Lebensdaten
1715 – 1781
Geburtsort
Lampertswalde (Sachsen)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Bankier
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 12284131X | OGND | VIAF: 27963654
Namensvarianten
  • Frege, Christian Gottlob
  • Frege, Gottlob
  • Frege, Christian Gottlob

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Zitierweise

Frege, Gottlob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12284131X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Chrstn. (1682–1753), Mag., Pfarrer in Lampertswalde, S d. Tuchmachermeisters Chrstn. in Neuruppin u. d. Marie Span;
    M Joh. Eleonore Gerber (1689–1754);
    1) Leipzig 1743 Maria Regina (1717–49), T d. Kaufm. Joh. Chrstn. Bachmann, 2) ebd. 1750 Sophie ( 1761), T d. Kommissionsrats Thomas Wagner, 3) Trossin b. Torgau 1763 Erdmuthe Sophie ( 1787), verw. Winkler, T d. Bgm. Dr. Stieglitz;
    3 S, 1 T aus 1), u. a. Chrstn. Gottlob (1747–1816), führte d. väterl. Bankhaus weiter, finanzierte ⅔ (24 Mill. Frs.) der 1807 an Napoleon zu zahlenden Kriegskontributionen aus eigenem Kredit, er u. mancher s. Fam. waren Gründer u. Unterstützer zahlr. gemeinnütziger Anstalten und Stiftungen, 2 T aus 2), 6 T aus 3);
    Urur-E Gottlob s. (2).

  • Biographie

    Früh erkennbare Neigung und Fähigkeit zum Kaufmannsberufe brachten F. nach Leipzig in Lehre (Gewürzwarenhandlung) und Stellung (Wechselgeschäft). Die Verbindung beider Handelszweige – Waren- und Münzwechselgeschäft – hat er sein ganzes Leben hindurch gepflegt und damit sein 1739 in der Messestadt mit nur sehr geringem Kapital gegründetes Unternehmen - Handel mit getrockneten Früchten, verbunden mit einem Wechsel-, Kommissions- und Speditionsgeschäft – in kurzer Zeit, nicht ohne die Mithilfe seiner ersten Frau, zu hohem Ansehen gebracht. Seine Erfolge erhielten bald überlokale Bedeutung, indem der sächsische Kurfürst sich seiner bediente. So nahm er vor und nach dem 7jährigon Krieg die durch Kriegsnachwehen vernachlässigte kurfürstliche Münze in Leipzig in Pacht und war dadurch in der Lage, beträchtliche dort lagernde Gelder des Kurfürsten rechtzeitig dem Zugriff der Preußen zu entziehen. Allerdings zwang ihn das, sich während der gesamten Kriegszeit außerhalb Leipzigs aufzuhalten, wobei er immer seine Geschäfte wahrte, darunter auch mehrfache Lieferungen an die Reichsarmee. Auf Grund seiner Geschicklichkeit und seiner Beziehungen wurde F. auch später wiederholt vom Dresdner Hof herangezogen, unter anderem um ein großes Verpfändungsgeschäft in Holland abzuwickeln.

    Von volkswirtschaftlichem Interesse für die damalige Zeit war sein Finanzgebaren für die durch den Krieg stark mitgenommene erzgebirgische Weberei und Spitzenmanufaktur. Er streckte der verarmten Bevölkerung Rohstoffe vor und nahm Fertigwaren als Bezahlung an; er trat selbst dabei als Zwischenhändler auf und verknüpfte damit eigenen Vorteil. – Im Laufe der Zeit erweiterten sich, nicht zuletzt durch die tatkräftige Mithilfe seiner heranwachsenden Söhne, seine Unternehmungen sowohl in den Raum hinaus (Lausitz und Schlesien als Einkaufsgebiete, Spanien und Portugal als Ausfuhrländer) als in der Mannigfaltigkeit der Handelsgüter (Leinwand und Manufakturwaren).

    Seine lebhafte karitative Tätigkeit erstreckte sich in erster Linie auf das von ihm organisierte umfangreiche Hilfswerk für die von der in Leipzig 1771 herrschenden Hungersnot Betroffenen, ferner auf einen Kirchenbau in Trossin (bei Torgau, Sitz seines Rittergutes) und auf die Stiftung für „Treue im Dienst“.

  • Auszeichnungen

    Ratsherr (1759), Kammerherr (1763), Wappenverleihung 1770 durch Kaiser Joseph II.

  • Literatur

    I. G. Schulz, Beschreibung d. Stadt Leipzig, Leipzig 1784;
    Biogr. d. II. Cammerraths Ch. G. F., in: Journal f. Fabrik, Manufaktur, Handlung u. Mode 6, ebd. 1794, Jan.-April;
    A. W. Küffner, Lebensbeschreibungen merkwürdiger u. berühmter Kaufleute, Nürnberg 1796, S. 55-69;
    H. Hirschbach, Das Haus Frege, in: Der Kaufmann zu allen Zeiten, hrsg. v. F. Otto, 1869, S. 298-314 (P);
    E. Hasse, Gesch. d. Leipziger Messen, 1885;
    E. Kroker, Handelsgesch. d. Stadt Leipzig. 1925;
    A. Hoffmann, in: Sächs. Lb. I, 1930, S. 62-68 (L, P);
    J. Hohlfeld, Leipziger Geschlechter, 1933, S. 89 ff. (P).

  • Porträts

    Gem. v. A. Graft, Abb. in: Sächs. Lb., u. J. Hohlfeld. s. L.

  • Autor/in

    Annelore Franke
  • Zitierweise

    Franke, Annelore, "Frege, Gottlob" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 390 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12284131X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA