Lebensdaten
1410 – 1478
Geburtsort
Kulmbach
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Jurist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124642896 | OGND | VIAF: 37856748
Namensvarianten
  • Knorr, Peter
  • Knorr, Petrus
  • Peter, Knorr
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Zitierweise

Knorr, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124642896.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus wohlhabender Kulmbacher Bürgerfam.

  • Biographie

    Nach dem Studium in Leipzig (1427–29), das er als baccalaureus artium abschloß, bezog K. 1432, als Kleriker der Bamberger Diözese ausgewiesen, die Universität Heidelberg. Nach der Graduierung zum baccalaureus in iure canonico (1434) wurde er in der Folgezeit, wahrscheinlich an einer italienischen Universität, zum doctor decretorum promoviert. Pfründenjagd charakterisiert eine Seite der Tätigkeit K.s, der an bedeutenden Pfründen 1445 aufgrund königlicher Präsentation die Propstei des Wetzlarer Marienstifts, 1448 ein Domkanonikat zu Augsburg, 1449 ein Kanonikat zu Sankt Stephan in Bamberg, 1454 nach langen Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt die Pfarrei Sankt Lorenz in Nürnberg und 1469 die Propstei zu Sankt Gumbert in Ansbach erwarb. Diese Pfründenhäufung, die ihm schließlich jährliche Einkünfte von 170 Mark Silber sicherte, wurde durch die Förderung des Markgrafen Albrecht Achilles ermöglicht, der aber auch eigene politische Interessen mit der Bestallung seines Rates zum Pfarrer von Sankt Lorenz und Propst von Sankt Gumbert verfolgte. Als Rat Albrecht Achilles' sowohl mit kirchlichen Angelegenheiten als auch mit weltlichen Streitfragen befaßt, erwies sich K. zum Beispiel 1449 als zäher, in allen juristischen Verfahrens- und Definitionsfragen versierter Sachwalter seines Herrn bei den Auseinandersetzungen mit der Reichsstadt Nürnberg. Ohne wie sein damaliger Gegner Gregor Heimburg aus der Rolle eines Repräsentanten jener politischen Praxis herauszuwachsen, die auf den Argumentationsbeistand juristisch hochgebildeter Räte nicht verzichten konnte, war K. Unterhändler, Mandatsträger seines Herrn auf Reichstagen, von 1444-55 markgräflicher Beisitzer am kaiserlichen Kammergericht, ohne aber wie zu gleicher Zeit Dr. Martin Mair in bayerischen Diensten fürstliche Politik zu inspirieren. Im Gegensatz zu weltlichen Juristen, die mehrere Dienstverträge eingingen, blieb der mit kirchlichen Pfründen versehene K., von gelegentlichen Gefälligkeitserledigungen für die Stadt Nürnberg abgesehen, ausschließlich Rat Albrecht Achilles' und wurde als wichtiger Sachwalter von dessen weitgespannter Politik hoch geehrt: clericus camerae apostolicae, comes imperialis aulae nennt ihn die Inschrift seines (nicht mehr erhaltenen) Epitaphs.

  • Literatur

    Chron. d. dt. Städte II (Nürnberg II), 1864 passim, XI (Nürnberg V), 1874, S. 471;
    J. Kist, Dr. P. K. aus Kulmbach, ein geistl. Diplomat d. 15. Jh., in: 92. Ber. d. Hist. Ver. Bamberg, 1953, S. 350-64; nahezu textgleich:
    ders., in: Fränk. Lb. II, 1968, S. 159-76.

  • Porträts

    In d. v. K. gestifteten Glasfenster im Chor zu St. Lorenz, Nürnberg.

  • Autor/in

    Ernst Schubert
  • Zitierweise

    Schubert, Ernst, "Knorr, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 223 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124642896.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA