Lebensdaten
1903 – 1988
Geburtsort
Luzern
Sterbeort
Bülach (Kanton Zürich)
Beruf/Funktion
reformierter Kirchenhistoriker
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 127688757 | OGND | VIAF: 71395611
Namensvarianten
  • Nigg, Walter Georg
  • Nigg, Walter
  • Nigg, Walter Georg
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Nigg, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127688757.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef Albert, aus Gersau (Kt. Schwyz), S d. Josef Alois u. d. Margaritha Nigg;
    M Klara, aus Romanshorn (Kt. Thurgau), T d. Jakob Studer u. d. Sophie Lanz;
    1) Zürich 1925 Lily (1901–41), T d. Arnold Kölliker u. d. Wilhelmina Lea Kupferschmid, 2) Zürich 1943 Isabella (1903–50), T d. Johann Tiefenthaler u. d. Magdalena Vallaster, 3) Romanshorn 1951 Gertrud (* 1915), T d. Paul Othmar Hättenschweiler u. d. Paulina Dorothea Hörz;
    1 S, 1 T aus 1).

  • Biographie

    In Luzern aufgewachsen, studierte N. Theologie und Philosophie in Göttingen, Leipzig und Zürich, wo er 1927 auf Grund der Dissertation „Das religiöse Moment bei Pestalozzi“ zum lic. theol. promovierte. Danach war er Pfarrer in Zürich-Enge und Stein (Aargau). 1931 habilitierte er sich an der Univ. Zürich mit der Arbeit „Franz Overbeck, Versuch einer Würdigung“. Ihr folgte 1934 seine „Kirchengeschichtsschreibung, Grundzüge ihrer hist. Entwicklung“. 1939-70 Pfarrer in Dänikon, wurde N. 1940 zum Titularprofessor für Kirchengeschichte in Zürich ernannt.

    N. entfaltete eine überaus rege Tätigkeit als religiöser Schriftsteller und Vortragsredner. Er ging bei seinen Darstellungen der Kirchengeschichte immer von der Betrachtung der Vita religiöser Persönlichkeiten „von geringer historischer Wirksamkeit“ aus, um der „jenseitigen Bezogenheit der Kirche“ nachzuspüren. Mit seinem Buch „Große Heilige“ wurde er 1946 schlagartig einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. 1949 ließ er „Das Buch der Ketzer“ folgen. Beide machen N.s Spannweite bei der Erforschung christlich geprägter Lebensläufe deutlich. Durch hagiographische Handreichungen suchte er dem modernen Menschen einen Zugang zu Fragen der Metaphysik allgemein und zum Christentum zu weisen. Dabei ließ er sich nicht von konfessionellen Grenzen einengen. Durch die Einbeziehung kath., orthodoxen und jüd. Gedanken- und Glaubensguts in seine Schriften, die mit zahlreichen Auflagen eine breite Leserschaft fanden, hat N. auf seine Weise zur ökumenischen Bewegung beigetragen.|

  • Auszeichnungen

    Dr. theol. h. c.;
    Mozart-Preis d. Goethe-Stiftung Basel (1980).

  • Werke

    Weitere W u. a. Gesch. d. rel. Liberalismus, 1937;
    Kirchl. Reaktion, dargest. an M. Baumgartens Lebensschicksal, 1939;
    Religiöse Denker, Kierkegaard, Dostojewski, Nietzsche, van Gogh, 1942 (u. d. T. Prophetische Denker, 1957);
    Das Ewige Reich, 1944 (überarb. 1954);
    Maler d. Ewigen, 2 Bde., 1951/61, ²1979;
    Geheimnis d. Mönche, 1953;
    Der christl. Narr, 1956 (u. d. T. Philipp Neri, d. Spaßvogel Gottes, 1976);
    Des Pilgers Wiederkehr, 1954;
    Heimliche Weisheit, 1959;
    Wallfahrt zur Dichtung, 1966;
    Botschafter d. Glaubens, Der Evangelisten Leben u. Wort, 1968;
    Buch d. Büßer, 1970;
    Der verborgene Glanz, 1971;
    Drei große Zeichen, 1972;
    Was bleiben soll, 1973;
    Vom beispielhaften Leben, 1974;
    Heilige im Alltag, 1976;
    Heilige ohne Heiligenschein, 1978;
    Große Unheilige, 1980;
    Heilige u. Dichter, 1982;
    Der Teufel u. seine Knechte, 1983;
    Die Hoffnung der Heiligen, 1985. – Hg.: Niklaus v. d. Flüe in Berr. seiner Zeitgenossen, 1962, ²1980;
    Gerhard Tersteegen, Aus seinen Schrr., 1948 (Ausw.);
    ders., Wir sind hier fremde Gäste, 1980 (Ausw.).

  • Literatur

    F. W. Kanzenbach, Das Bild J. Gotthelfs in Deutungen v. Ricarda Huch, Walter Muschg u. W. N., in: Theol. Zs. 26, 1970, S. 184-98;
    E. Stäuble, W. N. od. d. Heimkehr d. Ketzers, in: Gedenkschr. z. Verleihung d. Mozart-Preises 1980 an W. N., 1980, S. 11-26;
    W. Seidel, in: W. N., Friedrich v. Spee, Ein Jesuit kämpft gegen d. Hexenwahn, 1991;
    Kürschner, Lit.-Kal. 1984;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Killy.

  • Autor/in

    Eduard Stäuble
  • Zitierweise

    Stäuble, Eduard, "Nigg, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 253-254 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127688757.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA