Lebensdaten
1865 – 1939
Geburtsort
Güntershagen Kreis Dramburg (Hinterpommern)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
preußischer Handelsminister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 123565103 | OGND | VIAF: 72304384
Namensvarianten
  • Fischbeck, Otto

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fischbeck, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123565103.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius, Landwirt;
    M Auguste Schirmer;
    Martha Runge;
    1 T.

  • Biographie

    F. studierte in Berlin und Greifswald Staats- und Kameralwissenschaften. Nach eigenen Angaben wurde er während seiner militärischen Dienstzeit (1889/90) wegen seiner freisinnigen Gesinnung aus der Liste der Offiziersaspiranten gestrichen. 1890-95 war er|Syndikus der Handelskammer zu Bielefeld, 1895-1901 Syndikus der Papierverarbeitungs-Genossenschaft in Berlin. Hier wurde er 1900 unbesoldeter, 1903 besoldeter Stadtrat und am 1.4.1918 Verbandsdirektor des Kommunalverbandes Groß-Berlin. Schon früh politisch tätig, wirkte er 1893-95 als Stadtverordneter in Bielefeld. 1895-1903 und 1907-18 war er Mitglied des Reichstags und 1903-13 des preußischen Abgeordnetenhauses. 1910 wurde er Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses der Fortschrittlichen Volkspartei, später Fraktionsvorsitzender im Reichstag. Bei den Reichstagswahlen von 1912 war er einer der Kandidaten, denen das mit der SPD abgeschlossene „Dämpfungsabkommen“ zugute kam. Während des Weltkrieges arbeitete er mit der Sozialdemokratie zeitweilig eng zusammen, bemühte sich jedoch, die Verbindung zu den Nationalliberalen nicht abreißen zu lassen. Im Oktober 1918 wurde er preußischer Minister für Handel und Gewerbe (bis November 1921) und übernahm damit ein Amt, das ihm nach der Aussage Bülows bereits 1909 zugedacht gewesen sein soll. Als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei gehörte er der Verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung (1919/20), 1921-24 dem preußischen Landtag an. 1924 und 1928 wurde er in den Reichstag gewählt. Ohne hervorzutreten, unterstützte er die Wehrpolitik Geßlers und trat 1925 als Vorstandsmitglied der Liberalen Vereinigung bei. Er war Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats in mehreren Unternehmungen. – F. war einer der einflußreichsten linksliberalen Politiker dieses Jahrhunderts; als Fachmann für Handels- und Kommunalfragen genoß er hohes Ansehen, blieb für die weitere Öffentlichkeit hingegen fast unbekannt.

  • Literatur

    Reichstags-Hdb., IV. Wahlperiode, 1928, S. 319 f.;
    Rhdb. (P);
    Adreßbuch d. Direktoren u. Aufsichtsräte I, 1939, S. 404;
    W. Kosch, Biogr. Staatshdb., 1959, S. 325 f.

  • Autor/in

    Georg Kotowski
  • Zitierweise

    Kotowski, Georg, "Fischbeck, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 171-172 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123565103.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA