Lebensdaten
1586 – 1638
Geburtsort
Schkölen (Kreis Weißenfels)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Jurist ; Konsulent in Leipzig
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 12451748X | OGND | VIAF: 15707089
Namensvarianten
  • Berlich, Matthias
  • Berlich, Mathias
  • Berlichius, Matthias

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Zitierweise

Berlich, Matthias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12451748X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nic., Bürgermeister von Schkölen;
    M Marie (1555–1633), T des Landrichters Egidius Kodritzsch in Seidewitz und der Cath. Vogt;
    25.7.1612 Christina, T des Leipziger Verlagsbuchhändlers Henning Grosse; wahrscheinlich kinderlos;
    N Burkard Berlich (1603–70), Jurist und kursächsischer Beamter in Dresden (direkter Ahne des Revolutionärs Gustav von Struve, 1870, sowie des preußischen Ministerpräsidenten Otto, 1882, und des Feldmarschalls Edwin von Manteuffel, 1885);
    Groß-N Susanne (1647–99, Georg Adam Struve, 1692, Jurist, Professor in Jena), religiöse Schriftstellerin.

  • Biographie

    B. studierte Rechtswissenschaft in Jena, später unter Hermann Vultejus in Marburg und promovierte hier 1610 zum Dr. jur.; 1611 machte er sich in Leipzig ansässig und wurde dort ein berühmter Anwalt und Konsulent; er hielt zugleich juristische Privatvorlesungengen. Sein Wissen und seine Belesenheit im juristischen Schrifttum waren nach zeitgenössischen Berichten außerordentlich. Seine größte Wirkung erreichte er durch die „Conclusiones practicabiles“ (5 Bände, Leipzig 1615 bis 1619, später mindestens 11mal neu herausgegeben, zuletzt 1739), eine Darstellung des gemeinen Rechtes nach der Ordnung der sächsischen Konstitutionen von 1572. Beide Rechtsquellen werden unter Anführung praktischer Beispiele aus der Rechtsprechung zueinander in Beziehung gesetzt. B. hat Benedikt Carpzow teilweise vorgearbeitet, im Strafrecht insbesondere dadurch, daß er die einzelnen Verbrechenstatbestände genauer umschrieb. Seine „Decisiones“ (Leipzig 1625 u. ö.) geben einen ausgezeichneten Einblick in die damalige sächsische Praxis.

  • Literatur

    ADB II (auch f. N Burkard);
    Leichenpredigt v. J. Höpner, Leipzig 1639;
    Zedler, S. 1330;
    Stintzing-Landsberg I, S. 639 f., 736 f.;
    E. Boehm, in: Zs. f. d. gesamte Strafrechtswiss. 61, 1942, S. 315 f.;
    F. Schaffstein, Die allg. Lehren vom Verbrechen, 1930, S. 36, 77, 81 ff. u. ö.;
    G. Buchda, Gesch. u. Kritik d. Gesamthandelslehre, 1936, S. 49 ff.;
    Eberh. Schmidt, Einführung in d. Gesch. dt. Strafrechtspflege, 1947.

  • Porträts

    Kupf. v. J. J. Gabler (Staatl. Kupf.kab. Dresden);
    Kupf. v. unbek. Künstler (ebenda);
    s. a. Singer I, 1930.

  • Autor/in

    Erich Döhring
  • Zitierweise

    Döhring, Erich, "Berlich, Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 97-98 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12451748X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Berlich: Matthias B., geb. 9. Oct. 1586 zu Stöhlen im Herzogthum Sachsen-Weißenfels, studirte in Jena und Marburg, wo er 1610 J. U. D. wird, geht 1611 nach Leipzig und lebt hier als Advocat und Privatgelehrter; 8. Aug. 1638. Seine „Conclusiones practicabiles“ (Lips. 1615—19. 5 voll. 4º. und neu bearbeitet in dritter Auflage, 1628. 5 voll. fol., im Ganzen etwa zwölf Auflagen) haben wegen ihres Einflusses auf Carpzov das Sprichwort veranlaßt: „Nisi Berlichius berlichizasset, Carpzovius non carpzoviasset". „Decisiones“. Lips. 1625. 4º. P. II. 1638. 4º. P. III. Lips. 1668. 4º. Später als „Decisiones aureae“ wiederholt aufgelegt.

    • Literatur

      Jugler II. S. 131. De Wal, Beiträge z. Litt.-Gesch. des Civil-Processes S. 89 ff. Ueber Berlich's Verdienste um das Criminalrecht, insbesondere um sein Verhältniß zu Carpzov vgl. Wächter, Gem. Recht Deutschlands S. 102 ff.; Hälschner, D. preußische Strafrecht I. S. 127 ff.

  • Autor/in

    Stzg.
  • Zitierweise

    Stintzing, Roderich von, "Berlich, Matthias" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 405 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12451748X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA