Lebensdaten
1406 – 1464
Sterbeort
Baiersdorf bei Erlangen
Beruf/Funktion
Markgraf von Brandenburg ; Regent der Mark
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124890024 | OGND | VIAF: 42783369
Namensvarianten
  • Johann der Alchimist
  • Johann von Brandenburg
  • Johann
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Zitierweise

Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124890024.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kf. Friedrich I. v. B. ( 1440, s. NDB V);
    M Elisabeth ( 1442), T d. Hzg. Friedrich v. Bayern-Landshut ( 1393, s. NDB V);
    B Kf. Friedrich II. v. B. ( 1471, s. NDB V), Kf. Albrecht Achilles v. B. ( 1486, s. NDB I), Mgf. Friedrich v. B. ( 1463, s. ADB VII);
    - 28.5.1412 Barbara ( 1465). T d. Kf. Rudolf III. v. Sachsen-Wittenberg ( 1419);
    3 T Barbara ( 1481, Ludwig Gonzaga, 1414–78, Mgf. v. Mantua), Elisabeth ( 1465, 1] Hzg. Joachim v. Pommern, 1451, 2] Hzg. Wartislaw v. Pommern, 1478), Dorothea ( 1495, 1] Kg. Christoph III. v. Dänemark, 1448, s. NDB III, 2] Kg. Christian I. v. Dänemark, 1481. s. NDB III);
    N Kf. Johann (Cicero) v. B. ( 1499, s. NDB X).

  • Biographie

    Bereits 1412 vermählte der pläneschmiedende Vater unter Vermittlung des Kaisers J. mit Barbara von Sachsen-Wittenberg; wegen Entzweiung des Vaters mit dem Kaiser zerschlug sich jedoch die damit verbundene Hoffnung auf die Erwerbung der sächs. Kurlande und -würde. Da der Vater vornehmlich im Reich beschäftigt war, mußte ihn J. seit 1424 zeitweilig in der Mark vertreten. Am 13.1.1426 übertrug ihm der Vater in Rathenow die Regierung der Mark, die sich um diese Zeit infolge Bedrohung durch Pommern und Mecklenburg in kritischer Lage befand. J.s Sieg bei Pritzwalk und die Rückgewinnung Prenzlaus (1426) führten zur Herstellung des Friedens. Gegenüber den revoltierenden Städten setzte er sich im wesentlichen durch, in Stendal hielt er strenges Gericht (1429). Gegenüber den Hussiten scheint er einen militärischen Erfolg erzielt|zu haben (1432). 1435 unternahm J. mit dem Bruder Albrecht eine Fahrt nach Jerusalem. Durch eine väterliche Disposition vom 7.6.1437 wurde er nach Verzicht auf sein Recht als Erstgeborener mit dem oberen fränk. Fürstentum mit der Plassenburg abgefunden, während die Kurwürde an den Bruder Friedrich überging, der die Mark mit dem jüngsten Bruder teilen mußte. J. regierte sein Land danach „in Ruhe und Frieden“, 20 Jahre später (1457) überließ er es dem Bruder Albrecht. Das Urteil der Geschichtsschreibung über seine politischen Fähigkeiten lautet sehr negativ (insbesondere Droysen), weil er die Mark aufgab und der Vater ihn für ungeeignet gehalten habe. Dies Urteil erscheint ungerecht und verkennt die Situation. Angesichts des Wunsches des Vaters, den von ihm bevorzugten Sohn Friedrich für die entgangene poln. Krone mit der Kurwürde zu entschädigen, und angesichts der Zumutung, daß die Mark mit dem Nesthäkchen Friedrich geteilt werden mußte, blieb ihm, wenn er sich nicht gegen die väterliche Autorität auflehnen wollte, kaum etwas anderes übrig als der Verzicht auf die bisher allein regierte Mark; es geschah nicht ohne Bitterkeit. Daß er für die Verwaltung der Mark unfähig war, läßt sich aus den Vorgängen seiner Statthalterschaft kaum erschließen. Wenn er sich dann einer Liebhaberei, der Alchimie, widmete (besonders der Schmelz- und Scheidekunst), so folgte er damit einer väterlichen und sonst beliebten Neigung der Zeit. Papst Pius II. erwähnt 1458 einen unehelichen Sohn J.s.

  • Literatur

    J. W. Rentsch, Brandenburg. Ceder-Hein, 1682; s. a. L zu Joh. Sigismund.

  • Autor/in

    Johannes Schultze
  • Zitierweise

    Schultze, Johannes, "Johann" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 472-473 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124890024.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Johann der Alchymist, Markgraf von Brandenburg, geb. 1403, am 16. Nov. 1464 in Baiersdorf, ältester Sohn des Kurfürsten Friedrich I. und der Herzogin Elisabeth von Baiern-Landshut. Freund eines ruhigen Lebens und friedlicher Thätigkeit, erhielt er von seiner Lieblingsbeschäftigung seinen Beinamen. Schon 1412 mit Barbara, Tochter des Kurfürsten Rudolf III. von Sachsen-Wittenberg aus der Askanischen Linie vermählt, erhielt er von König Sigismund, dem Vermittler der Heirath, das Versprechen, bei dem bald zu erwartenden Aussterben der Askanischen Linie mit Kursachsen belehnt zu werden. Als aber dieser Fall am 27. Nov. 1422 eintrat, war die Freundschaft Sigismund's für das Brandenburgische Haus erkaltet und J. ward mit einer Geldsumme abgefunden. Von seinem Vater wurde er erst seit 1424 zur Theilnahme an den Regierungsgeschäften hinzugezogen, und am 13. Jan. 1426 in Rathenau zum Statthalter der Mark bestellt. Die Schlaffheit und Schwäche jedoch, die J. während der nächsten zehn Jahre in der Handhabung des schwierigen Amtes an den Tag legte (s. B. VII. S. 476 f.), bestimmte den alten Kurfürsten, seine Nachfolge am 7. Juni 1437 so zu ordnen, daß J., worin er sich auch bereitwillig fügte, auf den Besitz der oberen fränkischen Landschaft mit der Plassenburg beschränkt wurde. In seinen späteren Jahren übertrug ihm sein Schwiegersohn König Christoph von Dänemark aus dem Hause Wittelsbach bis zu dessen Tode 1448 die Verwaltung seiner in der Oberpfalz gelegenen Besitzungen.

    • Literatur

      Riedel, Geschichte des preußischen Königshauses.

  • Autor/in

    Th. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, Theodor, "Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 153 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124890024.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA