Lebensdaten
1899 – 1967
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Mannheim
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 128232471 | OGND | VIAF: 76823965
Namensvarianten
  • Rabald, Erich
  • Rabald, Erich Wilhelm
  • Rabald, Wilhelm Erich

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Rabald, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128232471.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann, Kaufm.;
    M Alma Schlüter;
    1933 Gertrude Maronne.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Chemie in Leipzig und der Promotion (Einfluß d. Zinks auf d. Haltbarkeit v. Leclanché-Elementen) trat R. 1923 in die Firma „C. F. Boehringer u. Söhne“ in Mannheim ein, wo er hervorragendes Organisationstalent bei der Entwicklung neuer Medikamente bewies. R. erfand u. a. ein neuartiges Verfahren zur katalytischen Herstellung von Ethylether aus Ethanol, welches Boehringer die Wiederaufnahme der nach dem 1. Weltkrieg eingestellten Etherproduktion ermöglichte. Eine weitere wichtige Erfindung war die Entwicklung einer Lösung aus harzigen Abfällen der Chininproduktion, die als Reinigungsmittel für Maschinen und gleichzeitig als Korrosionsschutz diente. Insgesamt war R. an mehr als 80 Patenten beteiligt. Er spezialisierte sich auf das Gebiet des Korrosionsschutzes und wurde zu einem der besten Fachleute für Werkstoffkunde und Korrosion.

    1939 wurde R. Leiter des Hauptlabors und damit Direktor der chem. Forschung, 1949 stellv. Geschäftsführer der Fa. Boehringer. Im selben Jahr wurde er Herausgeber der Zeitschrift „Archiv für Metallkunde“, die er bis 1966 betreute. In dieser Zeit entwickelte sich das Gebiet der Korrosionsforschung, auch durch R.s Beiträge, zu einem eigenständigen Fachgebiet, was 1950 die Umbenennung der Zeitschrift in „Werkstoffe und Korrosion“ veranlaßte. Die entsprechende Forschung beschränkte sich nun nicht mehr auf das Rosten von Blechen, sondern erfaßte alle metallischen und nichtmetallischen Werkstoffe. Zu R.s Lebenswerk gehört die Erstellung der „DECHEMA-Werkstofftabelle“, die 1937 erstmals erschien und bis heute fortgeführt wird. In diesem Kompendium werden alle bekannten Wechselwirkungen zwischen Werkstoffen und chem. Agentien erfaßt. 1952 bei Boehringer-Mannheim ausgeschieden, um sich ganz der Werkstofforschung widmen zu können, übernahm R. einen Lehrauftrag für Werkstoffe des chem. Apparatebaus an der TH Karlsruhe, der 1954 in eine Honorarprofessur umgewandelt wurde.|

  • Auszeichnungen

    DECHEMA-Medaille (1951).

  • Werke

    u. a. ca. 70 Patentschrr. organ.-chem. Inhalts;
    Schutz metall. Oberflächen durch galvan. Chromüberzüge, in: Chem. Technik 15, 1942, S. 161 ff.;
    Chem. Widerstandsfähigkeit v. Textilien, ebd. 16, 1943, S. 141-43;
    Anorgan. Werkstoffe, in: Chemie Ingenieur Technik 24, 1952, S. 654-56;
    Werkstoffe, Korrosion u. Oberflächenschutz, in: Fortschritte d. Verfahrenstechnik 52/5, 1960/61, S. 817-1034;
    Werkstoffe f. d. chem. Apparatebau, in: A. J. Kiese (Hg.), Hdb. d. chem.-techn. Apparate, I, 1932, S. 335-408;
    Metall. Werkstoffe, in: A. Eucken (Hg.), Chemie-Ing., III/2, 1938, S. 102-304;
    Werkstoffe, in: W. Foerst (Hg.), Ullmanns Enz. d. techn. Chemie, I, ³1951, S. 934-97;
    Korrosion in d. chem. Ind., in: F. Tödt (Hg.), Korrosion u. Korrosionsschutz, 1955, S. 733-58.

  • Literatur

    Chemiker-Ztg. 80, 1956, S. 583, 83, 1959, S. 58 (P);
    H. Bretschneider, in: Werkstoffe u. Korrosion 10, 1959, H. 2, S. 1 (P);
    B. Waeser, ebd. 15, 1964, H. 1, S. 1 (P);
    ebd. 18, 1967, H. 11, Sonderbeil. (P);
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Egon Dietz
  • Zitierweise

    Dietz, Egon, "Rabald, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 59-60 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128232471.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA