Lebensdaten
1624 – 1697
Geburtsort
Wertheim
Sterbeort
Amsterdam
Beruf/Funktion
Chemiker ; Volkswirt
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 122899687 | OGND | VIAF: 37811676
Namensvarianten
  • Crafft, Johann Daniel
  • Crafft, Daniel
  • Crafft, Johann Daniel
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Zitierweise

Crafft, Daniel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122899687.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Just (* 1594), Dr. med., Arzt in Wertheim, S des Schusters u. Ratsmitglieds Bernh. in Wertheim u. der Marg. ( 1609), T des Burkhard Friedrich in Eichel b. Wertheim, Wwe des Büttners Veit Wolz;
    M Susanna.

  • Biographie

    C. war ursprünglich Arzt und 1662 als solcher im Harzbergwerk Zellerfeld tätig. Später erwarb er sich auf Reisen, die ihn bis Nordamerika führten, ausgezeichnete Kenntnisse in der Naturwissenschaft, Chemie und Nationalökonomie, um deren praktische Verwertung er sich an den deutschen Höfen, besonders in Mainz und Dresden, mit Erfolg bemühte. Als Leibniz den damaligen Handelsrat in Mainz kennenlernte, war er von dessen Kenntnissen und Fähigkeiten so stark beeindruckt, daß er ihn gern in den hannoverschen Dienst gezogen hätte, doch entschied sich C. für Dresden, wo er sich mit Eifer der Hebung der Seiden- und Wollmanufakturen hingab und deshalb viele kostspielige Auslandsreisen unternahm. Da jedoch die erwarteten Erfolge ausblieben, fiel der 1675 zum Kommerzienrat ernannte C. in Ungnade und war 1684 vorübergehend in Haft. 1677 hatte er Leibniz in Hannover besucht und dem dortigen Hof den gerade damals von Heinrich Brand entdeckten Phosphor vorgeführt. 1685 bis 1690 befand er sich wiederum auf Reisen, verhandelte unter anderem in Wien wegen Einrichtung einer Gasbeleuchtung, ohne jedoch jemals mit seinen großen Projekten zum Zuge kommen zu können. Im Spessart betrieb C. auch eine Glashütte, dort soll er auch, wie J. Kunckel annimmt, das Milchglas entdeckt haben. Der stets ruhelos umherirrende C. fiel in seinen alten Tagen in Amsterdam alchimistischen Betrügern in die Hände, die ihn vollends ruinierten. Der von 1671-97 mit Leibniz geführte Briefwechsel (insgesamt 157 Stücke) gibt ein Bild von dem rastlosen Bemühen dieser begabten und genialen Persönlichkeit, die ein tragisches Geschick um den Lohn ihrer Lebensarbeit betrog, und ist auch zeitgeschichtlich von großem Reiz.

  • Literatur

    H. Peters, Leibniz als Chemiker, in: Arch. f. Gesch. d. Naturw. u. Technik 7, 1917, S. 87 u. ö.;
    F. R. Merkel, G. W. v. Leibniz u. d. China-Mission, in: Missionswiss. F, 1920, S. 33 u. ö.

  • Autor/in

    Hans Saring
  • Zitierweise

    Saring, Hans, "Crafft, Daniel" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122899687.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA