Lebensdaten
1892 – 1984
Geburtsort
Saarlouis
Sterbeort
Saarlouis
Beruf/Funktion
Politiker ; Ministerpräsident des Saarlandes
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124729681 | OGND | VIAF: 13250112
Namensvarianten
  • Ney, Hubert

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Zitierweise

Ney, Hubert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124729681.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hubert ( 1956), Kaufm.;
    M Pauline Steinfeld;
    1926 Elisabeth Notton;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums studierte N. vor und nach dem 1. Weltkrieg, in dem er einen Arm verlor, Rechtswissenschaften in Freiburg (Br.), München und Bonn (Dr. iur.). 1924 lieb er sich als Rechtsanwalt in Saarlouis nieder. In der Abstimmung von 1935 setzte er sich in der Zentrumspartei für die Rückkehr des Saargebiets nach Deutschland ein. 1946 zählte N. mit Johannes Hoffmann zu den Mitbegründern der Christlichen Volkspartei (CVP), von deren Politik er sich jedoch sehr bald distanzierte. Er war 1952 Gründungsvorsitzender der nach Deutschland ausgerichteten CDU Saar, die aber erst drei Jahre später offiziell zugelassen wurde. 1955-60 gehörte er dem Landtag an. Wegen des Saarstatuts stellte sich N. gegen die damalige Bonner Saar-Politik und gründete mit der Demokratischen Partei Saar (DPS) und der SPD den sog. Heimatbund, der am 23.10.1955 bei der Abstimmung über das von Adenauer mit Frankreich ausgehandelte „Europ. Saarstatut“ mit seiner „Nein-Parole“ siegte und damit die Rückkehr des Saarlandes nach Deutschland ermöglichte. Am 10.1.1956 wurde N. erster gewählter Ministerpräsident des Saarlandes. Gleichzeitig geriet er jedoch in Konflikt mit den Kräften in der CDU, die sich für eine Aussöhnung mit den politischen Gegnern aus dem Abstimmungskampf einsetzten. Im Verlauf dieser Auseinandersetzungen verlor er 1957 den Parteivorsitz an Hans Egon Reinert und wurde von diesem am 4. Juni auch als Ministerpräsident abgelöst. Er gehörte dem Kabinett jedoch noch bis Januar 1959 als Justizminister an. 1960 verzichtete N. wegen seiner Mißbilligung der Bonner Saarpolitik auf das Große Bundesverdienstkreuz, verließ die CDU und gründete die „Christlich-Nationale Gemeinschaft“, die aber bedeutungslos blieb. Verbittert rief er 1969 zur Wahl der NPD auf, söhnte sich indes zehn Jahre später in einem Gespräch mit Ministerpräsident Werner Zeyer wieder mit der CDU aus. – N., der über eine große Rednergabe verfügte, war zwar zeit seines Lebens wegen seiner Eigenwilligkeit umstritten, doch wird sein bedingungsloser Einsatz für die Rückkehr der Saar nach Deutschland als historische Leistung allgemein gewürdigt.

  • Literatur

    Robert H. Schmidt, Saarpol. 1945-1957, 3 Bde., 1959-62;
    Johannes Hoffmann, Das Ziel war Europa, Der Weg d. Saar 1945-1955, 1963;
    Heinrich Schneider, Das Wunder an d. Saar, 1974;
    FAZ v. 6.2.1984;
    A. Heinen, Saarjahre, Pol. u. Wirtschaft im Saarland 1945-1955, 1996;
    K. Altmeyer, Vor 40 Jahren: Saarland erstes Beitrittsland, in: Philatelie u. Postgesch. 168, 1997, S. 41-44;
    Munzinger.

  • Autor/in

    Reinhard Schreiner
  • Zitierweise

    Schreiner, Reinhard, "Ney, Hubert" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 195 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124729681.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA