Lebensdaten
1861 – 1942
Geburtsort
Wiesbaden
Sterbeort
Theresienstadt
Beruf/Funktion
Dermatologe
Konfession
konfessionslos?
Normdaten
GND: 127526005 | OGND | VIAF: 57638123
Namensvarianten
  • Herxheimer, Karl
  • Herxheimer, Carl

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Zitierweise

Herxheimer, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127526005.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Herz (Hermann) H. (1803-79), Kaufm., S d. Isaac Herxheimer (Seligmann?) aus Herxheim ( 1833);
    M Jeanette Liebmann ( 1897);
    B Salomon (s. Gen. 1);
    - 1890 Olga Hepner (1868–1928); kinderlos;
    N Gotthold (s. 1).

  • Biographie

    H. studierte in Freiburg im Breisgau, Straßburg und Würzburg. Frisch approbiert und promoviert (Über Lues cerebri, 1885), ging er als Assistent zu Weigert an das pathologische Institut in Frankfurt a. M., 1886/87 war er bei Albert Neißer an der Universität-Hautklinik in Breslau. Er ließ sich dann wie sein älterer Bruder als Facharzt für Hautkrankheiten in Frankfurt a. M. nieder und wurde hier 1894 Direktor der städtischen Hautklinik. H. gehörte zu dem Personenkreis um den Frankfurter Oberbürgermeister Adickes, der sich für die Gründung der Universität einsetzte. Er erhielt 1914 den Lehrstuhl seines Faches.

    H. war einer der führenden Dermatologen seiner Zeit. Er förderte durch eigene Färbemethoden und gründliche Organ- und Zellstudien die Dermatohistologie (Herxheimersche Spiralen). Auf anderen Gebieten des Faches leistete er gleichfalls Vortreffliches. Die auch von Adolf Jarisch (1895) beschriebene Herxheimersche Reaktion wird bei Beginn einer Syphilisbehandlung durch den plötzlichen Spirochaetenzerfall und die dadurch freiwerdenden toxischen Stoffe hervorgerufen; sie wird auch bei der Anwendung von Penicillin beobachtet. Zusammen mit Kuno Hartmann trennte H. die besondere Form einer chronischen idiopathischen Hautatrophie, bei der vorwiegend die distalen Anteile der Extremitäten befallen werden, von ähnlichen Krankheitsbildern ab (H.sches Syndrom). H. war ein „unvergleichlicher Therapeut“, auf ihn gehen viele neue Methoden in der Behandlung von Hautkrankheiten zurück (glycerinfreie Schüttelmixtur, Karboneol, Pilocarpinum hydrochloricum).

    1930 wurde H. entpflichtet. Seine letzten Lebensjahre waren verdüstert durch den zunehmenden Druck, dem er sich als Jude im Dritten Reich ausgesetzt sah. Im Herbst 1941 wurde er nach Theresienstadt deportiert, wo er im Alten-Getto zugrundeging.

  • Werke

    u. a. Über d. bei Syphilitischen vorkommende Quecksilberreaktion, in: Dt. med. Wschr. 28, 1902, S. 895 ff.;
    Über Acrodermatitis chronica atrophicans, in: Archiv f. Dermatol. u. Syphilidol. 61, 1902, S. 57-76 (mit K. Hartmann);
    Die Behandlung d. Krankheiten d. behaarten Kopfhaut, 1912 (mit K. Altmann);
    Über d. Teerbehandlung v. Hautkrankheiten, 1923 (mit W. Born);
    Die Hautkrankheiten, 1929, ²1933 (mit E. Hoffmann). - Vgl. Dt. Dermatologenkal., 1929;
    Kürschner, Gel.-Kal., 1931.

  • Literatur

    E. Hoffmann, in: Hautarzt 1, 1950, S. 238 f. (P);
    F. Schmidt-La Baume, ebd. 4, 1953, S. 444 (P);
    O. Gans, ebd. 12, 1961, S. 241 f. (P);
    E. Landes, ebd. 13, 1962, S. 41 f.;
    Rhdb. (W, P);
    Fischer.

  • Autor/in

    Horst Zoske
  • Zitierweise

    Zoske, Horst, "Herxheimer, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 727-728 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127526005.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA