Lebensdaten
1787 – 1828
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 123072263 | OGND | VIAF: 57511728
Namensvarianten
  • Rebell, Joseph
  • Rebell, Gius
  • Rebell, Josef

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Zitierweise

Rebell, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123072263.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael Thomas (1746- nach 1792), Schneidermeister in W., S d. Heinrich, Schneidermeister in W., u. d. Katharina N. N.;
    M Katharina (1750–95), T d. Adam Suchdrum (Suchtrunk, Suchdrung), Bräuknecht, dann Wirt in W. (vor 1730 – vor 1775), u. d. Katharina Haußmann (1721/33- nach 1775);
    N. N.

  • Biographie

    R. schrieb sich 1799 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste ein, wo er unter der Leitung von Michael Wutky (1739–1823) zum Landschaftsmaler ausgebildet wurde. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, verdiente er seinen Lebensunterhalt mit der Anfertigung von Bauzeichnungen für Louis Joseph Montoyer (um 1749–1811). Nach Abschluß seiner Studien reiste R. 1810 über die Schweiz (Bern) nach Italien, wo er bis 1824 seinen Aufenthalt nahm. Zunächst bis 1812 in Mailand, erhielt er Förderung durch den damaligen Vizekönig von Italien, Eugène de Beauharnais. Danach lebte er bis 1815 in Neapel, wo er am Hof von Joachim Murat in Gunst stand. 1816-24 ließ er sich in Rom nieder und schloß sich der dt. Künstlerkolonie an. Mit den in Rom weilenden Künstlern stellte er 1819 im Palazzo Caffarelli aus. Hiervon beeindruckt, beauftragte ihn Ks. Franz I. von Österreich, der bereits 1817 zwei frühe Landschaften R.s angekauft hatte, mit einem Zyklus von vier Gemälden für die Belvedere-Galerie in Wien.

    1824 wurde R. von Franz I. zum Galeriedirektor und Schloßhauptmann des Wiener Belvedere ernannt, nachdem diese Stelle nach dem Tod von Heinrich Füger (1751–1818) mehrere Jahre unbesetzt geblieben war. Gleichzeitig übernahm R. die Leitung der Landschaftsklasse an der Akademie der bildenden Künste. Ein Jahr später erhielt er durch seinen ksl. Gönner den Auftrag zu zwölf Landschaftsansichten aus Ober- und Niederösterreich für das ksl. Lustschloß Persenbeug (Niederösterr.), von denen knapp die Hälfte vollendet wurde. Eine Erholungsreise führte R. 1828 über München und Schleißheim nach Dresden, wo er überraschend im Alter von 41 Jahren im Haus seines Freundes und Malerkollegen Carl Christian Vogel v. Vogelstein (1788–1868) starb.

    R.s Anfänge als Landschaftsmaler stehen unter dem Einfluß der klassischen Ideallandschaften Claude Lorrains. Das Vorbild der Marinemaler Claude Joseph Vernet und Philipp Jakob Loutherburgd. J. wird in den Seestücken und Küstenlandschaften spürbar, die in Italien entstanden und motivisch meist am Golf von Neapel anzusiedeln sind. Seit 1819, spätestens jedoch mit der Übersiedelung nach Wien verzichtete R. indes auf eine Idealisierung des Geschehens und bemühte sich um eine sachliche und getreue Wiedergabe des Naturvorbildes.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Acc. di S. Luca, Rom (1819);
    o. Rat d. Ak. d. bildenden Künste, Wien (1826).

  • Werke

    Küstenlandschaft b. Positano, 1815;
    Schloß Persenbeug, 1817;
    Meeressturm b. d. Grotte Foccia an d. Küste v. Fusaro b. Neapel, 1819;
    Ansichten d. Herrschaften Schloß Emmersdorf u. Rothenhof mit Stift Melk im Hintergrund, 1826;
    Ansicht v. Pöggstall, um 1827 (alle Wien, Österr. Gal. Belvedere);
    Como am Comersee, 1816;
    Die Mole v. Portici, 1818;
    Blick v. Posilippo auf Capri, 1821 (alle München, Neue Pinakothek).

  • Literatur

    H. Lischke, J. R. (1787-1828), Leben u. Werk, Diss. Innsbruck 1956;
    G. Aurenhammer, Gesch. d. Belvedere seit d. Tode d. Prinzen Eugen, in: Mitt. d. Österr. Gal. 13, 1969, S. 72-75;
    S. Krase-Florian, Franz Klein, e. Wiener Bildhauer d. Klassizismus, ebd. 14, 1970, S. 99 ff.;
    M. Roethlisberger, Im Licht v. Claude Lorrain, Landschaftsmaleret aus drei Jhh., Ausst.kat. München 1983;
    G. Frodl, Wiener Malerei d. Biedermeierzeit, 1987;
    All' ombra del Vesuvio, Napoli nella veduta europea dal Quattrocento al Ottocento, Ausst.kat. Neapel 1990;
    Wurzbach (W);
    ThB;
    ÖBL;
    Dict. of Art;
    zur Fam.:
    H. Schöny, Kl. Ahnentafeln gr. Meister, in: Adler, Zs. f. Geneal. u. Heraldik, 1948, H. 12, S. 173 ff.;
    ders., Wiener Künstler-Ahnen I, 1970, S. 153 f.

  • Porträts

    Selbstbildnis, Öl/Lwd.;
    Bildnisbüste v. J. N. Schaller, Marmor, 1834 (beide Wien, Österr. Gal.);
    Profilbildnis nach links v. J. A. Klein, Bleistift, 1820 (Wien, Städt. Kunstslgg.).

  • Autor/in

    Ina Weinrautner
  • Zitierweise

    Weinrautner, Ina, "Rebell, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 223 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123072263.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA