Lebensdaten
1721 – 1780
Geburtsort
Hüttendorf bei Erlangen
Sterbeort
bei Camden (South Carolina, USA)
Beruf/Funktion
General
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 122223683 | OGND | VIAF: 67342909
Namensvarianten
  • Kalb, Johann Baron von (zu Unrecht?)
  • Kalb, Johann Baron de (zu Unrecht?)
  • Kalb, Johann
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Orte

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Zitierweise

Kalb, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122223683.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Leonhard, Bauer in H., S d. Bauern Hans in Leimdorf b. Altdorf;
    M Margarethe verw. Putz geb. Seiz aus Eschenbach;
    B Georg u. Andreas, Bauern in Stadeln bzw. H.;
    - Paris 1764 Anna Elisabeth Emilie (* 1748), T d. Tuchfabr. Pierre van Robais u. d. Suzanne Gastebois;
    2 S (franz. Offiziere), 1 T.

  • Biographie

    Nachdem K. vermutlich mit 16 Jahren seine Heimat verlassen hat, findet sich die erste sichere Nachricht über ihn im September 1743, als er als Leutnant Jean de K. in das soeben von dem späteren Marschall Ulrich Friedrich Woldemar Graf von Löwendal gebildete französische Regiment eintritt. Über seine Jugend läßt sich nichts Sicheres aussagen, auch nicht über die von ihm geführten Adelstitel. Obgleich er diese, vielfachem zeitgenössischen Brauch entsprechend, einfach usurpiert haben mag, sind sie dennoch zu seinen Lebzeiten und in späteren Jahren bis zur ersten wissenschaftlichen Biographie über ihn durch Friedrich Kapp nie in Frage gestellt worden.

    Seine militärische Ausbildung erhielt K. in französischen Diensten vor allem durch den Marschall Moritz von Sachsen und durch Löwendal, unter deren Kommando er unter anderem an der Einnahme von Bergen-op-Zoom (1747) teilnahm. Den 7jährigen Krieg erlebte er in der Armee des Victor François Duc de Broglie, dessen fortdauernde Freundschaft und Protegierung er ebenso zu erlangen verstand wie die von dessen jüngerem Bruder Charles-François Comte de Broglie. Teilnehmer der Schlacht von Roßbach (1757), zog er sich bei Kriegsende als Oberstleutnant und Inhaber des Ordre du mérite militaire aus dem aktiven Dienst zurück und führte in und bei Paris das Leben eines begüterten französischen Adeligen. Die damit verbundene Inaktivität konnte er erst 1767/68 vorübergehend durchbrechen, als er im Auftrag des französischen Ministers Choiseul die englischen Kolonien in Nordamerika bereiste, um während eines knapp 4monatigen Aufenthaltes herauszufinden, inwieweit sich die Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und seinen amerikanischen Kolonien für die französische Politik nutzbar machen ließen. Nahezu 10 Jahre später brachte der amerikanische Unabhängigkeitskrieg dem ehrgeizigen, fähigen und geachteten Offizier eine erneute Möglichkeit der Betätigung. Mit mehreren von ihm gewonnenen französischen Offizieren und mit seinem Schützling Lafayette begab er sich 1777 nach Amerika, wo der Kongreß ihm und Lafayette je eine Generalmajorsstelle übertrug. Als erfahrener General auf amerikanischer Seite an den folgenden Feldzügen teilnehmend, fiel er in der Schlacht bei Camden.

  • Literatur

    F. Kapp, Leben d. amerikan. Gen. J. K., 1862 (P) (engl. 1870);
    L. de Colleville, Les Missions secrètes du Gén.-Major Baron de K. et son rôle dans la guerre de l'indépendance américaine, 1885;
    L. Gottschalk, Lafayette Comes to America, 1935;
    ders., Lafayette Joins the American Army, 1937;
    A. E. Zucker, Gen. De K., Lafayette's Mentor, 1966 (P).

  • Porträts

    Gem. v. C. W. Peale (Philadelphia, Independence Hall), Abb. in: R. H. Gabriel, The Winning of Freedom, 1927.

  • Autor/in

    Horst Dippel
  • Zitierweise

    Dippel, Horst, "Kalb, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 46 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122223683.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA