Lebensdaten
1850 – 1932
Geburtsort
Zerrin Kreis Bütow (Pommern)
Sterbeort
Greifswald
Beruf/Funktion
Pathologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 122762711 | OGND | VIAF: 10736073
Namensvarianten
  • Grawitz, Paul Albert
  • Grawitz, Paul
  • Grawitz, Paul Albert
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Zitierweise

Grawitz, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122762711.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. (* 1816), Gutbes., S d. Schiffskapitäns Joh. u. d. Catharina Dor. Baltzen;
    M Agnes (* 1822), T d. Joh. Frdr. Ludw. Fischer, Bes. d. Amts u. d. Mühle Cörlin, u. d. Carol. Wilh. Ernestine Scheunemann;
    B Ernst (1860–1911), Prof., Chefarzt am Städt. Krankenhaus Charlottenburg (s. BJ 16, Tl. 1911, L; Fischer); Grünow/Meckl. 1879 Anna, T d. Domänenpächters Carl Frdr. Ludwig Albert Cunitz in Bergfeld u. d. Anna Louise Krüger;
    T Lotte (⚭. Otto Busse, 1922, Pathologe, s. NDB III).

  • Biographie

    G. bezog als Medizinstudent die Universität Halle und ging 1870 nach Berlin, wo er bereits als klinischer Student Famulus bei Virchow wurde und 1873 mit der Dissertation „Zwei seltene Geschwulstfälle nebst Beobachtungen über die Kontraktilität von Geschwulstzellen“ zum doctor medicinae promoviert wurde. Als Virchows Assistent (seit 1875) eignete er sich die Methoden der Bakteriologie an und habilitierte sich 1884 in der Pathologie und der pathologischen Anatomie. Bereits 2 Jahre später wurde er als Extraordinarius nach Greifswald berufen und bekam schon 1887 den dortigen Lehrstuhl für pathologische Anatomie. Als überaus beliebter Lehrer hat er bis zu seiner Emeritierung dort gewirkt. – G. arbeitete über Schimmelpilze, über die Entstehung der angeborenen Hüftgelenkluxation, über den Ikterus der Neugeborenen, über den Lungeninfarkt und ganz besonders über die Entzündung. Er erbrachte den Nachweis, daß nicht nur Erreger, sondern gegebenenfalls auch chemische Substanzen Entzündungen hervorrufen können, und stellte in seiner von seinen Gegnern „Schlummerzellen-Theorie“ genannten Lehre Auffassungen zur Diskussion, die zu seiner Zeit zwar allgemein abgelehnt wurden, auf Grund neuerer Erkenntnisse aber durchaus nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen sind. In den letzten Jahren beschäftigte er sich mit Problemen der Gewebszüchtung, in der er ein Meister war. In der gesamten medizinischen Welt bekannt wurde er schon 1884 durch seine klassische Beschreibung der Hypernephrome, die seitdem allgemein als „Grawitzsche Tumoren“ bezeichnet werden.|

  • Auszeichnungen

    GMR.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Entstehung v. Nierentumoren aus Nebennierengewebe, in: Langenbecks Archiv f. klin. Chirurgie 30, 1884;
    Über d. Gewebsveränderungen b. d. Entzündung u. ihre biolog. Bedeutung., ebd. 44, 1892;
    Autobiogr. in: Die Med. d. Gegenwart in Selbstdarst. II, 1923, S. 23-72 (W-Verz., P).

  • Literatur

    O. Busse, in: Dt. med. Wschr. 46, 1920, S. 1120 (P);
    O. Lubarsch, in: Virchows Archiv f. Patholog. Anatomie 286, 1932, S. 10 f.;
    H. Loeschke, in: Zbl. f. Allg. Pathol. 55, 1932, S. 289-91;
    A. E. Leupold, in: Münchener med. Wschr. 79, 1932, S. 1404-06 (P);
    G. Holle, in: Festschr. z. 500 J.feier d.|Univ. Greifswald, 1956, S. 319-26 (W, L, P);
    BLÄ.

  • Autor/in

    Wilhelm Katner
  • Zitierweise

    Katner, Wilhelm, "Grawitz, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 13-14 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122762711.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA