Lebensdaten
1829 – 1915
Geburtsort
Bielefeld
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Geodät
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 122604504 | OGND | VIAF: 30423569
Namensvarianten
  • Gauß, Friedrich Gustav
  • Gauß, Gustav
  • Gauß, Friedrich Gustav
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Gauß, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122604504.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Phil., Kleinhändler in Bielefeld, S d. Bauern Joh. Herm, in Heepen;
    M Joh. Sophie, T d. Leinenhändlers Anton Henr. Christoph Westermann;
    B Friedrich (* 1831), Gymnasialprof., Mathematiker (s. Pogg. IV);
    1) N. N., 2) 1856 Elise Henriette Brune;
    3 S (jung †), 1 T aus 2);
    E Hans-Heinr. Gobbin ( 1947), Dr.-Ing., Hrsg. einiger Tafelwerke s. Gvv.

  • Biographie

    Nach Schulbesuch bis zur Primareife, einjähriger Ausbildung an der Provinzialgewerbeschule und 1½jähriger praktischer Tätigkeit legte G. 1848 in Minden die Feldmesserprüfung ab. 1858 wurde er, nachdem er 10 Jahre an dem in Napoleonischer Zeit begonnenen und mit dem preußischen Grundsteuergesetz von 1839 zum Abschluß gebrachten rheinisch-westfälischen Grundsteuerkataster gearbeitet hatte, zur Vorbereitung entsprechender Einrichtungen in den 6 östlichen Provinzen Preußens in das preußische Finanzministerium berufen. Auf Grund einer Aufsehen erregenden Denkschrift, die der damals 30jährige Sekretär und Kalkulator 1859 dem Finanzminister vorlegte, wurde ihm, als 1861 das Grundsteuergesetz für die östlichen Provinzen erging, die Bearbeitung der technischen Aufgaben beim Aufstellen des Katasters übertragen. Dank seinem Organisationsgeschick und seiner Arbeitskraft brachte er das Werk mit einem eigens herangebildeten Personal von 3400 Köpfen unter geschickter Verwertung vorhandener Karten in der unvorstellbar kurzen Zeit von 3½ Jahren zu Ende, woraufhin er 1868 zum Geheimen Rechnungsrat, 1872 zum Generalinspektor des Katasters (mit der Stellung eines Vortragenden Rates) ernannt wurde. Nach der Eingliederung von Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau waren auch dort Kataster zu errichten; jedoch wurden zur Sicherung des Grundeigentums erheblich höhere Anforderungen an die wissenschaftlichen Grundlagen und die Genauigkeit der Vermessungswerke gestellt. Im Zuge dieser 1877 zu Ende gehenden Arbeiten entstanden unter anderem G. bekannte Logarithmentafeln und die „Trigonometrischen und polygonometrischen Rechnungen in der Feldmeßkunst“. Als die Miquelsche Steuerreform der 90er Jahre die Grund- und Gebäudesteuern den Gemeinden zuwies und für den Staat die Ergänzungssteuer vom beweglichen und unbeweglichen Vermögen einführte, entwickelte der inzwischen (1892) zum Wirklichen Geheimen Oberfinanzrat ernannte G. als 3. große Aufgabe seines Lebens neue Wege zur Schätzung der Grundstücke, die Wissenschaft und Praxis später als richtungweisend erkannt haben. Daß er bei der Pensionierung (1905) Wirklicher Geheimer Rat (also „Exzellenz“) wurde, ist bei seinem Werdegang als ganz besondere Auszeichnung anzusehen. Wenn er auch das mathematische Genie seines großen Namensvetters C. F. Gauß nicht besaß, so darf er doch mit seinem Lebenswerk, das sich mit dessen geodätischen Arbeiten ein wenig überschnitt, neben diesem wohl genannt werden|.

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Straßburg 1899).

  • Werke

    Die Gebäudesteuer in Preußen, 1866, ⁴1907;
    Fünfstellige vollst, logarithm. u. trigonometr. Tafeln, 1871, 411-4201961;
    Fünfstellige logarithm.-trigonometr. Tafeln f. Dezimalteilung d. Quadranten, 1873, 41-431960;
    Die trigonometr. u. polygonometr. Rechnungen in d. Feldmeßkunst, 1876, ⁴2 Bde., 1922;
    Die Teilung d. Grundstücke, 1878, ⁵1909;
    Polygonometr. Tafeln, 1893, ²1921;
    Die Ergänzungssteuer in Preußen, 1894;
    Fünfstellige vollst, trigonometr. u. polygonometr. Tafeln f. Maschinenrechnen, 1901, 11-151944.

  • Literatur

    A. Christiani, Festschr. z. 50j. Dienstjubiläum d. F. G. G., in: Allg. Vermessungsnachrr. 11, 1899, Sonder-H. (P);
    O. Koll, in: Zs. f. Vermessungswesen 28, 1899, S. 66-86 (P);
    F. Sukow, ebd. 58, 1929, S. 482-502 (P);
    P. Werkmeister, Lex. d. Vermessungskde., 1943.

  • Porträts

    Plakette, Abb. in: Allg. Vermessungsnachrr. 21, 1909.

  • Autor/in

    Walter Großmann
  • Zitierweise

    Großmann, Walter, "Gauß, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122604504.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA