Lebensdaten
erwähnt 1499, gestorben vor 1512
Geburtsort
Northeim
Sterbeort
Northeim
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121667383 | OGND | VIAF: 64869000
Namensvarianten
  • Raphon von Raphun, Johann
  • Raphon, Hans
  • Raphon, Johannes
  • mehr

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Zitierweise

Raphon von Raphun, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121667383.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Raphon: Johann R. v. Raphun, Maler der niedersächsischen Schule, der am Anfang des 16. Jahrhunderts thätig war. Aus seinem Leben sind uns keine Nachrichten übermittelt, außer, daß er geistlichen Standes und Dechant in Einbeck war. Seine Werke sind umfangreiche Altarbilder, deren er mehrere hinterlassen hat. Im Kloster Walkenried war ein Bild von seiner Hand, das 1499 bezeichnet war. Es ist später von den Mönchen nach Prag gerettet worden, wo aber dessen Existenz nicht nachzuweisen ist. Für den Dom in Halberstadt fertigte er ein großes Flügelbild. Aus dem Hauptbilde ist die Kreuzigung Christi dargestellt. Zu beiden Seiten des Heilandes leiden die beiden Schächer; des Reuigen Seele nimmt ein Engel auf, während ein Dämon die des Anderen mit einer Zange aus dem Schädel reißt. Im Vordergrund sieht man die würfelnden Soldaten, weiter zurück den berittenen Hauptmann in goldener Rüstung und beim Kreuze Maria, Johannes. Magdalena und Salome. An den inneren Flächen der Flügel sieht man die Verkündigung, die Anbetung der Hirten und Weisen und die Darstellung im Tempel; an den äußeren verschiedene Heilige. Das Bild trägt die Inschrift: Anno domini millesimo quingentesimo octavo opus per me Joannem Raphon in Einbeck est complexum et fabricatum. In der Bibliothek in Göttingen wird ebenfalls eine Kreuzigung unseres Künstlers aufbewahrt. Von hervorragender Bedeutung ist das Flügelbild des Braunschweiger Museums, das sich früher im Dom befand. In der figurenreichen Composition des Mittelbildes ist die Darstellung Christi (ecce homo) durch Pilatus, die Verurtheilung der Schächer, die am Halfe mittelst Eisenringen festgehalten werden und die Befreiung des Barrabas dargestellt. Auf der Innenfläche der Flügel ist links Maria mit dem Kinde von Engeln umgeben zu sehen, denen das Kind Rosenkränze austheilt, rechts die Messe des heil. Gregor. Bei geschlossenen Thüren ist links der Engel Gabriel, rechts Maria (also die Verkündigung) dargestellt, freilich in ganz eigenthümlicher Art. Der Engel kommt als Jäger, mit dem Jagdhorn seine Botschaft verkündigend, Maria sitzt in einem Garten und hält das Einhorn (Symbol der Jungfrauschaft) im Schooße. Die Umgebung ist mit Symbolen angefüllt, wie sie das Hohelied enthält und die von der katholischen Kirche auf Maria angewendet werden. Die vorkommenden Ornamente sind plastisch erhaben ausgeführt. Das Bild ist vom Jahre 1506. Am Mittelbilde befindet sich links vorn ein Wappenschild mit den monogrammartig verschlungenen gothischen Buchstaben l. b. r. S., die aber keine Beziehung zum Künstler haben. Auch über das Jahr seines Todes ist nichts Sicheres bekannt; man läßt ihn gewöhnlich 1528 sterben.

    • Literatur

      s. Uffenbach, Reisen II, 283. — Nagler, K.-Lex. —
      Seubert, K.-Lex. — Kugler, Kl. Schr. I, 139, wo auch zwei Köpfe aus dem Halberstädter Altarbild abgebildet sind.

  • Autor/in

    Wessely.
  • Zitierweise

    Wessely, Joseph Eduard, "Raphon von Raphun, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 27 (1888), S. 283 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121667383.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA