Genealogy

V →Karl (1833–1900), Bes. e. Menagerie-Theaters, S e. Bauern im Harz;
M Friederike, T d. Friedrich Andreas Alexander Isidor Philadelphia („Philidor“, * 1811), Magier, u. d. Magdalena Ziegler;
Ur-Gvv Jakob Meyer („Philadelphicus“|od. Meyer-Philadelphia, 1735–95), Zauberer, Magier, Wahrsager, aus d. USA stammend;
B →Fritz (1860–87), Bärenringkämpfer;
Schw Friederike (⚭ Adolf Frohn, Seelöwendresseur);
- ⚭ Koblenz 1902 Ida (1876–1972), T d. →Benoit Ahlers (1850–1940), Bes. e. Affentheaters;
T Frieda (* 1915, ⚭ →Carl Sembach, * 1908, Dompteur);
N Karl Frohn (mit Fam.: „3 Pierrots“), Adolf Frohn, 1. Delphindresseur („Flipper“), Heinrich Harry Philadelphia („Hulling“, * 1893), Seelöwendresseur;
E Christel Sembach-K. (* 1936), Dressurreiterin.

Biographical Presentation

K. nahm mit seinen Geschwistern von klein auf am Schaustellerleben der Eltern teil und wurde artistisch vielseitig ausgebildet. Sein Vater betrieb mit Bären und Wölfen eine Tierschau, die er auf deutschen Jahrmärkten zeigte (1872-1905 „Menagerie Continental“, 1883/84 „Krones Zoologische Ausstellung“). Nachdem zum Tierbestand ein Elefant und mehrere Löwen hinzugekommen waren, widmete sich K. der Dressur dieser Tiere, trat 1888 mit ihnen erstmals als Dompteur („Monsieur Charles“) auf und zeigte seine außergewöhnlichen Dressurkünste allerorts (1892 auf 62 Jahrmärkten). Eine Sensation gelang ihm 1893 mit der Vorführung eines auf einem Pferd durch die Manege reitenden Löwen. K. führte nach des Vaters Tod das Unternehmen gemeinsam mit seinen Schwestern weiter. Mit der Tochter des berühmten Schaustellers Ahlers heiratete er – wie schon sein Vater – eine Frau vom Fach. Sie konnte K. entscheidend helfen, seine noch nach alten und überholten Vorstellungen eingerichtete Menagerie auf einen modernen, aktiv mit den Tieren arbeitenden Zirkus umzustellen: „Circus Charles“ (1905), „Zirkus Krone“ (1913), seit 1919 in eigenem festen Bau auf dem Münchner Marsfeld (1944 ausgebombt; 1945 provisor. Holzbau; 1962 Neubau). K. entwickelte seinen Zirkus zu einem der größten Unternehmen seiner Art in Europa. Die zirzensische Familientradition wurde durch die Heirat von K.s einziger Tochter mit dem Dompteur →Carl Sembach erneut gefestigt. Höhepunkte der Vorstellungen, im Winterhalbjahr im Zirkusbau, von Frühjahr bis Herbst in den großen Städten, sind die Dressuren eigener Elefanten und Pferde.

Literature

L. Geiger, Jacob Philadelphia and Frederic the Great, in: Publ. of the Americ. Jewish Histor. Soc., Bd. 16, 1907, S. 88;
Saltarino, D. Artistentum u. seine Gesch., 1910;
E. Ebstein, J. Philadelphia, in: Zs. f. Bücherfreunde, 1911, S. 22-28;
G. Daraann, Die Juden i. d. Zauberkunst, ²1933;
F. Sembach-Krone, Circus Krone, 1969 (P); Fernsehfilm
(in 18 Folgen) „Salto mortale“ n. Buch v. H. O. Wuttig, 1972.

Author

Citation

Walter, Heinz, "Krone, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 80-81 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123828171.html#ndbcontent