Lebensdaten
1737 – 1823
Geburtsort
Schweidnitz/Schlesien
Sterbeort
Bozen/Südtirol
Beruf/Funktion
Maler ; Freskant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121857824 | OGND | VIAF: 23008494
Namensvarianten
  • Henrici, Johann Josef Karl
  • Heinrici, Karl
  • Heinrici, Johann Josef Karl
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Zitierweise

Henrici, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121857824.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Heinrich, Porträtmaler u. Musiker in S., Feldtrompeter im österr. Heer;
    M Lina Lange;
    Bozen 1759 Rosa ( 1809), T d. Malers Matthias Twinger ( 1762) u. d. Ursula Werner;
    9 S, 4 T (alle vor H. †).

  • Biographie

    H.s erster Lehrer in der Malerei war sein Vater. Nach dem Besuch der Gymnasialschule der Jesuiten in Schweidnitz sollte H. um 1755 zur preußischen Artillerie einberufen werden. Von seinem Vater ermutigt, floh er nach Böhmen und arbeitete in Prag bei einem Theatermaler. Als das Theater 1756 wegen des Einmarsches preußischer Truppen in Böhmen Kriegsdepot wurde, verlor H. seinen Arbeitsplatz. Nach Hungerzeit und Erkrankung ging er nach Wien, wo er vergeblich versuchte, eine Stellung zu bekommen. Er reiste deshalb nach Graz, Laibach und Agram, und fand unterwegs bei verschiedenen Künstlern Arbeit. Auf diesen Stationen hat H. Skizzen und Zeichnungen gesammelt und diesen an Rottmayr, Gran und Troger orientierten Formenvorrat später verwertet. 1757 zog er über Triest nach Venedig, wo er als Miniaturmaler tätig war. Sein späteres Augenleiden und die Erblindung führte er auf diese mühselige Tätigkeit zurück. Von den venezianischen Meistern beeindruckte ihn vor allem Tiepolo, dessen „Kreuztragung“ er 23 Jahre später zum Vorbild für seinen „Dritten Kreuzesfall“ (Villamontagna/Trient, Pfarrkirche) nahm, und die Malerin R. Carriera, deren zarte Pastellfarben er öfter in die Sprache der Ölmalerei übersetzte. H. verließ Venedig bald wieder, arbeitete kurz auf der venezianischen Terraferma, kam 1757 nach Bozen und übernahm dort nach seiner Heirat 1759 die Werkstatt seines Schwiegervaters. Unzufrieden mit seinen Leistungen, ging er 1760 für etwa 2 Jahre nach Verona zu G. Cignaroli und später zu F. Boscoratti, um sich in der Malerei zu vervollkommnen. Anschließend begann eine lange, fruchtbare Schaffensperiode in Südtirol, wo er als Freskant zahlreiche Kirchen und Privathäuser schmückte und als Porträtist angesehene Bürger und hochgestellte Persönlichkeiten malte (Papst Pius VI., um 1782, Bozen, Städtisches Museum). 1784 erhielt er von Herzog Peter von Kurland, für den er mehrere Gemälde lieferte, das Angebot, als Hofmaler nach Mitau zu kommen. H. blieb jedoch ständig in Bozen; zahlreiche Altarbilder, mythologische Szenen, Kirchenfahnen, Entwürfe für Triumphbögen, für die Aufstellung von Brunnen, für Stadttore und für Schießscheiben zeugen von der Vielseitigkeit und lebhaften Tätigkeit H.s bis 1798, dann erkrankte er an den Augen, erblindete und starb vereinsamt und vergessen. – H. zählt nicht zu den großen Meistern des Hochbarock, besaß|jedoch eine rege Phantasie und hat aus den vielfachen Anregungen seiner Wanderzeit einen persönlichen Stil und eine für ihn charakteristische Handschrift herausgebildet. Er gilt als der bedeutendste Bozner Maler des 18. Jahrhundert

  • Werke

    Fresken in: Covelo, 1767;
    Trient, 1770;
    Bozen, 1771;
    Tiers, 1772;
    Kampenn, 1776;
    Ölgem. in: Bad Ratzes, Bozen, Deutschnofen, Graz, Innsbruck, Kaltern, Kampenn, Klausen, Lajener Ried, Meran, Neustift/Stubaital, Pfalzen, St. Kassian, St. Vigil/Enneberg, Spinges, Strassen, Taufers, Tisens, Trient, Villamontagna u. Wörgl.

  • Literatur

    A. Tirler v. Lutz, Der Bozner Maler J. J. K. H., 1960, = Schlern-Schrr. 205 (Qu., vollst. W-Verz., L, Abb., grundlegend), auch in: Innsbrucker Btrr. z. Kunstgesch., 1960;
    ThB.

  • Porträts

    Selbstdarst. in d. Gem. „Apotheose Joseph II.“, wohl 1790 (Innsbruck, Tiroler Landesmus. Ferdinandeum), Abb. b. Tirler v. Lutz, S. 39, s. L.

  • Autor/in

    Alma Tirler von Lutz
  • Zitierweise

    Tirler von Lutz, Alma, "Henrici, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 550-551 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121857824.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA