Lebensdaten
1843 – 1910
Geburtsort
Konstanz
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Wasserbauingenieur ; badischer Finanzminister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 122002687 | OGND | VIAF: 18094023
Namensvarianten
  • Honsell, Max

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Zitierweise

Honsell, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122002687.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1804–76), Hofgerichtsrat in K., S d. Matthäus (1756–1844), Obervogt zu Bodman, u. d. Katharina Edlen v. Seyfried;
    M Luise Marie (1811–69), T d. Joh. Leonhard Blind (1784–1845), Kaffeewirt u. Vizebgm. in Mannheim, u. d. Elisabeth Moll;
    Ur-Gvv Joh. Willibald Rr. u. Edler v. Seyfried (1738–1809), Kanzler d. Abtei Salem;
    B Adolf (1839–96), Bezirksarzt in Konstanz, Geh. Hofrat (s. Bad. Biogr. VI, Tl.) Hermann (1842–1918), Geh. Oberbergrat in Karlsruhe;
    - 1869 Sophie, T d. Bernhard August Prestinari (1811–93), Hofgerichtspräsident in Konstanz (s. Bad. Biogr. V);
    1 S, 2 T, u. a. Bernhard (1870–1904), Prof. d. Med. in Tübingen, Else (⚭ Rudolf Fuchs, Präs. d. Wasser- u. Straßenbaudir. Karlsruhe);
    N Dora ( Ludwig Finckh, 1876–1964, Schriftsteller, Genealoge).

  • Biographie

    H. besuchte seit 1859 das Karlsruher Polytechnikum. Seine Lehrer waren unter anderem Eisenlohr, Keller und Redtenbacher. Nach dem Staatsexamen 1865 trat H. als Ingenieurpraktikant in den Badischen Staatsdienst. Durch jugendliches Erleben am Bodensee angeregt, entschied er sich für die Tätigkeit im Wasserbau und begann 1865 seinen Dienst bei der Rheinbauinspektion Mannheim mit Arbeiten zur Vollendung der 1817 begonnenen großen Tullaschen Rheinkorrektion. Lehr- und Wanderjahre führten ihn an den Mittel- und Niederrhein, nach Holland, Belgien und|nach Frankreich, dessen hochentwickelte Ingenieurbautechnik viele deutsche Ingenieure anlockte. Flußbauarbeiten an Rhône und Garonne wurden Vorbild für eigene Arbeiten am Rhein. Auch die einzigartige Stellung der École Polytechnique gab ihm Anregung bei der späteren Ausgestaltung des Lehrplans der TH Karlsruhe, an der er, neben seiner Tätigkeit in der Bauverwaltung, als ordentlicher Professor wirkte. Im Staatsdienst durchlief H. 1872-98 alle Stufen vom Assessor bis zum Direktor der Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues und Geheimrat. Folgearbeiten der Rheinkorrektion, Ausbau der Binnenflüsse, Hochwasserschutz, Förderung der Schiffahrt an Rhein, Neckar, Main und auf dem Bodensee kennzeichnen seine Tätigkeit. Besonders erfolgreich waren seine Bestrebungen, die Schiffbarkeit des Oberrheins von Mannheim bis Straßburg zu verbessern. Gegen starke Widerstände setzte er durch, daß der Ausbau im Fluß und nicht durch einen Seitenkanal erfolgte. Sein Entwurf wurde die Grundlage des Staatsvertrages zwischen Baden, Bayern und dem Reichsland Elsaß-Lothringen. 1885 wurde H. zum Reichskommissar für die Rheinregulierung im Rheingau ernannt. Wissenschaftlich bedeutungsvoll war seine Einrichtung des ersten deutschen Zentralbureaus für Meteorologie und Hydrographie. Hier wurden die Grundlagen aller wasserbaulichen Arbeiten gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht. Seine erfolgreiche Tätigkeit im öffentlichen Dienst führte 1903 zur Berufung in die 1. Kammer der Landstände, wo er der Budgetkommission angehörte und durch Mahnungen zur Sparsamkeit beim Beamtenapparat und bei der Eisenbahnverwaltung sich manchen Gegner zuzog. Als Schwierigkeiten im Staatshaushalt auftraten, berief man H. 1906 in die Leitung des badischen Finanzministeriums, zuerst als Staatsrat, dann als Minister. Außerdem vertrat er sein Land im Bundesrat und im Vorstand des Deutschen Museums.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. e. h. (Karlsruhe).

  • Werke

    Die Verlegung d. Neckarmündung in Mannheim, in: Allg. Bauztg., 1871;
    Die Kanalfrage u. d. Rheinkorrektion zw. Basel u. Mannheim, 1878;
    Die Hochwasserkatastrophe am Rhein im Nov. u. Dez. 1882, in: Zbl. d. Bauverwaltung, 1883;
    Die Wasserstraße zw. Mannheim-Ludwigshafen u. Kehl-Straßburg, Kanal od. freier Rhein, ebd., 1890;
    Btrr. z. Hydrogr. d. Ghzgt. Baden, H. 1-15, 1884-1913;
    Der Rheinstrom u. s. wichtigsten Nebenflüsse, 1889;
    Ergebnisse d. Unterss. d. Hochwasserverhältnisse im Dt. Rheingebiet, H. I-VIII, 1891-1908.

  • Literatur

    R. Fuchs (Schwieger-S), Dr.-Ing. M. H., Ghzgl.-bad. Baudir. u. Finanzmin., 1912 (P);
    ders., in: Bad. Biogr. VI, 1935;
    H. Wittmann, Tulla, H., Rehbock, Lb. dreier Wasserbauingenieure am Oberrhein, 1949;
    E. Strobel, M.H., Wasserbautechniker u. Finanzmin., in: Bad. Heimat 49, 1969, H. 2 (P).

  • Autor/in

    Walter Bleines
  • Zitierweise

    Bleines, Walter, "Honsell, Max" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 602-603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122002687.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA