält er 1662 als Nachfolger Johann Crügers in Berlin an der Nikolaikirche – der Wirkungsstätte Paul Gerhardts – die Kantorenstelle und wird Schulkollege am Grauen Kloster. Hier entstehen E.s Vertonungen der Lieder P. Gerhardts. Es mag ihn nach dessen Strafversetzung 1667 nach Lübben auch nicht mehr in Berlin gehalten haben, denn bald darauf, 1668, übernimmt er als Nachfolger von Andreas Fromm in Stettin das Kantorat. Zugleich wird er Professor für Griechisch am dortigen Gymnasium Carolinum, für das er sein musiktheoretisches lateinisches Werk „Archaeologiae Orphicae“ schreibt, die älteste deutsche Musikgeschichte. – Seine größten Verdienste hat sich E. als Komponist und Herausgeber der Lieder Paul Gerhardts erworben; er ist neben Johann Crüger der wichtigste Vertoner von dessen Liedern. Zweifellos hat er die Rist-Vertonungen der Hamburger Th. Selle und Johann Schop gekannt, war doch Rists Lüneburger Verleger Stern sein Pate. Wie diese hatten auch E.s Melodien, ursprünglich für die Hausandacht bestimmt, infolge ihrer leichten Singbarkeit im Verein mit P. Gerhardts Dichtung große Wirkungskraft. Viele fanden bald Eingang in die Gesangbücher und werden zum Teil noch heute im evangelischen Gottesdienst gesungen, zum Beispiel Das Jahr geht still zu Ende (ursprünglich zu Befiehl du deine Wege), Die güldne Sonne, Du meine Seele singe (ursprünglich zu Merkt auf, merkt Himmel, Erde).

  • Werke

    Concert, Berlin 1662 (so mitgeteilt b. E. E. Koch, s. L, verschollen); Psalm 84, 11-13 „Ein Tag in d. Vorhöfen“ f. 2 Sopr., Alt, 2 Tenöre, Baß, Bc. (urspr. ohne Bc.), ebd. 1666 (Begräbnismusik f. Marie Anne Frfr. v. Löben);
    Pauli Gerhardi Geistl. Andachten Bestehend in hundert u. zwantzig Liedern…, 6 stg., ebd. 1666/67, weitere Aufl. auf Cantus u. Bc. reduziert, Stettin 1669, 1670, 1671 mit anderem Titel, sowie Cantus, Bassus, 2 Viol. u. Bc. als „Ev. Garten…“, 1671/72, Nürnberg 1682, 1683 (weitere Aufl. a. d. 18. Jh. s. MGG);
    Kantate „Der Herr erhöre dich“ für 5 Instr., 5 Vokalstimmen u. Bc., nicht vor 1668 (Berlin, Staatsbibl., MusikMs. 30294);
    Kantate üb. d. 20. Psalm (mit d. Huldigung „Vivat Rex Carolus“ wahrsch. anläßlich e. Besuches Karls XI. v. Schweden in Stettin entstanden);
    Archaeologiae Orphicae…, Stettin 1675; die wichtigste Neuausg., einige s. 6stg. Sätze, besorgte K. Ameln, 1934.

  • Literatur

    ADB V; P. Stamm, Programma funebre in obitum J. G. E., Stettin 1676, in: Neue Berliner Mschr. 2, 1809;
    C. v. Winterfeld, Der ev. Kirchengesang II, 1845, S. 184-96;
    Koch, Kirchenlied IV;
    K. Gerok, P. Gerhardts geistl. Lieder…, 1890;
    A. Fischer u. W. Tümpel, Das dt. ev. Kirchenlied d. 17. Jh., 1916;
    F. Blume, Die ev. Kirchenmusik, 1931;
    H. J. Moser, J. G. E. zum 300. Geburtstag, in: Musik in Pommern, H. 6, 1937;
    ders., Die ev. Kirchenmusik in Dtld., 1954;
    ders., Zwischen Schütz u. Bach, in: Wiss. Zs. d. Karl-Marx-Univ. Leipzig, 4. Jg., 1954/55;
    S. Kümmerle, Enz. d. ev. Kirchenmusik I, 1888; W. Blankenburg, in: MGG III, Sp. 1042-45 (W, L).

  • Autor/in

    Christiane Engelbrecht
  • Zitierweise

    Engelbrecht, Christiane, "Ebeling, Johann Georg" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 222 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128593857.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Ebeling: Johann Georg E., Musiker, geb. zu Lüneburg um 1620, wurde 1662 Musikdirector an der Hauptkirche und Schulcollege an St. Nicolai zu Berlin, 1668 Professor der Musik am Gymnasium Carolinum zu Stettin und starb in diesem Amte 1676. Von seinen angeblich zahlreichen Werken sind nur erhalten: „Archaeologiae Orphicae, sive antiquitates musicae“, 1657. Ein Concert, Berlin 1622; „Paul Gerhard's Geistl. Andachten in 120 Liedern mit 4 Singstimmen, 2 Viol. und Generalbaß“, Berlin 1666, neue Ausgabe 1667 und im Clavierauszuge für eine Singstimme mit Generalbaß, Stettin 1669.

    • Literatur

      Stammius, Progr. funebre in obitum I. G. Ebelingii etc., Stettin 1676. E. L. Gerber, Lex. und Neues Lex.

  • Autor/in

    v. L.
  • Zitierweise

    L., von, "Ebeling, Johann Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 525 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128593857.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA